A Spring Budget that supports the economy and increases security

Source: Government of Sweden

The Spring Budget, or the 2025 Spring Fiscal Policy Bill and 2025 Spring Amending Budget, is being presented today. In the Spring Budget, which is based on an agreement between the Government and the Sweden Democrats, the Government is using the strength of the Swedish economy to strengthen economic development and counteract the negative effects of the prevailing economic uncertainty.

BitMobile Pty Ltd und Reality Network kündigen strategische Zusammenarbeit an und stellen Phenix X-Nutzern weltweit eine vorinstallierte Defi-Earn-Node-App bereit

Source: Deutsche Nachrichten
BitMobile, die treibende Kraft hinter dem revolutionären Phēnix X-Blockchain-Telefon in Südafrika und in Schwellenländern, und Reality Network, ein Pionier der dezentralen Blockchain-Technologie, haben heute ihre strategische Zusammenarbeit im Hinblick auf die Vorinstallation der Reality Network-Node-App auf dem Phēnix X-Smartphone bekannt gegeben. Diese Zusammenarbeit stellt ein bedeutendes Engagement dar, um den Kunden in jedem Land und Gebiet zugängliche Einkommensmöglichkeiten im dezentralen Finanzbereich (DeFi) zu bieten und so insbesondere die Gemeinschaften in den Schwellenländern zu stärken.

Auf dem Phēnix X, einem Gerät, das als Katalysator für finanzielle Inklusion und digitale Kompetenz konzipiert wurde, ist die Reality Network-Node-App vorinstalliert, die es Eigentümern ermöglicht, ohne Probleme an dezentralen Netzwerken teilzunehmen und Kryptowährung zu verdienen, indem sie einfach die ungenutzte Rechenleistung ihres Geräts einbringen. Dieser innovative Ansatz verwandelt das Smartphone in ein wertvolles Asset zur Erzielung eines passiven Einkommens und passt perfekt zur Mission von Phēnix X, Einzelpersonen zu stärken.

Bei jüngsten Events in Pick n Pay-Filialen in Kapstadt und Johannesburg konnten begeisterte Kundenreaktionen auf Phēnix X und das enorme Potenzial für passive Einkünfte durch die vorinstallierte Reality Network-App verzeichnen werden. Kunden zeigten sich begeistert von einem Gerät, das nicht nur eine sichere Kommunikation bietet, sondern auch spürbare wirtschaftliche Vorteile.

„Die auf Phēnix X integrierte und vorinstallierte Reality Network-App ist für unsere Nutzer ein entscheidender Vorteil“, so Brian Maw, CEO von Finnovant, dem Unternehmen hinter BitMobile. „Wir legen die Macht des dezentralisierten Geldverdienens direkt in die Hände von Einzelpersonen, von denen sich viele in Märkten befinden, die bisher von traditionellen Finanzsystemen unterversorgt waren. Die positive Resonanz auf unsere jüngsten Veranstaltungen in Südafrika bestätigt den starken Wunsch nach Lösungen, die sowohl fortschrittliche Technologie als auch echte wirtschaftliche Chancen bieten. Diese Zusammenarbeit ist ein klarer Beweis dafür, dass Phēnix X sein Versprechen als Katalysator für Empowerment einlöst.“

Die Technologie von Reality Network basiert auf dem bahnbrechenden 2MEME-Konsensalgorithmus, der von CEO Wyatt Meldman-Floch entwickelt wurde. Sie nutzt den Proof of Useful Work, um sicherzustellen, dass keine Rechenleistung verschwendet wird und das Netzwerk ressourceneffizient und umweltfreundlich ist. Durch diesen integrativen Mechanismus kann jeder, der ein Phēnix X besitzt, mitmachen und einen Beitrag leisten.

„Unsere Vision bei Reality ist es, die Menschheit durch Dezentralisierung mit unvergleichlicher Freiheit und Vertrauen auszustatten“, so Wyatt Meldman-Floch, CEO von Reality. „Durch die Vorinstallation der Reality Network-App auf dem Phēnix X-Smartphone bietet BitMobile Millionen einen direkten Weg in die dezentrale Wirtschaft. Reality Network ermöglicht die Erstellung von maßgeschneiderten Konsensnetzwerken, in denen dApps die Validierung global durch Crowdsourcing durchführen können, indem sie in ihren nativen Token bezahlen und eine 24/7-Betriebszeit sicherstellen. Diese Partnerschaft beschleunigt unsere Mission, die Zukunft von Web3 zu gestalten, indem sie echte Dezentralisierung und Einkommensmöglichkeiten bietet, die mit jedem neuen Nutzer skalieren.“

Diese Partnerschaft dient der Umsetzung der Vision der Phēnix X-Plattform und steht im Einklang mit umfassenderen Initiativen auf dem afrikanischen Kontinent und aufstrebenden globalen Märkten, die darauf abzielen, Gemeinschaften zu stärken, Vertrauen zu fördern und die wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben.

Die Konvergenz von dezentralisierter Bildung und selbstsouveräner Identität innerhalb von Phēnix X stellt für Afrika und den Rest der Welt einen bedeutenden Fortschritt dar. Phēnix X ist nicht nur ein Kommunikationsmittel, sondern auch ein Katalysator für finanzielle Eingliederung, digitale Kompetenz und die Stärkung des Einzelnen.

Mit der Einführung von Phēnix X in Afrika, Südostasien und Südamerika wird das Potenzial, das Narrativ von Innovation und Fortschritt neu zu gestalten, immer deutlicher. Die Zukunft ist nicht nur digital – sie ist dezentral und liegt in der Hand des Einzelnen.

Die Technologie von Reality Network gewährleistet absolute Dezentralisierung und befreit dApps von den Zwängen traditioneller Layer-1-Lösungen und hohen Kraftstoffgebühren. Mit eingebautem Vertrauen auf Basisniveau durch Reality Checking und einem reputationsbasierten Modell ist das Netz sowohl sicher als auch effizient. Je mehr Geräte sich dem Netz anschließen, desto schneller und effizienter wird es, was zu einem generativen wirtschaftlichen Effekt führt.

Über BitMobile:

BitMobile hat es sich zur Aufgabe gemacht, das revolutionäre Blockchain-Smartphone Phēnix X, für Nutzer in Südafrika und in den Schwellenländern verfügbar zu machen. Als Partner von Finnovant engagiert sich BitMobile für die Selbstbestimmung der Menschen durch Blockchain-Lösungen, die Förderung von Lernen, Wachstum sowie die Förderung der finanziellen Inklusion und der digitalen Kompetenz.

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Über Reality Network:

eality Network baut die Zukunft des dezentralen Konsenses und der dezentralen Wirtschaft auf. Durch seine innovative Reality Network-Plattform und den 2MEME-Konsensalgorithmus ermöglicht Reality jedem, der ein Gerät besitzt, Krypto zu verdienen, und bietet ein wirklich dezentrales, sicheres und effizientes Netzwerk für dApps und die Schaffung von Network States.

QUELLE: Finnovant Inc.

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Erfolgreiche Standardisierung im Change Management

Source: Deutsche Nachrichten
Die SCALTEL Gruppe hat für PERI, einen weltweit führenden Anbieter von Schalungs- und Gerüstsystemen, eine effiziente Lösung zur Optimierung des Change Managements implementiert. Diese Lösung entlastet die IT-Abteilung von PERI signifikant und unterstützt das Unternehmen in seinem kontinuierlichen Wachstum und seiner globalen Präsenz.

PERI in beeindruckenden Zahlen:

Ein Global Player mit komplexen IT-Anforderungen

  • Rund 10 000 Mitarbeiter weltweit
  • Jahresumsatz von 1,812 Milliarden Euro in 2024
  • Mehr als 65 Tochtergesellschaften
  • 160 Logistik- und Vertriebsstandorte global
  • Über 140 Firewalls zur Standortanbindung

Um die Markführerschaft zu stärken und zu halten, verstehen sich verlässliche und sichere IT-Infrastrukturenvon selbst. Global Player bedeutet auch globale Standortvernetzung. Somit werden über 180 Firewalls zurStandortanbindung betrieben. Für den Basisbetrieb sowie die Umsetzung von laufenden Änderungen hat PERIseit längerem die SCALTEL als Partner beauftragt.

Diese Größe und globale Präsenz führen zu einem hohen Änderungsaufkommen in der IT-Infrastruktur: 224 Changes im Jahr 2024 und bereits 51 Changes in 2025.

Effizienz durch Standardisierung – SCALTELs Lösungsansatz

Um die Herausforderungen des komplexen Change Managements zu bewältigen, implementierte SCALTEL ein System mit standardisierten Change-Vorlagen. Dieser Ansatz umfasst:

  • Automatisierte Change-Bestellung:
    PERI-Mitarbeiter stellen Anfragen über das interne Ticketsystem.
  • Effiziente Umsetzung:
    SCALTEL übernimmt Annahme, Umsetzung und Test ohne zusätzliche Ressourcenbelastung für PERI.
  • Standardisierte Bearbeitung:
    Vordefinierte Change-Vorlagen ermöglichen eine schnelle und präzise Umsetzung.

Optimierung der Change-Prozesse

“Mit SCALTEL konnten wir unsere Change-Prozesse auf ein neues Niveau heben. Die Standardisierung und Automatisierung entlasten unser Team enorm und ermöglichen uns, den Fokus auf strategische IT-Themen zu legen. So können wir die Digitalisierung gezielt vorantreiben und gleichzeitig die Stabilität unserer Infrastruktur sichern, ” berichtet Volkhardt Zelmer Leitung IT-Infrastruktur bei PERI

Die Bedeutung der Service Transition

Ein entscheidender Bestandteil der Zusammenarbeit zwischen SCALTEL und PERI war die Service Transition. Hier lag der Fokus darauf, den Übergang vom bisherigen Change-Management-Ansatz hin zu einer standardisierten und optimierten Vorgehensweise reibungslos zu gestalten.

Wichtige Maßnahmen in diesem Prozess waren:

  • Die Definition klarer Verantwortlichkeiten und Abläufe zwischen PERI und SCALTEL
  • Die Schulung der relevanten IT-Teams zur Nutzung der neuen Change-Prozesse
  • Die Einrichtung eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses zur Feinjustierung des Systems

Durch die strukturierte Service Transition wurde sichergestellt, dass der Wechsel in den neuen Betriebsmodus ohne Beeinträchtigung der laufenden IT-Operationen erfolgte.

Messbarer Mehrwert und strategische Vorteile für PERI

Die Implementierung des standardisierten Change-Management-Prozesses hat für PERI beeindruckende und messbare Vorteile gebracht. Mit einer jährlichen Zeitersparnis von über 500 Stunden im Change-Management wird die PERI IT-Mannschaft erheblich vom Tagesgeschäft entlastet.

Dies schafft wertvolle Freiräume für Digitalisierung und strategische Themen, die für das Unternehmen von zentraler Bedeutung sind. Durch die Nutzung von SCALTELs Expertise und Automatisierung konnte PERI seine Effizienz deutlich steigern und gleichzeitig die Stabilität und Sicherheit der IT-Infrastruktur verbessern.

Diese Optimierungen unterstützen maßgeblich PERIs kontinuierliches Wachstum und globale Präsenz. Die hohe Zufriedenheit mit der Lösung spiegelt sich in der Bestnote 10 für die Weiterempfehlungsbereitschaft wider, was die Qualität und den Nutzen der implementierten Prozesse eindrucksvoll unterstreicht.

Fazit und AusblickStärkung der globalen Wettbewerbsfähigkeit

Die erfolgreiche Implementierung des standardisierten Change-Managements durch SCALTEL unterstützt PERIs Mission, innovative und wirtschaftliche Lösungen für ihre Kunden weltweit bereitzustellen. Durch die Optimierung interner Prozesse kann sich PERI stärker auf ihre Kernkompetenzen in der Schalungs- und Gerüsttechnik konzentrieren.

Dieser Erfolg unterstreicht PERIs Engagement für kontinuierliche Verbesserung und technologische Innovation. Es zeigt exemplarisch, wie ein führendes Unternehmen der Baubranche die Digitalisierung nutzt, um seine globale Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und gleichzeitig die Qualität seiner Dienstleistungen zu verbessern.

Apotheken-News: Pflicht zur ePA, Apothekenfinanzlast, Impfdefizite und neue Zuständigkeiten

Source: Deutsche Nachrichten
Die Digitalisierung des Gesundheitswesens schreitet voran, doch sie bringt neue Herausforderungen mit sich. Die Einführung der elektronischen Patientenakte, wirtschaftliche Belastungen für Apotheken und die Notwendigkeit von Impfungen in Apotheken sind nur einige der Themen, die derzeit die gesundheitspolitische Landschaft prägen. Ein umfassender Blick auf die aktuellen Entwicklungen zeigt, wo Handlungsbedarf besteht und welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Gesundheitsversorgung in Deutschland zukunftssicher zu gestalten.​

​Mit der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) ab Oktober 2025 wird die Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens weiter vorangetrieben. Apotheken, Arztpraxen und Krankenhäuser sind dann verpflichtet, die ePA zu nutzen. Dies ermöglicht einen umfassenden Zugriff auf digitale Medikationslisten, stellt jedoch gleichzeitig hohe Anforderungen an Datenschutz, IT-Sicherheit und die Anpassung bestehender Verwaltungssysteme.​BMG

Parallel dazu wurde Katrin Staffler (CSU) zur neuen Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung ernannt. Ihre Aufgabe wird es sein, die dringend benötigten Reformen im Pflegebereich voranzutreiben und politische Klarheit sowie fachliche Steuerung in einer Zeit großer struktureller Umbrüche im Gesundheitswesen zu gewährleisten.​

Im Bundesministerium für Gesundheit bringt Tino Sorge als neuer Parlamentarischer Staatssekretär seine gesundheitspolitische Erfahrung ein. Gemeinsam mit Gesundheitsministerin Nina Warken und Dr. Georg Kippels wird er die gesundheitspolitische Arbeit der Regierung unterstützen.​

Die Verordnung von Arzneimitteln außerhalb ihrer zugelassenen Indikationen, bekannt als Off-Label-Use, bleibt eine rechtliche Herausforderung. Fehlt die vorherige Genehmigung durch die Krankenkasse, kann dies insbesondere für Apotheken zu finanziellen Problemen führen.​

Ein politisches Vorhaben erhält neue Aufmerksamkeit: Apotheken sollen künftig alle Schutzimpfungen mit Totimpfstoffen durchführen dürfen. Dies könnte die Impfbereitschaft erhöhen und das Gesundheitssystem entlasten.​

Die Beschaffung hochpreisiger Arzneimittel entwickelt sich für Apotheken zunehmend zur wirtschaftlichen Belastung. Direktbestellungen beim Hersteller bringen erhebliche finanzielle Risiken mit sich und gefährden die Liquidität selbst wirtschaftlich solider Apotheken.​

Zeckeninfektionen forderten in Deutschland im Jahr 2023 erneut viele Todesopfer. Rund 600 Patientinnen und Patienten wurden wegen einer Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) stationär behandelt, neun von ihnen starben. Weitere zehn Menschen erlagen einer Borreliose.​

In einer Apotheke in Süddeutschland kam es zu einem Vorfall mit potenziell existenzbedrohenden Konsequenzen für eine junge Mutter. Ein hochpreisiges Krebsmedikament wurde ohne die notwendige Genehmigung für den Off-Label-Use abgegeben, was zu einer hohen finanziellen Belastung führte.​

Der Verband des pharmazeutischen Großhandels Phagro hat zentrale Forderungen an die Gesundheitspolitik formuliert. Angesichts steigender wirtschaftlicher Belastungen fordert er strukturelle Sicherungen in der Arzneimittelversorgung, um die Versorgung der Bevölkerung dauerhaft auf hohem Niveau zu gewährleisten.​

Die Onlineplattform DoktorABC wirbt für die einfache Bestellung verschreibungspflichtiger Arzneimittel ohne Arztbesuch vor Ort. Allerdings sind die Preise für rezeptpflichtige Medikamente teilweise erheblich höher als üblich, was zu einer Kostenfalle für Nutzer werden kann.​

Die Diskussion um Impfungen in Apotheken bleibt ein Reizthema in der gesundheitspolitischen Landschaft. Apotheken bieten eine niedrigschwellige, pragmatische Lösung zur Stärkung der öffentlichen Gesundheitsvorsorge, insbesondere in Zeiten überlasteter Arztpraxen und stagnierender Impfquoten.​

Deutschland nutzt das Präventionspotenzial von Impfungen nicht ausreichend aus. Trotz der nachgewiesenen Effektivität von Schutzimpfungen stagniert die Impfquote in zentralen Bevölkerungsgruppen auf bedenklich niedrigem Niveau, was zu hohen volkswirtschaftlichen Folgekosten führt.​

Kommentar:

Die Einführung der elektronischen Patientenakte markiert einen wichtigen Schritt in Richtung Digitalisierung des Gesundheitswesens. Doch ohne ausreichende Schulungen und klare Datenschutzrichtlinien droht sie, mehr Verwirrung als Nutzen zu stiften.​

Die Ernennung von Katrin Staffler zur Pflegebevollmächtigten ist ein positives Signal, doch es bedarf konkreter Maßnahmen, um die dringend benötigten Reformen im Pflegebereich umzusetzen.​

Die wirtschaftlichen Herausforderungen für Apotheken, insbesondere bei der Beschaffung hochpreisiger Arzneimittel, erfordern dringend strukturelle Lösungen. Ohne finanzielle Unterstützung könnten viele Apotheken in die Insolvenz geraten, was die Versorgungssicherheit gefährdet.​

Die Möglichkeit für Apotheken, Schutzimpfungen mit Totimpfstoffen durchzuführen, könnte die Impfbereitschaft erhöhen und das Gesundheitssystem entlasten. Allerdings müssen klare Richtlinien und Schulungen gewährleistet sein, um die Sicherheit der Patienten zu garantieren.​

Die steigende Zahl von Zeckeninfektionen und die damit verbundenen Todesfälle zeigen, dass Deutschland das Präventionspotenzial von Impfungen nicht ausreichend nutzt. Es bedarf einer verstärkten Aufklärung und niedrigschwelliger Impfangebote, um die Impfquoten zu erhöhen.​

Von Engin Günder, Fachjournalist

Apotheken-News: Digitale Pflichten, Datenschutzlücken und Retaxationen gefährden Apotheken

Source: Deutsche Nachrichten
Deutschlands Apotheken stehen unter Dauerdruck: Digitalisierungspflichten, Datenschutzlücken, wirtschaftliche Fehlkalkulationen und politisches Schweigen prägen den Alltag. Während die elektronische Patientenakte neue Risiken mit sich bringt, fehlen Schutzmechanismen gegen willkürliche Retaxationen. Gleichzeitig verlieren Versorgungssysteme durch fehlgeleitete Immobilieninvestitionen das Vertrauen ihrer Mitglieder. Die öffentliche Wahrnehmung bleibt trügerisch – Apotheken leisten weit mehr als Medikamentenabgabe. Ein TV-Experiment mit Medizinalcannabis, neue Studien zur HPV-Impfung und Givinostat sowie die Analyse der Schlafmittelversorgung zeigen: Apotheken sichern Lebensqualität, doch werden sie systematisch ausgebremst. Der Ruf nach Eigeninitiative ist berechtigt – doch ohne politischen Rückhalt bleibt er wirkungslos.

Apotheken in Deutschland stehen an einem Wendepunkt: Ohne konsequente Digitalisierung droht vielen Betrieben der Verlust ihrer wirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit. Das zeigt eine aktuelle Apokix-Umfrage, in der 86 Prozent der Apothekeninhaber angaben, dass ein erfolgreicher Betrieb ohne digitale Technologien kaum noch denkbar sei. Dabei geht es längst nicht mehr nur um technische Innovationen, sondern um eine strategische Grundhaltung im Wettbewerb.

Gleichzeitig offenbart sich bei Versorgungswerken wie der Apothekerversorgung Schleswig-Holstein, wie hoch die Risiken falscher Anlageentscheidungen sind: Mezzanine-Investitionen in unsichere Immobilienprojekte führten dort zu zweistelligen Millionenverlusten.

Währenddessen rücken Datenschutzprobleme beim Versand über Amazon in den Fokus. Testkäufe des Apothekers Dr. Hermann Vogel jr. belegen, dass grundlegende Datenschutzstandards beim OTC-Vertrieb über Plattformen häufig missachtet werden.

Parallel wächst der wirtschaftliche Druck durch rechtliche Unsicherheiten. Besonders gravierend zeigt sich das am Beispiel von Retaxationen im Zusammenhang mit Mounjaro, bei denen Apotheken trotz korrekter Abgabe massive finanzielle Schäden erleiden.

Der Rollout der elektronischen Patientenakte verschärft die Situation weiter. Apotheken müssen bis Oktober neue Systeme implementieren, Prozesse anpassen und Datenschutzvorgaben lückenlos erfüllen. Technische Fehler können haftungsrechtliche Folgen haben.

Um das öffentliche Bild zu schärfen, startet die Funke Mediengruppe mit der Kolumne “Der gute Rat der Apothekerin” eine redaktionelle Serie, die die alltäglichen Leistungen der Apotheken würdigt.

Auch der Präsident der Landesapothekerkammer Hessen, Christian Ude, mahnt mehr politische Eigeninitiative an. Apotheken müssten verstärkt selbst Position beziehen, statt nur auf politische Vorgaben zu reagieren.

Wie vielfältig Apothekenleistungen sein können, zeigte jüngst ein Fernsehexperiment mit Medizinalcannabis. Dort schnitt Apothekenware gegenüber dem Schwarzmarktprodukt in Qualität und Service deutlich besser ab.

Auch auf der wissenschaftlichen Ebene bewegt sich viel: Givinostat wurde von der EMA zur Behandlung der Duchenne-Muskeldystrophie empfohlen, während Studien zur HPV-Impfung neue Therapieperspektiven bei aktinischer Keratose eröffnen. Bei der LDL- und Lipoprotein(a)-Senkung hingegen gelten Ernährungskonzepte als unzureichend. Neue Medikamente sind notwendig, um Herz-Kreislauf-Risiken effektiv zu minimieren.

Bei Schlafstörungen zeigt die neue S3-Leitlinie, dass viele zugelassene Mittel keine Langzeitempfehlung erhalten, obwohl sie kurzfristig wirken.

Kommentar:

Der Reform- und Digitalisierungsdruck auf Apotheken wird zur Existenzfrage. Wer glaubt, mit analogen Rezepten und Papierprozessen überleben zu können, unterschätzt die tektonischen Verschiebungen im Gesundheitswesen. Die elektronische Patientenakte, Telemedizin, Plattformvertrieb und haftungsrechtliche Anforderungen machen deutlich: Es geht nicht mehr nur um technische Nachrüstung, sondern um ein grundsätzlich anderes Selbstverständnis des Apothekenbetriebs.

Gleichzeitig zeigen die Millionenverluste der Apothekerversorgung Schleswig-Holstein, wie riskant es ist, die Altersversorgung von Berufsgruppen ohne professionelle Kontrolle Kapitalmärkten auszusetzen.

Der Datenschutzkonflikt beim OTC-Vertrieb über Amazon illustriert ein strukturelles Problem: Wer Gesundheitsdaten über Drittplattformen verkauft, gefährdet das Vertrauen der Patienten.

Die wiederholten Retaxationen und haftungsauslösenden Abrechnungsfehler, etwa bei Mounjaro, beweisen zudem: Es fehlt ein systemischer Schutzschirm für Apotheken. Dass dieser längst überfällig ist, wird angesichts der ePA-Pflicht noch deutlicher.

Was fehlt, ist eine politische Rückendeckung. Christian Udes Appell zur Eigeninitiative ist daher nicht nur programmatisch, sondern überlebensnotwendig. Die öffentliche Wahrnehmung von Apotheken muss sich ändern – durch mediale Präsenz, wie sie die Funke-Kolumne ermöglicht, und durch wissenschaftliche Exzellenz, wie etwa bei der Cannabisberatung oder innovativen Impfansätzen.

Wer Apotheken auf Medikamentenabgabe reduziert, ignoriert ihre Rolle als systemrelevante Stabilisatoren. Die Politik muss endlich reagieren – oder mitverantwortlich werden für den schleichenden Strukturverfall.

Von Engin Günder, Fachjournalist

Apotheken-News: Zwischen Alarm und Aufbruch

Source: Deutsche Nachrichten
Cyberkriminelle zielen mit immer perfideren Methoden auf Apotheken und legen Schwachstellen in deren Sicherheitskonzepten offen. Gleichzeitig geraten auch die Versorgungswerke der Apothekerschaft unter Druck – mit Folgen für die Altersvorsorge vieler Betriebsinhaber. In Berlin formiert sich derweil eine neue Impfstrategie mit klarer Rolle für Apotheken, während das Bundesgesundheitsministerium überraschend personell neu besetzt wird. Parallel rückt die Forschung vor: Künstliche Intelligenz übertrifft erstmals Hausärzte in Diagnostik und Empathie, neue Medikamente versprechen Fortschritte bei seltenen Erkrankungen, Mikrobiomtherapien lindern Schmerzen – und Impfstoffe wirken offenbar besser, wenn sie im selben Arm verabreicht werden. Doch währenddessen bleibt ein chronisches Problem ungelöst: die systematische Fehldeutung von Heuschnupfen bei Kindern – mit gefährlichen Langzeitfolgen. Diese Entwicklungen zeigen: Gesundheit ist längst nicht nur eine medizinische Frage, sondern ein Spiegel gesellschaftlicher und politischer Prioritäten.

Die digitale Sicherheit in Apotheken gerät zunehmend unter Druck. Mit täuschend echten Phishing-Mails, gefälschten Anrufen und gezielten Angriffen auf Verwaltungssysteme geraten immer mehr Apotheken ins Visier professioneller Cyberkrimineller. Die aktuelle Angriffswelle macht deutlich, dass viele Betriebe strukturell und technisch nicht ausreichend geschützt sind. Es braucht dringend eine Neuausrichtung der Schutzkonzepte – von der IT bis zur Versicherung. Parallel geraten berufsständische Versorgungswerke unter wirtschaftlichen Druck. Die anhaltende Niedrigzinsphase, volatile Märkte und Abschreibungen auf Kapitalanlagen schüren bei Apothekenbetreibern Sorgen um die Zukunft ihrer Altersvorsorge. Auch wenn Einrichtungen wie die Bayerische Apothekerversorgung bislang solide bilanzieren, bleibt der Reformdruck hoch.

In Berlin rückte unterdessen die Rolle der Apotheken bei der Verbesserung der Impfbereitschaft in den Fokus. Im Rahmen der Europäischen Impfwoche betonten Vertreter aus Politik, Kassen und Apothekerschaft die Notwendigkeit, niedrigschwellige Impfangebote deutlich auszubauen. Große Hersteller wie GSK, Viatris und Moderna unterstützen diese Forderung ausdrücklich. Apotheken könnten demnach eine tragende Rolle in der Erreichung nationaler Präventionsziele übernehmen.

Im Bundesgesundheitsministerium vollzog sich ein bemerkenswerter personeller Wechsel. Die bisher gesundheitspolitisch nicht profilierte Nina Warken übernimmt das Ressort, begleitet von den CDU-Gesundheitsexperten Tino Sorge und Georg Kippels, die künftig als Parlamentarische Staatssekretäre die operative Steuerung prägen sollen. Parallel meldet sich die Wissenschaft mit bahnbrechenden Entwicklungen. Ein KI-System von Google, AMIE genannt, zeigt in einer klinischen Studie nicht nur eine überlegene Diagnostik gegenüber Hausärzten, sondern auch empathischere Gesprächsführung.

Auf medizinischer Ebene schreiten Therapien für bislang schwer behandelbare Krankheiten voran. Der monoklonale Antikörper Teprotumumab soll die Therapie der endokrinen Orbitopathie verbessern, während Givinostat als Hoffnungsträger für Kinder mit Duchenne-Muskeldystrophie gilt. Neue Studien belegen zudem, dass Mikrobiomtherapien chronische Schmerzen bei Fibromyalgie lindern können. Auch Impfstoff-Forschung liefert neue Erkenntnisse: Wiederholte Impfungen im selben Arm verbessern offenbar die Immunantwort durch gezielte Reaktivierung lokal gebildeter B-Gedächtniszellen. Bei seltenen Erkrankungen wie der Transthyretin-Amyloidose bietet der Wirkstoff Acoramidis neue Überlebenschancen. Forschende in Frankfurt entwickeln mit sogenannten Proxidrugs einen Ansatz zum gezielten Abbau krankmachender Proteine – mit potenziell revolutionären Auswirkungen auf bislang therapieresistente Erkrankungen. Gleichzeitig warnen Fachleute davor, Heuschnupfen bei Kindern ohne ärztliche Diagnose zu behandeln, da sich daraus langfristige Gesundheitsrisiken wie Asthma entwickeln können.

Kommentar:

Die Themen der Woche zeigen ein fragiles System zwischen technologischem Fortschritt, politischen Zufällen und strukturellen Versäumnissen. Die Cyberangriffe auf Apotheken verdeutlichen ein Sicherheitsvakuum, das weder von der Politik noch von vielen Betrieben ernst genug genommen wurde. Es reicht nicht mehr, auf Antivirensoftware und Firewall zu setzen – gebraucht werden fundierte Schulungen, klare Prozesse und eine kombinierte Absicherung mit Cyber- und Vertrauensschadenversicherungen. Zugleich offenbaren die Schwankungen bei den Versorgungswerken die unangenehme Wahrheit über ein kapitalgedecktes System: Die Substanz mag vorerst halten, doch die Zukunftssicherheit ist keineswegs garantiert. Auch hier fehlt es an Transparenz und politischer Reformbereitschaft.

Dass Apotheken zur Impfstelle der Nation werden sollen, ist gesundheitspolitisch sinnvoll – und längst überfällig. Doch während Pharmaindustrie und Verbände das begrüßen, bleibt der politische Wille diffus. Der Wechsel an der Spitze des Gesundheitsministeriums wirkt eher zufällig als strategisch – und wirft Fragen nach der Ernsthaftigkeit der gesundheitspolitischen Agenda auf. Dass nun zwei CDU-Staatssekretäre die operative Arbeit prägen sollen, ist ein ungewöhnlicher Zug angesichts der SPD-Führung. Es bleibt abzuwarten, ob Sachkompetenz oder Parteitaktik dominiert.

Hoffnung macht die Forschung: KI, Mikrobiom, Proxidrugs – sie zeigen, wie Medizin neu gedacht werden kann. Doch diese Fortschritte müssen auch systemisch flankiert werden, sonst versickern sie zwischen Budgetdeckel und Kassenvorbehalt. Besonders gravierend ist die Vernachlässigung kindlicher Allergien: Wenn Eltern glauben, Heuschnupfen mit OTC-Mitteln allein behandeln zu können, wird der Weg in spätere chronische Erkrankungen systematisch geebnet – durch Unwissen, aber auch durch Versäumnisse in der Prävention.

Von Engin Günder, Fachjournalist

Apotheken-News: Apotheken geraten durch Markt und Politik unter Druck

Source: Deutsche Nachrichten
Apotheken geraten in Deutschland unter immer größeren Druck – nicht nur wirtschaftlich, sondern auch juristisch, digital und strukturell. Während die Politik weiter zögert, müssen sich Inhaberinnen und Inhaber gegen gefälschte Rechnungen, aggressive Werbeattacken und drohende Rentenlücken wehren. Rechtsschutzversicherungen werden zur Überlebensfrage, Versorgungswerke verlieren an Stabilität, Datenschutzversäumnisse ermöglichen dreiste Abwerbeanrufe. Besonders brisant: In vielen Regionen droht bereits die medizinische Grundversorgung zu kippen. Dieser Bericht zeigt, wie dramatisch die Lage tatsächlich ist.

Apotheken geraten in Deutschland zunehmend unter existenziellen Druck. Dabei sind es nicht nur die bekannten wirtschaftlichen Belastungen durch stagnierende Honorare und steigende Kosten, die den Berufsstand gefährden. Immer deutlicher zeigen sich strukturelle Schwächen im juristischen, digitalen und versorgungsrechtlichen Schutzsystem, die das Fundament vieler Betriebe erschüttern. Eine zentrale Rolle spielt dabei der fehlende oder unzureichende Rechtsschutz, der im Streit mit Krankenkassen, in arbeitsrechtlichen Konflikten oder bei Datenschutzverstößen zur finanziellen Katastrophe führen kann. Inhaberinnen und Inhaber stehen damit zunehmend in einer Doppelverantwortung: Sie sollen nicht nur die Arzneimittelversorgung sichern, sondern auch juristische Risiken allein tragen, die früher von der Solidargemeinschaft besser abgefangen wurden.

Gleichzeitig geraten auch langjährig stabile Pfeiler wie die berufsständischen Versorgungswerke ins Wanken. Die Zinswende und massive Abschreibungen auf illiquide Kapitalanlagen bringen Rentenmodelle unter Druck, die bislang als sichere Altersvorsorge für Apothekerinnen und Apotheker galten. Besonders betroffen sind Versorgungseinrichtungen mit spekulativen Anlagestrukturen, deren Marktwert drastisch gefallen ist. Die Folge: Rentenansprüche müssen kritisch überprüft, Beiträge möglicherweise angepasst werden – ein zusätzlicher Unsicherheitsfaktor für eine Berufsgruppe, die sich langfristig auf verlässliche Rahmenbedingungen verlassen können muss.

Doch auch im Alltag nimmt der Druck zu. In mehreren Bundesländern tauchten in jüngster Zeit professionell gefälschte Rechnungen auf, die eine vermeintliche Domainverlängerung suggerierten. Unter dem Namen großer Provider wie 1und1 versuchen Betrüger, Apotheken zur Zahlung nicht existierender Leistungen zu verleiten. Besonders kleinere Betriebe wie die Phoenix-Apotheke in Jembke geraten durch solche Vorfälle in akute finanzielle Gefahr. Parallel häufen sich Fälle aggressiver Werbemaßnahmen von Versandhändlern: In Oberhausen platzierte die Shop Apotheke ein Plakat direkt vor dem Eingang der stationären Ruhrland-Apotheke – ein gezielter Eingriff in den Geschäftsverkehr, den Apotheker Ihab Alnwakeel als bewusste Provokation wertet.

Noch brisanter ist ein aktueller Fall aus Erzhausen: Eine langjährige Kundin wurde auf ihrem privaten Festnetzanschluss von der Shop Apotheke kontaktiert – mit dem Angebot, ihre Rezepte künftig bequem online einzulösen. Für Dr. Nojan Nejatian, Inhaber der örtlichen Heegbach Apotheke, stellt sich die dringende Frage, wie der Versandhändler an die Telefonnummer seiner Kundin gelangte. Der Vorfall zeigt, wie lückenhaft der Datenschutz noch immer umgesetzt wird – und wie schutzlos viele Betriebe dem digitalen Wettbewerb ausgesetzt sind.

Gleichzeitig verdichten sich die Hinweise auf ein schleichendes Apothekensterben. In Westfalen warnen Apothekeninhaber gemeinsam mit Lokalpolitikern vor einer dramatischen Versorgungslücke. In Oer-Erkenschwick stehen drei von sieben Apotheken vor der Schließung. Ursache ist eine fatale Mischung aus jahrzehntelanger Vergütungsstagnation und wachsenden Betriebskosten. Ohne politische Unterstützung, so die klare Botschaft, werde die flächendeckende Arzneimittelversorgung bald nicht mehr aufrechterhalten werden können.

Kommentar:

Apotheken erleben derzeit eine gefährliche Verdichtung systemischer Risiken. Was früher als verlässliches Rückgrat galt – Versorgungssysteme, Rechtsschutz, Marktregulierung – wird zunehmend zur Sollbruchstelle. Besonders alarmierend ist, wie ungeschützt viele Apotheken juristischen Angriffen und digitalen Täuschungen ausgeliefert sind. Der fehlende Rechtsrahmen für aggressive Werbeformen, die Untätigkeit bei der Regulierung von Versandhändlern und die Gleichgültigkeit gegenüber Fälschungskriminalität sind Symptome eines politischen Desinteresses, das die öffentliche Gesundheitsversorgung nachhaltig beschädigt.

Hinzu kommt die strukturelle Schwäche vieler Versorgungswerke, die durch die Zinswende bloßgelegt wurde. Die Idee eines berufsständischen Sicherungssystems verliert ihre Tragfähigkeit, wenn renditesensible und illiquide Investments die Altersvorsorge entwerten. Gleichzeitig versagt der Gesetzgeber dort, wo er handeln müsste: beim Schutz vor Abwerbeversuchen, beim Datenschutz im Gesundheitswesen und bei der strukturellen Stärkung der Vor-Ort-Apotheke. Dass Betriebe wie in Oer-Erkenschwick nur noch durch Selbstausbeutung funktionieren, ist kein Betriebsproblem – es ist ein Versagen der Gesundheitspolitik.

Was bleibt, ist die bittere Erkenntnis: Apotheken stehen allein da. Ohne verlässlichen Rechtsschutz, ohne faire Marktbedingungen, ohne politische Rückendeckung. Wer unter diesen Umständen weiterarbeitet, verdient nicht nur Respekt, sondern auch dringend konkrete Reformen – bevor die Versorgung weiter ausdünnt und ein Berufsstand kollabiert, der zu lange übersehen wurde.

Von Engin Günder, Fachjournalist

Apotheken-News: Systemversagen im Apothekenwesen gefährdet Versorgung und Sicherheit

Source: Deutsche Nachrichten
Rezeptfälschungen bedrohen Existenzen, digitale Prozesse bleiben Stückwerk, Altersvorsorgen geraten ins Wanken und Ausbildungspläne in Ostdeutschland stocken. Die neuen Herausforderungen im Apothekenwesen reichen tief ins System und offenbaren ein Geflecht aus politischer Untätigkeit, wirtschaftlicher Zumutung und fachlicher Orientierungslosigkeit. Selbst die Beratung bei Allergien wird zunehmend komplexer. Der Wechsel an der Spitze des Gesundheitsministeriums könnte zur Chance werden – wenn endlich Struktur statt Schlagzeile regiert.

Der zunehmende Rezeptbetrug in deutschen Apotheken hat sich zur ernsthaften Bedrohung für die wirtschaftliche Stabilität vieler Betriebe entwickelt. Besonders hochpreisige Medikamente wie moderne Antidiabetika stehen im Fokus professionell agierender Betrüger, die mit manipulierten Rezepten erhebliche Vermögensschäden verursachen. In dieser Lage wird der Abschluss spezialisierter Vermögensschadenversicherungen zum zentralen Element moderner Risikovorsorge für Apotheken.

Gleichzeitig geraten Apotheken strukturell unter Druck, weil sie gesetzlich zur Übernahme gemeinwohlorientierter Leistungen verpflichtet sind, ohne dafür vergütet zu werden. Die Freie Apothekerschaft fordert deshalb angesichts des Wechsels an der Spitze des Gesundheitsministeriums einen monatlichen Ausgleich für diese Aufgaben. Die neue Ministerin Christina Warken steht damit vor der Herausforderung, nicht nur das Apothekenhonorar neu zu justieren, sondern das gesamte Rollenverständnis der Vor-Ort-Apotheken im Gesundheitssystem zu klären.

Hinzu kommen digitale Bruchlinien. Die Einführung neuer Technologien scheitert häufig nicht an der Technik selbst, sondern an unzureichender Einbindung der Mitarbeitenden und fehlender Prozessintegration. Digitalisierung, die nicht mitgenommen wird, erzeugt Unsicherheit und wirkt kontraproduktiv. Die Praxis zeigt, dass digitale Werkzeuge ohne strukturelle Verankerung kaum Nutzen entfalten.

Währenddessen wird die finanzielle Basis vieler Apotheker durch wachsende Unsicherheit bei den Versorgungswerken erschüttert. Abschreibungen und Wertverluste treffen besonders die Einrichtungen in Bayern und Hessen, die Milliardenbeträge verwalten. Auch wenn keine akute Gefährdung der Rentenansprüche besteht, offenbaren die Entwicklungen strukturelle Schwächen im kapitalgedeckten Versorgungssystem.

Besonders prekär ist die Lage in Ostdeutschland, wo der geplante Ausbau von Pharmazie-Studienplätzen in Brandenburg und Thüringen ins Stocken geraten ist. Die politischen Versprechen haben sich bislang nicht in belastbare Infrastruktur verwandelt. In Regionen wie Oer-Erkenschwick führt das Zusammenspiel aus Nachwuchsmangel, wirtschaftlicher Unsicherheit und Überregulierung dazu, dass fast jede zweite Apotheke vor der Schließung steht.

Auch auf fachlicher Ebene zeigt sich Reformbedarf. So belegt eine neue Studie aus Hongkong die langfristigen Risiken von Lithium bei bipolarer Störung, vor allem in Bezug auf Nieren und Schilddrüse. Während diese Erkenntnisse klinisch relevant sind, relativieren Fachärzte gleichzeitig die in sozialen Netzwerken kursierenden Befürchtungen, wonach Semaglutid die Toxizität von Lithium erhöhen könnte. Zwar wurde ein Fall dokumentiert, bei dem beide Medikamente gleichzeitig verabreicht wurden, ein kausaler Zusammenhang lässt sich aus heutiger Sicht jedoch nicht ableiten.

Abseits dieser komplexen Systemfragen spüren viele Menschen ganz unmittelbar die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels. Die Pollenbelastung nimmt zu, ebenso die allergischen Reaktionen im Hals- und Augenbereich. Immer mehr Patienten berichten von Reizungen, Trockenheit und Juckreiz – Symptome, die auch Apothekenteams in der Beratung zunehmend fordern.

Kommentar:

Was die aktuelle Lage der Apotheken beschreibt, ist mehr als eine bloße Krisensymptomatik. Es ist das Ergebnis jahrelanger politischer Gleichgültigkeit gegenüber einem System, das zwar hohe Erwartungen erfüllen soll, aber systematisch unterfinanziert, unterreguliert oder schlicht ignoriert wird. Rezeptbetrug ist nicht nur ein wirtschaftliches Risiko, sondern Ausdruck einer regulatorischen Leerstelle, die weder durch Aufsicht noch durch Digitalisierung kompensiert wird. Dass Apotheken selbst gegen solche Betrugsversuche versichern müssen, zeigt die Abwesenheit staatlicher Schutzmechanismen.

Gleichzeitig bleibt die Digitalisierung im apothekerlichen Alltag ein Stückwerk, solange Prozesse nicht mitgedacht und Mitarbeitende nicht eingebunden werden. Technik allein schafft keinen Fortschritt. Sie kann bestehende Defizite sogar verstärken, wenn sie isoliert eingeführt wird.

Auch die Versorgungswerke als vermeintlich sichere Altersbasis erweisen sich als anfällig für Marktschwankungen. Ein weiteres Mahnzeichen dafür, dass auch im Bereich der berufsständischen Absicherung Illusionen durch Realitäten ersetzt werden müssen.

Was am Ende bleibt, ist ein Flickenteppich aus Einzelproblemen, der aber ein Gesamtbild ergibt: Apotheken werden zum Spielball politischer, wirtschaftlicher und struktureller Unentschiedenheit. Wer die Versorgung sichern will, muss diesen Knoten endlich durchschlagen – mit klarer Vergütung, durchdachter Digitalisierung, verankerter Ausbildung und realistischem Risikomanagement.

Von Engin Günder, Fachjournalist

Apotheken-Nachrichten von heute: Apotheken mit gesetzlichen Verpflichtungen, Versandhandel ohne vergleichbare Aufsicht

Source: Deutsche Nachrichten
Der Apothekenmarkt in Deutschland steht vor einem strukturellen Umbruch, der weit über tagespolitische Debatten hinausreicht. Während Präsenzapotheken unter einem engmaschigen Netz gesetzlicher Vorgaben arbeiten, entwickelt sich der Versandhandel mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln weitgehend unreguliert. Gleichzeitig nehmen Fälle von Rezeptbetrug zu, insbesondere bei hochpreisigen Medikamenten. In Ostdeutschland scheitert der dringend benötigte Ausbau von Studienplätzen für Pharmazeuten. Versorgungswerke geraten durch niedrige Zinsen und Kapitalverluste unter Druck. Die Digitalisierung bleibt Stückwerk, weil Prozesse fehlen und Mitarbeiter nicht einbezogen werden. Apotheken fordern zurecht eine strukturelle Vergütung ihrer gesetzlichen Gemeinwohlpflichten, doch politische Antworten bleiben aus. Immer mehr Betriebe kämpfen um ihre Existenz, etwa in Städten wie Oer-Erkenschwick. Zugleich werfen neue Studien zu Lithium Risiken auf, während Pollenallergien stärker auf Augen und Rachen schlagen. Die Lage ist ernst. Wenn Politik und Gesellschaft nicht handeln, droht die schleichende Erosion eines zentralen Pfeilers der Gesundheitsversorgung.

Ein Spiel kann nur funktionieren wenn Regeln auch gelten

Der Apothekenmarkt steht zunehmend unter Druck. Während sich Präsenzapotheken täglich an ein dichtes Regelwerk halten müssen, entfaltet sich der Rx-Versandhandel in einem regulatorischen Vakuum. Diese Entwicklung nimmt Morton Douglas in seiner aktuellen Kolumne zum Anlass, um eine zugespitzte Parallele zum Fußball zu ziehen: Wenn einzelne Störer auf dem Spielfeld ungestraft den Ablauf sabotieren, steht am Ende der gesamte Spielbetrieb vor dem Abbruch. Ein Spiel, das alle betrifft, leidet an der Untätigkeit weniger Entscheidungsträger.

Douglas beschreibt ein Szenario, das Fußballfreunde gut kennen. Einige werfen Gegenstände aufs Spielfeld oder beleidigen Spieler rassistisch. Wenn niemand eingreift, bricht das Spiel ab. Übertragen auf den Rx-Versandhandel bedeutet das: Wenn aggressive Marktakteure mit übermächtigen Kapitalstrukturen ungebremst agieren dürfen, ist das gesamte System bedroht. Dabei geht es nicht um Einzelfälle, sondern um strukturelles Versagen. Denn längst sind die Rahmenbedingungen so verschoben, dass Versandhändler einen Wettbewerbsvorteil genießen, der zulasten der Vor-Ort-Apotheken geht.

Während diese unter Personalknappheit, Lieferengpässen und bürokratischen Auflagen leiden, weiten große Versandplattformen ihr Geschäftsmodell aggressiv aus. Gesetzgeber und Aufsichtsbehörden verhalten sich passiv, teils mit Verweis auf europarechtliche Vorgaben, teils mit stiller Duldung unter dem Deckmantel der Digitalisierung. Doch ein Spiel, das niemand mehr zu schützen bereit ist, verliert seine Legitimität.

Morton Douglas fordert deshalb ein klares Eingreifen. Wer Spielregeln aufstellt, muss deren Einhaltung auch durchsetzen. Andernfalls entsteht ein Klima, in dem Rücksichtslosigkeit zur Norm wird. Die derzeitige Entwicklung im Rx-Versandhandel sei kein Fortschritt, sondern ein Rückschritt in eine Zeit, in der Ordnung nur noch dort existiert, wo sie sich durchsetzt – oder eben nicht mehr.

Der Vergleich zwischen Spielabbruch im Stadion und Kontrollverlust im Apothekenmarkt ist mehr als nur eine sprachliche Volte. Morton Douglas legt den Finger in eine offene Wunde: Das deutsche Gesundheitssystem leidet zunehmend unter einer Asymmetrie, die nicht nur wettbewerbsverzerrend, sondern strukturell gefährlich ist. Wenn staatlich lizensierte Präsenzapotheken nach strengsten Standards arbeiten müssen, während Versandhändler von regulatorischen Lücken profitieren, ist das kein Ausdruck von Marktöffnung, sondern von politischer Untätigkeit.

Die Verantwortung hierfür liegt nicht bei einzelnen Marktteilnehmern, sondern bei jenen, die das Spielfeld gestalten. Der Gesetzgeber hat es versäumt, rechtzeitig Schranken einzuziehen, die dem digitalen Arzneimittelvertrieb klare und faire Grenzen setzen. Stattdessen wurde der Versandhandel als Fortschrittsprojekt verklärt – ohne die Nebenwirkungen ernsthaft zu prüfen. Nun zeigt sich, dass es sich um ein System mit eingebautem Missbrauchspotenzial handelt. Wer Boni verteilt, Logistik unter Kostendruck organisiert und Patientenkontakt durch Callcenter ersetzt, reduziert Versorgung auf eine bloße Transaktion.

Das Ergebnis ist ein Abwärtssog für alle Beteiligten. Die politische Rhetorik beschwört weiterhin die Bedeutung wohnortnaher Versorgung, doch gleichzeitig wird ihr wirtschaftliches Fundament ausgehöhlt. Die Bundesregierung verweist auf europarechtliche Zwänge, doch der Rückzug aus der Verantwortung hat Methode. Regulierung wird durch Auslagerung ersetzt, Aufsicht durch Ausreden.

Douglas appelliert an ein Grundprinzip funktionierender Systeme: Regeln müssen gelten und durchgesetzt werden. Nicht alles, was technisch möglich oder wirtschaftlich effizient ist, ist gesellschaftlich legitim. Der Rx-Versandhandel steht exemplarisch für die Frage, ob der Staat in der Lage ist, das Spielfeld so zu ordnen, dass am Ende nicht derjenige gewinnt, der am lautesten wirft, sondern derjenige, der fair spielt. Es ist eine Frage der politischen Reife, der regulatorischen Klarheit und der gesellschaftlichen Verantwortung – nicht nur im Fußball, sondern auch in der Gesundheitsversorgung.

Schutz vor Rezeptbetrug: Weshalb Vermögensschadenversicherungen für Apotheken unverzichtbar sind

Der Anstieg gefälschter Rezepte in deutschen Apotheken hat ein kritisches Niveau erreicht, das Apothekenbetreiber zu erhöhter Vorsicht und strategischem Handeln zwingt. Inmitten dieser Herausforderungen rückt die Rezeptbetrug-Versicherung gegen Vermögensschäden ins Zentrum der betrieblichen Risikomanagementstrategien. Diese Versicherungsform ist darauf ausgelegt, Apotheken vor den finanziellen Folgen zu schützen, die entstehen, wenn Betrüger gefälschte oder manipulierte Rezepte einreichen, insbesondere für hochpreisige Medikamente wie Diabetesbehandlungen.

Die Bedeutung einer solchen Versicherung kann kaum überschätzt werden. Bei einer Nullretaxation durch die Krankenkassen, die erfolgt, wenn Rezepte im Nachhinein als ungültig betrachtet werden, bleibt der Apotheker ohne entsprechende Versicherung auf den Kosten sitzen. Die finanziellen Verluste können, abhängig von der Art der Medikation und der Häufigkeit der Betrugsfälle, schnell in die Tausende gehen und im schlimmsten Fall eine Apotheke in den Ruin treiben.

Vor diesem Hintergrund sollten Apothekenbetreiber die Priorität einer Rezeptbetrug-Versicherung als hoch einstufen. Es geht nicht nur darum, potenzielle finanzielle Schäden abzudecken, sondern auch darum, ein Sicherheitsnetz zu schaffen, das es Apothekern ermöglicht, sich auf ihre primären Aufgaben zu konzentrieren: die Versorgung und Beratung ihrer Kunden. Zusätzlich zur Versicherung sind präventive Maßnahmen entscheidend. Dazu gehören regelmäßige Schulungen des Personals zur Erkennung gefälschter Rezepte und die Investition in sichere IT-Systeme, die die Authentizität von Verordnungen verifizieren können.

Des Weiteren ist eine enge Zusammenarbeit mit Krankenkassen, Ärzten und Behörden essenziell, um wirksame Strategien gegen Rezeptbetrug zu entwickeln und umzusetzen. Dies erfordert klare Kommunikationswege und die Einrichtung von Mechanismen, die es ermöglichen, verdächtige Aktivitäten schnell zu melden und zu bearbeiten. Nur durch ein ganzheitliches Vorgehen, das Versicherungsschutz, technologische Sicherheitsmaßnahmen und branchenweite Kooperationen umfasst, können Apotheken sich effektiv vor den finanziellen und reputativen Schäden durch Rezeptbetrug schützen.

Die Zunahme gefälschter Rezepte ist ein Alarmzeichen, das die Apothekenbranche ernst nehmen muss. Während präventive Maßnahmen und technologische Lösungen unerlässlich sind, um Betrug zu erkennen und zu verhindern, bietet eine Vermögensschadenversicherung die notwendige finanzielle Absicherung. Diese Versicherung sollte als eine Investition in die Sicherheit und Stabilität des Apothekenbetriebs betrachtet werden. In Zeiten, in denen Betrüger immer ausgefeiltere Methoden anwenden, ist es für Apotheken entscheidend, vorbereitet zu sein und sich nicht nur auf die eigene Wachsamkeit zu verlassen.

Die Implementierung einer solchen Versicherung, kombiniert mit einer starken Betonung auf Ausbildung und technischer Aufrüstung, schafft ein Umfeld, in dem Apotheker ihrer eigentlichen Aufgabe nachgehen können: der sicheren und effektiven Medikamentenversorgung der Bevölkerung. Langfristig wird eine solide Versicherungs- und Präventionsstrategie nicht nur einzelne Apotheken schützen, sondern auch das Vertrauen der Öffentlichkeit in das gesamte Gesundheitssystem stärken. Es ist daher im Interesse aller Beteiligten, sich für umfassende Lösungen einzusetzen, die den Schutz vor Rezeptbetrug garantieren und die pharmazeutische Versorgung sichern.

                                                  

Der Pharmaziemangel wächst in Thüringen und Brandenburg weiter

Der Ausbau der Pharmazieausbildung in Ostdeutschland droht zu scheitern. In Thüringen und Brandenburg waren Anfang 2025 die Erwartungen hoch, bald neue Studienplätze schaffen und damit dem Mangel an Apothekern wirksam begegnen zu können. Doch nur wenige Monate später zeigt sich, dass die Projekte ins Stocken geraten sind und zentrale politische Entscheidungen ausbleiben. Die Versorgung in den neuen Bundesländern steht damit auf der Kippe.

Besonders greifbar war die Hoffnung in Jena. Dort plante das Institut für Pharmazie den Umzug auf einen neuen Wissenschaftscampus auf dem Gelände einer ehemaligen Frauenklinik. Der Bau sollte noch im laufenden Jahr beginnen und bis 2029 abgeschlossen sein. Neben einer Modernisierung versprach das Projekt 25 zusätzliche Studienplätze. Ein Großteil der veranschlagten Kosten von 109 Millionen Euro sollte durch europäische Fördermittel gedeckt werden. Doch es fehlte ein entscheidender Schritt. Die Unterschrift der damaligen Finanzministerin zur formellen Absicherung im Landeshaushalt blieb bis zum Ende ihrer Amtszeit im Dezember 2024 aus. Ohne diese Grundlage drohen die EU-Mittel zu verfallen. Die neue Landesregierung kündigte inzwischen an, weniger als geplant investieren zu wollen. Gleichzeitig müsste mehr Geld aus dem Landesetat fließen, um das Vorhaben überhaupt noch zu retten.

Der dringend benötigte Umbau verzögert sich damit um Jahre. Die bauliche und personelle Ausstattung des Instituts ist bereits heute unzureichend. Zwei Professuren sind vakant, Teile der Einrichtung stammen noch aus den 1990er Jahren. Unter diesen Bedingungen lassen sich weder qualifizierte Lehrkräfte gewinnen noch motivierte Nachwuchskräfte ausbilden. Politische Versprechungen gibt es zwar erneut, doch Vertrauen ist angesichts der bisherigen Verzögerungen kaum noch vorhanden. Ein letzter Hoffnungsschimmer ist die Ankündigung des Wissenschaftsministers, das Projekt in die Haushaltsplanung 2026/27 aufzunehmen. Die Zeit dafür ist knapp.

Auch Brandenburg bleibt ohne Fortschritte. Das Land hat keinen eigenen Standort für ein Pharmaziestudium. Ein gemeinsamer Studiengang mit Sachsen sollte an der BTU Cottbus-Senftenberg aufgebaut werden. Im April 2024 einigten sich die Ministerpräsidenten beider Länder auf die Prüfung des Vorhabens. Ein Konzept liegt seit Monaten vor, doch seitdem herrscht Funkstille. Brandenburg verweist auf fehlende Finanzierungszusagen aus Sachsen. Beide Länder sprechen von einem Haushaltsvorbehalt. In den Etatentwürfen für 2025 und 2026 taucht das Projekt jedoch nicht auf.

Während die akademische Ausbildung stagniert, verschärft sich der Druck auf die Apotheken. Rund 3.700 Pharmazieingenieure, die noch aus DDR-Zeiten stammen und heute vielerorts den Apothekenbetrieb sichern, werden bis 2030 altersbedingt ausscheiden. Sie wurden über Jahrzehnte nicht durch approbierte Apotheker ersetzt. Die wenigen ostdeutschen Studienstandorte – Jena, Halle, Leipzig, Greifswald und Berlin – bringen zusammen weniger als 300 Absolventen pro Jahr hervor. Selbst bei einem späteren Ausbau der Kapazitäten ist nicht gesichert, dass diese Absolventen in den ländlichen Regionen des Ostens bleiben.

Die Folge ist ein schleichender Versorgungsabbau. Apothekenbetreiber arbeiten vielfach über das Rentenalter hinaus. Perspektiven fehlen. In Brandenburg etwa bleibt den Kammern nur die Hoffnung, dass sich Absolventen aus anderen Bundesländern für eine Tätigkeit in der Region entscheiden. Doch der Wettbewerb um Fachkräfte wird härter. Ohne verbindliche Entscheidungen zur Ausbildung droht ein Verlust an Versorgungsstruktur, der sich kaum rückgängig machen lässt.

Der schleppende Ausbau des Pharmaziestudiums in Thüringen und Brandenburg ist kein Verwaltungsproblem, sondern Ausdruck strukturellen Politikversagens. Seit Jahren ist bekannt, dass die ostdeutschen Apotheken auf eine demografische Klippe zusteuern. Tausende Pharmazieingenieure stehen kurz vor dem Ruhestand. Die Zahl der Studienabsolventen reicht nicht aus, um auch nur annähernd Ersatz zu schaffen. Trotzdem verzetteln sich Landesregierungen in Symbolpolitik und haushaltstechnischen Ausreden.

Es ist bezeichnend, dass ein fast fertig geplantes Bauprojekt in Jena an einer fehlenden Unterschrift scheitert. Dass ein abgestimmtes Konzept für ein länderübergreifendes Studium in Brandenburg und Sachsen einfach liegen bleibt. Und dass Fördermittel in Millionenhöhe womöglich verfallen, weil politische Verantwortungsträger nicht in der Lage oder nicht willens sind, Prioritäten richtig zu setzen. Die Botschaft, die daraus entsteht, ist fatal. Sie signalisiert Gleichgültigkeit gegenüber einer Berufsgruppe, die systemrelevant ist, und gegenüber der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum.

Dabei ist die Situation nicht alternativlos. Es bräuchte keine jahrelangen Prüfverfahren, sondern klare politische Entscheidungen. Die Planungen liegen auf dem Tisch. Die strukturelle Not ist bekannt. Der Apothekermangel ist kein abstraktes Zukunftsproblem, sondern trifft bereits jetzt ganze Regionen. Wo Apotheken schließen, verschwindet nicht nur medizinische Grundversorgung, sondern auch ein Stück öffentlicher Infrastruktur. Die politischen Folgen werden spürbar sein.

Der Osten verliert Zeit, die er nicht hat. Wer heute nicht investiert, wird morgen nicht mehr reagieren können. Die Verantwortung liegt bei den Landesregierungen und ihren Ministerien, aber auch beim Bund, der sich in der Frage der Ausbildungssteuerung weitgehend entzieht. Der Apothekerberuf darf nicht an politischer Mutlosigkeit scheitern. Wer Nachwuchs will, muss ihn ermöglichen. Wer Versorgung sichern will, muss heute handeln. Alles andere ist Verwaltung des Niedergangs.

Apotheken fordern monatlichen Ausgleich für Gemeinwohlpflichten – Gesetzliche Leistungen ohne Vergütung gefährden die Versorgungssicherheit

Die Freie Apothekerschaft hat anlässlich der Ernennung von Nina Warken zur neuen Bundesgesundheitsministerin klare Forderungen an die Politik formuliert. Der Verband begrüßt die Personalentscheidung, sieht darin jedoch vor allem eine Chance für einen grundlegenden Kurswechsel im Umgang mit den öffentlichen Apotheken. Im Zentrum der Kritik steht die dauerhaft ungelöste Frage der Vergütung gesetzlich vorgeschriebener, aber nicht honorierter Leistungen. Apotheken seien nach geltender Rechtslage zu einer Vielzahl an Aufgaben verpflichtet, die mit erheblichem Aufwand verbunden seien, für die sie jedoch keinen finanziellen Ausgleich erhielten.

Der Verband verweist unter anderem auf die Teilnahme am Notdienst, die Vorhaltung eines Notfalldepots und regelmäßige Arzneimittelprüfungen als typische Beispiele für solche Leistungen. Diese Tätigkeiten erfüllten wichtige Funktionen im Sinne der Patientensicherheit und der öffentlichen Daseinsvorsorge, blieben aber vollständig unvergütet. Nach Angaben der Freien Apothekerschaft müssen Apotheken jährlich über sechs Millionen Prüfungen von Fertigarzneimitteln durchführen, die nicht selten Rückrufe auslösen. Die dafür aufzuwendende Arbeitszeit verursacht nach internen Berechnungen einen jährlichen Mehraufwand von mindestens 18 Millionen Euro.

Insgesamt hat die Freie Apothekerschaft 20 unvergütete Dienstleistungen und mehr als 150 Bürokratiepflichten dokumentiert, die Apotheken regelmäßig erfüllen müssen. Dieser strukturelle Mehraufwand führe nicht nur zu erheblichen wirtschaftlichen Belastungen, sondern beeinträchtige zunehmend auch die Versorgungssicherheit, insbesondere im ländlichen Raum. Hinzu komme ein spürbarer Wettbewerbsnachteil gegenüber ausländischen Versandapotheken, die von vielen der genannten gesetzlichen Vorgaben ausgenommen seien.

Der Verband fordert daher zwei konkrete Maßnahmen. Zum einen solle der Fixzuschlag pro verschreibungspflichtigem Arzneimittel kurzfristig um 1,20 Euro erhöht werden. Zum anderen sei ein pauschaler monatlicher Ausgleichsbetrag in Höhe von 4000 Euro pro Apotheke erforderlich. Dieser solle die Finanzierung gesetzlicher Gemeinwohlverpflichtungen sicherstellen, ohne die gesetzliche Krankenversicherung zu belasten. Die erforderlichen Mittel müssten aus Sicht der Freien Apothekerschaft über das Budget des Bundeswirtschaftsministeriums bereitgestellt werden.

Ob und in welchem Umfang die neue Bundesgesundheitsministerin diesen Forderungen nachkommt, bleibt abzuwarten. Die Umsetzung erfordere laut Verband tiefgreifende gesetzgeberische Korrekturen und den politischen Willen, die strukturelle Schieflage zu korrigieren. Angesichts der zahlreichen Apothekenschließungen und dem anhaltenden Fachkräftemangel sei schnelles Handeln dringend geboten, um die wohnortnahe Versorgung mit Arzneimitteln dauerhaft zu gewährleisten.

Die Forderungen der Freien Apothekerschaft werfen ein grelles Licht auf eine seit Jahren verdrängte Systemfrage: Wie viel ist der Gesellschaft die öffentliche Apotheke tatsächlich wert, wenn sie systematisch verpflichtet, aber nicht angemessen vergütet wird. Die politische Rhetorik betont regelmäßig die Bedeutung der Apotheken als niedrigschwellige Gesundheitsversorger. Doch in der Realität dominiert ein gesetzlicher Rahmen, der hohe Anforderungen stellt und zentrale Gemeinwohlaufgaben als kostenneutrale Selbstverständlichkeit einplant.

Das Problem ist struktureller Natur. Die gesetzlichen Pflichten der Apotheken – vom Notfalldepot bis zur Arzneimittelprüfung – sind keine optionalen Dienstleistungen, sondern rechtlich zwingende Vorgaben. Ihre Finanzierung bleibt jedoch vollständig dem Markt überlassen, der durch die gesetzlich fixierte Arzneimittelpreisverordnung keine wirtschaftliche Dynamik zulässt. Dies führt dazu, dass jede neue Verpflichtung de facto eine zusätzliche finanzielle Belastung darstellt, ohne dass eine Kompensation erfolgt. Der daraus resultierende Druck ist nicht mehr tragbar, wie die zunehmende Zahl von Apothekenschließungen belegt.

Besonders fatal ist die Gleichgültigkeit gegenüber dieser Schieflage, weil sie inmitten einer Versorgungskrise geschieht. Während Politik und Kassen regelmäßig auf Stabilität pochen, tragen Apotheken strukturell eine immer größere Last ohne Gegenwert. Der Ruf nach einem monatlichen Ausgleichsbetrag ist deshalb nicht überzogen, sondern Ausdruck eines überfälligen Anspruchs auf faire Bedingungen. Dass dieser Betrag aus dem Haushalt des Bundeswirtschaftsministeriums kommen soll, ist ein sachlich kluger Vorschlag, der die soziale Krankenversicherung nicht zusätzlich belastet und dennoch eine staatliche Anerkennung der Pflichtleistungen ermöglicht.

Wer das Apothekenwesen erhalten will, muss endlich anerkennen, dass Versorgungssicherheit nicht zum Nulltarif zu haben ist. Das bisherige System verschleißt Substanz und Personal und benachteiligt gerade jene, die bereit sind, vor Ort Verantwortung zu übernehmen. Die strukturelle Entwertung gesetzlicher Leistungen unterminiert nicht nur die ökonomische Basis der Apotheken, sondern beschädigt auch das Vertrauen in eine faire Gesundheitspolitik. Es liegt nun an der neuen Ministerin, diesen Realitäten mit politischer Klarheit zu begegnen. Ein klarer Kurswechsel ist überfällig.

Apotheken fordern Struktur statt Schlagzeilen nach Lauterbachs Abgang

Der Wechsel an der Spitze des Bundesgesundheitsministeriums vollzieht sich in einer Phase wachsender Herausforderungen im Gesundheitswesen. Nach dem politisch zunehmend isolierten Karl Lauterbach übernimmt Christina Warken das Ruder. Die CDU-Politikerin gilt als fachlich versiert, politisch gut vernetzt und ist dem Thema Gesundheit seit Jahren eng verbunden. Gemeinsam mit einem designierten Team aus Verwaltungserfahrung und legislativer Praxis soll sie das Ministerium neu ausrichten.

Für die Apotheken bedeutet der Ministerwechsel vor allem eines: Hoffnung auf Stabilität. Nach Jahren kontroverser Reformvorhaben, unter anderem mit dem gescheiterten Apothekenreformgesetz ApoRG, das selbst in der Ampel-Koalition zuletzt kaum noch Zustimmung fand, sehen viele in Warken die Chance auf eine realitätsnähere Politik. Die CSU-nahe Politikerin hatte sich bereits in Ausschüssen wiederholt kritisch zu überbordender Bürokratie und unklarer Digitalisierung geäußert.

Auch in der Pharmabranche wird der Kurswechsel aufmerksam verfolgt. Während unter Lauterbachs Führung zentrale Akteure häufig vor vollendete Tatsachen gestellt wurden, verspricht man sich nun einen dialogorientierteren Ansatz. Warken steht für Verwaltungspragmatismus, was insbesondere in der von Lieferengpässen, Honorarstagnation und Nachwuchssorgen geplagten Apothekenlandschaft als Signal der Entlastung gewertet wird.

Ob der personelle Neuanfang allerdings zu tiefgreifenden strukturellen Veränderungen führen wird, bleibt abzuwarten. Denn trotz Regierungsumbau bleiben die grundlegenden Konflikte im Gesundheitssystem bestehen: der Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit und Versorgung, die Überforderung der Selbstverwaltung, die politische Unschärfe bei der Finanzierung gesetzlicher Kassen.

Die Frage, ob Warken liefern kann, wo Lauterbach gescheitert ist, entscheidet sich nicht am ersten Arbeitstag, sondern in der Bewährung unter Alltagsdruck. Die Erwartungen der Apotheken sind jedenfalls hoch.

Der Abgang Karl Lauterbachs ist mehr als ein personeller Wechsel. Er steht sinnbildlich für das Scheitern einer Gesundheitsagenda, die sich zu oft im politischen Sendungsbewusstsein verlor und zu selten den Praxisalltag berücksichtigte. Sein Nachfolgerin, Christina Warken, tritt ein schweres Erbe an, doch sie bringt genau jene Eigenschaften mit, die der Branche bislang schmerzlich fehlten: strukturelles Denken, legislativen Realismus und die Bereitschaft, zuzuhören.

Was die Apothekerschaft in den vergangenen Jahren erleben musste, war ein schleichender Autoritätsverlust des Ministeriums im Umgang mit einer der tragenden Säulen der Versorgung. Die Apotheke als Ort der Gesundheitskompetenz wurde politisch reduziert auf ein reines Verteilzentrum von Medikamenten und digitalen Ideen. Der Versuch, mit dem ApoRG zentrale Aufgaben auszulagern und zugleich neue bürokratische Pflichten aufzuerlegen, ist ein exemplarisches Beispiel gescheiterter Steuerungspolitik.

Warken steht nun vor der Aufgabe, Vertrauen zurückzugewinnen. Vertrauen der Kammern, der Verbände, der Basis. Doch Vertrauen wächst nicht durch Ankündigungen, sondern durch verlässliche Prozesse. Wenn Apotheken künftig wieder gestaltende Rolle spielen sollen, braucht es keine neue Reform im Schnellverfahren, sondern eine politische Strategie mit Bodenhaftung. Dazu gehört auch, den Dialog mit den Ländern und Standesorganisationen wieder zu institutionalisieren.

Gleichzeitig ist eine nüchterne Bestandsaufnahme notwendig: Die Versorgungssicherheit steht unter Druck, die Nachwuchsproblematik eskaliert, und die Digitalisierung erzeugt mehr Reibung als Effizienz. Es wird nicht genügen, sich auf alte Strukturen zu stützen. Warken wird auch unbequeme Entscheidungen treffen müssen, etwa zur Neujustierung der Honorierung oder zur flächendeckenden Apothekenversorgung im ländlichen Raum.

Die politische Führung des BMG muss zeigen, dass sie verstanden hat, worum es geht: nicht um Symbolpolitik, sondern um Versorgung in der Fläche, um Vertrauen in die Steuerungsfähigkeit und um Respekt vor der Lebensrealität derer, die das System tragen. Dass eine neue Ministerin dazu fähig ist, kann man hoffen. Dass sie es muss, steht außer Frage.

Versorgungswerke geraten unter Druck durch Folgen der Niedrigzinsen

Die wirtschaftliche Lage berufsständischer Versorgungswerke steht unter verschärfter Beobachtung. Meldungen über Abschreibungen und Wertverluste bei Kapitalanlagen verstärken die Sorge vieler Apothekerinnen und Apotheker um die Sicherheit ihrer Altersvorsorge. Besonders im Fokus stehen die Bayerische Apothekerversorgung und das Versorgungswerk der Landesapothekerkammer Hessen. Beide Einrichtungen verwalten Vermögen in Milliardenhöhe und stehen damit stellvertretend für die Herausforderungen eines ganzen Systems. Eine realistische Analyse zeigt, dass die Belastungen real sind, aber nicht pauschal zu alarmistischen Schlüssen führen sollten.

Über viele Jahre hinweg wurde das Geschäftsmodell der Versorgungswerke durch eine expansive Geldpolitik untergraben. Klassische Anlageformen wie festverzinsliche Wertpapiere lieferten kaum noch nennenswerte Erträge. Die Folge war ein strategischer Wandel hin zu diversifizierten Portfolios, die neben Immobilien und Aktien zunehmend auch alternative Anlagen wie Private Equity oder Infrastrukturprojekte einbeziehen. Parallel dazu änderten sich die Bilanzierungsregeln. Wertverluste müssen heute zeitnäher und vollständiger erfasst werden, was zu sichtbaren Abschreibungen führte. Diese sind zwar bilanziell belastend, spiegeln jedoch nicht zwingend eine substanzielle Schwäche der Versorgungssysteme wider.

Die Bayerische Apothekerversorgung verfolgt seit Jahren einen mehrschichtigen Anlageansatz mit Fokus auf Substanzwerten. Auch wenn einzelne Positionen zeitweise an Wert verlieren, bleibt die Gesamtausrichtung stabil. Ähnliches gilt für das hessische Versorgungswerk, das frühzeitig auf Diversifikation und risikoarme Ausgewogenheit gesetzt hat. Dennoch dürfen diese Strategien nicht über die strukturelle Herausforderung hinwegtäuschen, der sich alle Versorgungseinrichtungen stellen müssen. Der Spagat zwischen Sicherheit, Liquidität und Rendite bleibt angespannt und wird durch geopolitische Risiken, Inflation und regulatorische Vorgaben weiter erschwert.

Für Apothekenbetreiber sind die Entwicklungen nicht nur aus Sicht der persönlichen Altersvorsorge bedeutsam. Veränderungen bei den erwartbaren Rentenniveaus oder steigende Beitragssätze können auch betriebswirtschaftliche Folgen haben. Wer unternehmerisch tätig ist, muss mit einkalkulieren, dass Versorgungsausgaben langfristig steigen könnten. Gleichzeitig erhöht sich der Druck, durch ergänzende private Vorsorge eine tragfähige Altersabsicherung zu gewährleisten. Das Vertrauen in die Pflichtversorgung sollte durch nüchterne Prüfung ersetzt werden. Strategien zur Stabilisierung von Rücklagen und ein konsequentes Monitoring der Versorgungsstruktur gewinnen für Betriebsinhaber an Relevanz.

Die Frage nach der Zukunftsfähigkeit der Versorgungswerke lässt sich nicht durch kurzfristige Zahlen beantworten. Entscheidend ist, ob die Trägerorganisationen in der Lage sind, langfristige Risiken aktiv zu steuern und gleichzeitig generationenübergreifend Verantwortung zu übernehmen. Es braucht professionelles Kapitalmanagement, klare Kommunikation und ein System, das auch unter schwierigen Marktbedingungen stabil bleibt. Für Apothekenbetreiber heißt das, die Lage nicht zu dramatisieren, aber auch nicht zu unterschätzen. Wer sich frühzeitig mit den möglichen Auswirkungen beschäftigt, wird besser vorbereitet sein.

Die aktuelle Diskussion über die wirtschaftliche Verfassung der Versorgungswerke ist Ausdruck einer tieferliegenden Krise institutioneller Altersvorsorge. Jahrzehntelang galt das Modell der berufsständischen Pflichtversorgung als Garant für stabile und sichere Renten. Doch die Realität hat dieses Selbstverständnis überholt. Die Kapitalmärkte folgen anderen Gesetzen als früher, und die Politik hat es versäumt, rechtzeitig auf die strukturellen Folgen der Zinswende zu reagieren. Jetzt rächen sich die Versäumnisse einer zu lange risikoscheuen Strategie.

Die Verantwortlichen in den Versorgungswerken tragen eine enorme Last. Sie müssen unter zunehmend volatilen Bedingungen die finanzielle Sicherheit ganzer Berufsgruppen garantieren, ohne dabei auf staatliche Sicherungsmechanismen zurückgreifen zu können. Gleichzeitig werden sie mit unrealistischen Erwartungen konfrontiert. Wer weiterhin garantierte Leistungen bei kalkulierbaren Beiträgen erwartet, ignoriert die fundamentalen Veränderungen in der Welt der Finanzmärkte. Altersvorsorge wird künftig mehr denn je von der Fähigkeit abhängen, professionell mit Risiken umzugehen und Erträge aktiv zu steuern.

Ein zentrales Defizit ist die Kommunikation. Viel zu oft wirken Geschäftsberichte technokratisch und schwer verständlich. Wertberichtigungen werden nicht eingeordnet, Risiken nicht erklärt, langfristige Perspektiven nicht greifbar gemacht. Das öffnet Raum für Unsicherheit, Spekulation und Misstrauen. Die Versorgungswerke müssen lernen, komplexe Zusammenhänge transparent darzustellen, ohne zu beschwichtigen oder zu verharmlosen. Vertrauen entsteht nicht durch Schweigen, sondern durch Aufklärung.

Gesellschaftspolitisch ist die Debatte um die Versorgungseinrichtungen auch ein Spiegel dafür, wie wenig öffentliche Aufmerksamkeit der strukturellen Zukunftssicherung entgegengebracht wird. Die Diskussion über kurzfristige Rentenerhöhungen dominiert die Schlagzeilen, während sich die langfristige Tragfähigkeit der Systeme immer weiter verschlechtert. Apothekenbetreiber sind besonders betroffen, weil sie als Selbstständige auf funktionierende berufsständische Sicherungssysteme angewiesen sind und gleichzeitig unternehmerische Verantwortung für zusätzliche Vorsorge tragen müssen.

Die Frage ist nicht, ob das System kollabiert, sondern ob es sich rechtzeitig reformieren lässt. Wer heute in Kompetenz, Transparenz und Risikomanagement investiert, kann die Substanz erhalten und das Vertrauen zurückgewinnen. Wer hingegen versucht, Risiken durch Formalismus oder Intransparenz zu verschleiern, wird die Glaubwürdigkeit dauerhaft verlieren. Die Versorgungswerke sind keine Fremdkörper, sondern ein Teil der Berufsstruktur. Es liegt in der Verantwortung aller Beteiligten, ihre Stabilität aktiv zu sichern.

Digitalisierung in Apotheken darf nicht als Chefsache enden

Die Digitalisierung in Apotheken bleibt vielerorts Stückwerk. Neue Anwendungen wie digitale Bestellsysteme, automatisierte Lagerhaltung oder e-Rezepte werden eingeführt, ohne dass ein strukturierter Prozess die Veränderungen begleitet. Dabei ist klar: Wer digitale Werkzeuge nutzen will, muss die Menschen, die täglich damit arbeiten, frühzeitig einbinden und vorbereiten. Andernfalls entsteht Unsicherheit, die nicht nur Arbeitsabläufe verzögert, sondern auch das Vertrauen in die Digitalisierung untergräbt.

Während Apothekenleiter zunehmend unter Druck stehen, digitale Anforderungen der Kassen, Patienten und Großhändler zu erfüllen, fehlt es häufig an klaren internen Strategien. Die Einführung neuer Systeme geschieht oft überstürzt oder ohne fundierte Schulung. Mitarbeitende fühlen sich nicht abgeholt, sondern überrollt. Der Anspruch, mit neuen digitalen Mitteln effizienter zu werden, scheitert dann an der mangelnden Akzeptanz im Team.

Besonders problematisch ist, dass Digitalisierung vielfach als reine Managemententscheidung verstanden wird. Doch die eigentlichen Nutzerinnen und Nutzer der Technik sind die Angestellten am HV-Tisch, im Backoffice oder bei der Rezeptabrechnung. Ohne deren Rückhalt lässt sich keine Software nachhaltig im Betrieb verankern. Deshalb sind Schulung, Testphasen und begleitende Kommunikation kein Zusatzaufwand, sondern essenzielle Bausteine jeder digitalen Umstellung.

Viele Apotheken unterschätzen zudem die emotionale Komponente. Die Sorge vor Fehlern, der Frust bei Bedienproblemen und die Angst, abgehängt zu werden, verstärken die Ablehnung technischer Neuerungen. Eine erfolgreiche Digitalisierung muss diese Ängste ernst nehmen und gezielt adressieren. Wer dagegen auf reine Technik-Einführung ohne Teamprozess setzt, riskiert nicht nur die Stimmung, sondern auch die Funktionstüchtigkeit des gesamten Betriebs.

Ein erfolgreicher digitaler Wandel braucht deshalb einen Kulturwechsel. Er beginnt nicht mit der Softwareauswahl, sondern mit einer klaren Zielsetzung, einer ehrlichen Bestandsaufnahme der digitalen Kompetenzen im Team und einem Plan, der alle Beteiligten mitnimmt. Erst wenn die Belegschaft nicht nur informiert, sondern auch vorbereitet und überzeugt ist, können neue Tools ihr Potenzial entfalten.

Digitalisierung in Apotheken ist kein Selbstzweck und schon gar kein automatischer Effizienzgewinn. Sie verlangt Führung, Planung und Teamorientierung. In der Praxis zeigt sich jedoch ein systematisches Versäumnis: Die digitale Transformation wird häufig als isoliertes Projekt verstanden, als technische Maßnahme, die auf Anordnung von oben eingeführt wird. Diese Sichtweise verkennt die zentrale Rolle der Mitarbeitenden und fördert genau jene Überforderung, die man eigentlich durch Digitalisierung abbauen will.

Der Fehler liegt dabei nicht nur bei einzelnen Inhaberinnen und Inhabern, sondern auch in der Struktur des Gesundheitswesens. Politische Vorgaben und gesetzliche Fristen setzen Apotheken unter Handlungsdruck, während es an Ressourcen für Schulung und Prozessbegleitung fehlt. Das System delegiert Verantwortung nach unten, ohne den notwendigen Rahmen für einen gelingenden Wandel zu schaffen. Wer Digitalisierung fordert, muss auch die Mittel bereitstellen, um sie fachlich und menschlich umzusetzen.

Hinzu kommt, dass viele Apotheken aufgrund personeller Engpässe keine Zeit für umfassende Einführungen oder Feedbackprozesse finden. Doch gerade in einer Branche, die auf Vertrauen und Präzision angewiesen ist, darf Digitalisierung nicht als Belastung erlebt werden. Vielmehr muss sie als gemeinsame Weiterentwicklung verstanden werden, die nur gelingt, wenn sie mit Kompetenz und Klarheit begleitet wird.

Politik, Verbände und Inhaber tragen hier eine gemeinsame Verantwortung. Wer das Personal stärken will, muss es einbeziehen. Wer Prozesse modernisieren will, muss sie erklären. Und wer Digitalisierung ernst meint, muss sie als Teil der Betriebskultur denken – nicht als Pflichtübung zur Erfüllung von Vorgaben. Nur dann wird der digitale Wandel in Apotheken mehr sein als eine technische Maßnahme. Er wird zu einem produktiven, tragfähigen und akzeptierten Schritt in die Zukunft.

Die Apothekenversorgung in Oer-Erkenschwick gerät ins Wanken

In Oer-Erkenschwick wächst die Sorge um die Zukunft der lokalen Apothekenversorgung. Obwohl die westfälische Stadt mit ihren rund 31.000 Einwohnern derzeit noch über sieben Apotheken verfügt, sieht der Apothekerverband Westfalen-Lippe ein massives Ausdünnen der Struktur voraus. Nahezu jede zweite Apotheke könnte aus wirtschaftlichen Gründen in den kommenden Jahren schließen. Der Grund ist ein Geflecht aus stagnierender Vergütung, steigenden Betriebskosten und wachsender Bürokratie, das viele Inhaber zunehmend überfordert.

In einem von Bürgermeister Carsten Wewers einberufenen Krisengespräch trafen sich die Apothekeninhaber Katrin Beier und Niko Perpinias sowie AVWL-Vorstandsmitglied Jan Harbecke mit dem frisch gewählten CDU-Bundestagsabgeordneten Lars Ehm. Das Gespräch im Rathaus diente dem Austausch über die Ursachen des drohenden Apothekensterbens und über politische Maßnahmen, um den Rückbau der wohnortnahen Versorgung zu verhindern. Ehm, der zuvor elf Jahre im nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerium tätig war, zeigte sich besorgt über die Entwicklungen und erinnerte an die zentrale Rolle der Apotheken während der Pandemie. Eine zerstörte Versorgungsstruktur sei kaum wiederherzustellen.

Der AVWL verwies darauf, dass im Kreis Recklinghausen bereits jede dritte Apotheke geschlossen habe. Bundesweit gelten zehn Prozent der Apotheken als defizitär, weitere 25 Prozent als wirtschaftlich gefährdet. Ohne die Selbstausbeutung vieler Inhaber, so Harbecke, wären viele dieser Betriebe bereits vom Markt verschwunden. Die anhaltende Stagnation der Vergütung bei gleichzeitigem Mehraufwand durch gesetzliche Vorgaben, Lieferengpässe und die digitale Verwaltung treibt immer mehr Apotheken an den Rand ihrer Existenz.

Die Apotheker schilderten eindrücklich, wie stark sich die Konkurrenz zum ausländischen Versandhandel bemerkbar mache. Unfaire Wettbewerbsbedingungen, steuerliche Unterschiede und geringere regulatorische Lasten führten zu einer systematischen Benachteiligung der Präsenzapotheken. Die Politik müsse erkennen, dass Prävention, Notfallversorgung und persönliche Beratung nicht digital ersetzt werden können.

Ehm verwies auf Pläne im Koalitionsvertrag, wonach Vergütungserhöhungen, Bürokratieabbau und neue Versorgungsaufgaben vorgesehen seien. Die Gesprächsteilnehmer betonten jedoch, dass die angekündigten Maßnahmen zu spät kämen, wenn nicht parallel sofortige finanzielle Hilfen gewährt würden. Die wirtschaftliche Not lasse keinen weiteren Aufschub zu. Gerade junge Inhaber wie Katrin Beier, die sich 2018 selbstständig gemacht hat, sehen ihre Existenz gefährdet. Ohne schnelles politisches Handeln droht nicht nur der Verlust einzelner Betriebe, sondern der Rückzug einer zentralen Infrastruktur der Gesundheitsversorgung.

Der Zustand der Apotheken in Oer-Erkenschwick ist kein Einzelfall, sondern Symptom einer systemischen Fehlentwicklung. Seit Jahren wird die ökonomische Basis der Präsenzapotheken durch politische Untätigkeit, regulatorische Überfrachtung und ungleichen Wettbewerb ausgehöhlt. Dass ein Drittel der Apotheken im Kreis Recklinghausen bereits verschwunden ist, spricht für einen Strukturverlust, der nicht mehr mit Einzelmaßnahmen aufgehalten werden kann. Die wirtschaftlichen Parameter für inhabergeführte Apotheken sind so gestaltet, dass Rentabilität häufig nur durch persönliche Aufopferung möglich ist. Das kann in einem hochregulierten Versorgungsbereich auf Dauer nicht tragfähig sein.

Gleichzeitig zeigt das Gespräch im Rathaus von Oer-Erkenschwick, wie groß die Lücke zwischen politischer Ankündigung und konkreter Hilfe ist. Der Verweis auf Koalitionspläne wirkt in Anbetracht der Dringlichkeit wie ein Placebo. Apotheken brauchen keine weiteren Versprechungen, sondern sofortige Liquiditätshilfen, strukturelle Entlastungen und eine marktgerechte Vergütung. Dass eine junge Apothekerin bereits sieben Jahre nach der Gründung vor dem Aus steht, verweist auf das Versagen eines Systems, das dem eigenen Anspruch an flächendeckende Versorgung nicht mehr gerecht wird.

Die Rolle der Politik ist eindeutig. Wer die Apothekenstruktur erhalten will, muss sie auch als wirtschaftlich zu erhaltende Infrastruktur begreifen und entsprechend handeln. Das bedeutet nicht nur Soforthilfe, sondern auch langfristige strukturelle Reform. Dazu gehören faire Wettbewerbsbedingungen gegenüber dem Versandhandel, ein Belastungsstopp bei der Bürokratie und eine regelmäßige Dynamisierung der Vergütung. Ohne diese Schritte wird sich die Versorgungslage in Mittelstädten wie Oer-Erkenschwick weiter verschärfen. Das Risiko liegt nicht nur bei den Inhabern, sondern bei der Gesellschaft, die auf funktionierende Apotheken in Reichweite angewiesen ist.

Die derzeitige Entwicklung offenbart einen gefährlichen politischen Spagat. Einerseits wird die Bedeutung der Apotheken in Gesundheitsstrategien betont, andererseits bleibt die finanzielle Realität der Betriebe außen vor. Wer Strukturen will, muss sie sichern. Der Fall Oer-Erkenschwick sollte daher nicht als lokales Problem gesehen werden, sondern als Warnsignal für den Zustand der Apothekenversorgung in Deutschland insgesamt. Die Verantwortung liegt bei den politischen Entscheidern – und die Zeit zum Handeln läuft ab.

Lithium zeigt Wirkung bei Bipolaren doch birgt ernste Langzeitrisiken

Lithium gilt als Goldstandard in der Behandlung bipolarer Störungen und wird weltweit seit Jahrzehnten eingesetzt, um manische und depressive Episoden zu stabilisieren. Doch die langfristige Anwendung dieses Medikaments ist nicht ohne Risiken. Eine neue, groß angelegte Studie der Universität Hongkong hat jetzt erstmals versucht, systematisch zu erfassen, ab welchen Dosierungen und Anwendungszeiträumen mit einem erhöhten Risiko für chronische Nieren- und Schilddrüsenerkrankungen zu rechnen ist. Die Ergebnisse der Forscher bieten eine neue Grundlage für klinische Entscheidungen und könnten den Umgang mit Lithium grundlegend verändern.

Im Rahmen der Untersuchung wurden Daten von mehr als 18.000 Patienten ausgewertet, die über mehrere Jahre hinweg mit Lithium behandelt wurden. Die Auswertung zeigt, dass sowohl die Höhe der kumulierten Dosis als auch die Therapiedauer signifikant mit dem Auftreten von Organfunktionsstörungen korrelieren. Ab einer kumulativen Dosis von etwa 500 Gramm Lithiumcarbonat stieg das Risiko für chronische Nierenerkrankungen messbar an. Auch Schilddrüsenunterfunktionen traten deutlich häufiger auf, insbesondere bei langjähriger Einnahme. Die Autoren der Studie plädieren daher für eine engmaschige labormedizinische Überwachung bereits ab dem ersten Jahr der Therapie.

Besonders problematisch sei, so die Forscher, dass viele Behandelnde sich bislang auf allgemeine Erfahrungswerte verlassen hätten, ohne konkrete Schwellenwerte zur Hand zu haben. Dies habe dazu geführt, dass frühe Warnzeichen für Organschäden häufig übersehen wurden. Auch aus gesundheitspolitischer Sicht werfen die Ergebnisse Fragen auf. Die Richtlinien zur Überwachung von Lithiumbehandlungen seien vielerorts unzureichend und würden den tatsächlichen Risiken nicht gerecht. Gerade bei älteren Patienten oder solchen mit Vorerkrankungen sei eine individuell abgestimmte Kontrolle dringend notwendig.

Die Studie aus Hongkong zeigt, wie groß der Informationsbedarf im Umgang mit Lithium weiterhin ist. Trotz seiner unbestrittenen Wirksamkeit bleibt Lithium ein Medikament mit schmalem therapeutischem Fenster. Die genaue Bestimmung der Grenzwerte für Toxizität ist ein wichtiger Schritt, um Patientinnen und Patienten besser zu schützen und die Balance zwischen Nutzen und Risiko differenzierter zu steuern. Die Autoren empfehlen, bestehende Leitlinien anzupassen und Lithium nur dann langfristig zu verordnen, wenn eine strukturierte, langfristige Nachsorge gesichert ist.

Die Erkenntnisse aus Hongkong markieren einen Wendepunkt im klinischen Umgang mit Lithium. Es geht dabei nicht um eine Infragestellung seiner Wirkung, sondern um eine Neubewertung der Risiken, die seit Jahrzehnten zu oft marginalisiert wurden. Dass ein Medikament mit so schmalem therapeutischem Fenster immer noch ohne strukturierte Kontrollsysteme verschrieben wird, ist ein Systemfehler, der lange ignoriert wurde.

Die Verantwortung liegt dabei nicht allein bei der Ärzteschaft. Auch Regulierungsbehörden und Krankenkassen tragen Mitschuld an einem Versorgungsmodell, das sich auf blinde Routine und zu wenige Laborparameter verlässt. Während die psychische Stabilisierung der Betroffenen im Vordergrund steht, wurde über Jahrzehnte ein schleichendes Organversagen in Kauf genommen. Die neue Studienlage zwingt nun zu einem Umdenken, das strukturell erfolgen muss. Es braucht verpflichtende Laborkontrollen, standardisierte Monitoring-Protokolle und vor allem einen Perspektivwechsel: Nicht nur Symptome kontrollieren, sondern Menschen in ihrer Ganzheit behandeln.

Zudem offenbart der Fall Lithium exemplarisch, wie gefährlich die Unterfinanzierung psychischer Langzeitbehandlungen sein kann. In einem Gesundheitssystem, das Effizienz über Nachhaltigkeit stellt, bleibt für präventive Maßnahmen oft kein Raum. Die Risiken von Langzeitmedikationen werden externalisiert, die Verantwortung auf individuelle Patienten und behandelnde Ärzte abgewälzt. Das ist nicht nur medizinisch riskant, sondern ethisch problematisch.

Die Forschung aus Hongkong bietet eine Chance zur Kurskorrektur. Doch sie wird nur dann Wirkung entfalten, wenn Gesundheitspolitik, Wissenschaft und Versorgungspraxis gemeinsam handeln. Es ist Zeit, dass psychopharmakologische Behandlungen nicht länger als Einbahnstraße gedacht werden, sondern als dynamischer Prozess mit klaren Kontrollpunkten, transparenter Risikokommunikation und struktureller Absicherung. Lithium wirkt – aber nicht ohne Preis. Die Aufgabe besteht darin, diesen Preis messbar zu machen und so zu minimieren, dass Patientenschutz nicht länger dem Zufall überlassen bleibt.

Keine eindeutige Verbindung zwischen Semaglutid und Lithiumintoxikation

Die mögliche Verbindung zwischen dem GLP-1-Rezeptoragonisten Semaglutid und einer erhöhten Toxizität von Lithium wurde jüngst in sozialen Netzwerken diskutiert. Auslöser war der Fall eines Patienten, der gleichzeitig Semaglutid zur Gewichtsreduktion und Lithium zur Stabilisierung der Stimmungslage erhielt. Infolge einer vermuteten Lithiumintoxikation wurde die Hypothese geäußert, dass die durch Semaglutid verlangsamte Magen-Darm-Passage zur verstärkten Resorption und erhöhten Serumspiegeln beigetragen haben könnte. Fachärztliche Einschätzungen relativieren diesen Zusammenhang jedoch deutlich.

Semaglutid gehört zu einer Substanzklasse, die gezielt die Magenentleerung verlangsamt, um eine verbesserte Blutzuckerkontrolle und ein längeres Sättigungsgefühl zu erreichen. Diese Wirkung ist therapeutisch gewollt und wird bei der Behandlung von Typ-2-Diabetes und Adipositas genutzt. Dass dadurch systemische Arzneimittelwirkungen anderer Substanzen klinisch relevant verändert werden, ist bislang nicht belegt. Insbesondere für Lithium, das eine enge therapeutische Breite aufweist, gibt es bislang keine Hinweise auf generelle pharmakokinetische Interaktionen mit GLP-1-Rezeptoragonisten.

Fachärzte verweisen vielmehr auf begleitende Faktoren, die eine Intoxikation begünstigen können. Dazu zählen eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr oder verminderte Nahrungsaufnahme, die durch die appetithemmende Wirkung von Semaglutid verstärkt werden können. In einem solchen Fall wird das Verteilungsvolumen im Körper reduziert, was die Lithiumkonzentration im Blut ansteigen lässt. Auch das Durstempfinden kann unter GLP-1-Rezeptoragonisten nachlassen, was die Gefahr einer Dehydratation erhöht. Es sind daher nicht primär Wechselwirkungen auf pharmakokinetischer Ebene, sondern indirekte Effekte auf das Trinkverhalten und die Gesamtstoffwechselbalance, die beobachtet werden müssen.

In Apotheken wurde in dem besagten Fall kein Interaktionshinweis zwischen den beiden Substanzen durch die eingesetzte Software angezeigt. Dies ist kein Systemfehler, sondern spiegelt den aktuellen Wissensstand wider. Klinisch bedeutsame Wechselwirkungen sind bisher nicht beschrieben, sodass standardisierte Warnhinweise in der Software fehlen. Dennoch wird empfohlen, bei gleichzeitiger Einnahme von Lithium und GLP-1-Rezeptoragonisten auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten und die Patienten über mögliche indirekte Effekte zu informieren.

Die Behandlung mit Semaglutid ist in der Anfangsphase oft von gastrointestinalen Nebenwirkungen begleitet. Übelkeit, Verstopfung, Blähungen oder Reflux treten häufig in den ersten Wochen auf und werden durch schrittweise Dosiserhöhungen abgefedert. In der ärztlichen Praxis ist es üblich, bei Unverträglichkeit zu einer niedrigeren Dosis zurückzukehren, bis sich die Patienten besser an die Wirkstoffwirkung angepasst haben. Diese verträglichkeitssichernde Strategie hat sich bewährt und wird auch im Hinblick auf begleitende Arzneimittel beibehalten.

Insgesamt ergibt sich aus der aktuellen Datenlage kein Anlass, die Kombination von Semaglutid und Lithium grundsätzlich zu vermeiden. Vielmehr ist eine differenzierte Betrachtung erforderlich, die die individuellen Begleitumstände der Patienten in den Mittelpunkt stellt. Eine pauschale Risikoannahme lässt sich aus den vorliegenden Beobachtungen nicht ableiten.

Die Diskussion über mögliche Wechselwirkungen zwischen Semaglutid und Lithium zeigt exemplarisch, wie schnell einzelne Fallberichte in sozialen Medien zu weitreichenden Spekulationen über Arzneimittelsicherheit führen können. Die pauschale Annahme, dass eine verlängerte Magenverweildauer automatisch zu toxischen Wirkstoffspiegeln führe, greift dabei zu kurz. Es ist nicht die Magenentleerung als isolierte Variable, die über Toxizität entscheidet, sondern ein Zusammenspiel aus pharmakokinetischer Dynamik, Flüssigkeitshaushalt und individuellen Gesundheitsgewohnheiten.

Besonders bei Medikamenten wie Lithium, deren therapeutisches Fenster eng ist und deren Wirkung stark von stabilen Serumspiegeln abhängt, sind begleitende Umstände entscheidend. Eine unzureichende Trinkmenge, bedingt durch das verminderte Durstgefühl unter GLP-1-Rezeptoragonisten, kann das Verteilungsvolumen drastisch verringern. Daraus ergibt sich eine potenzielle Gefahrenlage, die nicht durch Wechselwirkungen im klassischen Sinne, sondern durch Verhaltensänderungen unter Medikation entsteht. Hier liegt auch die eigentliche Verantwortung: nicht bei der Software in der Apotheke, sondern in der interprofessionellen Aufklärung der Patienten über solche indirekten Effekte.

Dass Arzneimittelinteraktionen nicht gemeldet werden, bedeutet nicht, dass keine Risiken bestehen. Doch das Fehlen einer systematischen Erfassung sollte nicht zu vorschnellen Schlüssen führen. Es braucht eine differenzierte Bewertung, die seltene Einzelfälle als solche einordnet und nicht zu einer generellen Warnung stilisiert. Dabei ist das ärztlich-pharmazeutische Team gefordert, Risikopatienten individuell zu beraten, engmaschig zu überwachen und auf Flüssigkeitszufuhr und Ernährung aufmerksam zu machen.

Strukturell zeigt der Fall, wie limitiert aktuelle Medikationsmanagementsysteme in der Erkennung von nicht klassischen, indirekten Wechselwirkungen sind. Auch dies ist ein Hinweis darauf, dass technologische Unterstützung allein kein Ersatz für fundiertes Fachwissen und kommunikative Kompetenz ist. In einer zunehmend komplexen Arzneimitteltherapie ist die Fähigkeit zur Kontextualisierung medizinischer Zusammenhänge wichtiger denn je. Nicht jede beobachtete Auffälligkeit darf reflexartig pathologisiert werden. Die medizinische Verantwortung liegt in der Einordnung und nicht in der Alarmierung.

Wie Pollen den Hals reizen und Augen bei Allergikern entzünden

Die Zahl der Menschen mit Pollenallergie nimmt zu, die Symptome betreffen längst nicht mehr nur die Nase. Besonders häufig klagen Betroffene über juckende, gerötete und tränende Augen, zunehmend aber auch über Halskratzen, Reizgefühl und einen quälenden Räusperzwang. Ursache ist der direkte Kontakt der Pollen mit den empfindlichen Schleimhäuten in Augen und Rachen. Über die Luft gelangen die Allergene nicht nur an die Nasenschleimhaut, sondern setzen sich auch in der Bindehaut und im Rachenbereich fest. Dort lösen sie eine lokale Immunreaktion aus, die zu Trockenheit, Jucken und Schwellung führen kann.

Während allergisch bedingte Augenreizungen meist klar erkannt werden, insbesondere von Personen mit bekannter Diagnose, bleibt die Ursache von Halsbeschwerden häufig unklar. Viele verwechseln diese mit Symptomen eines Infekts. Dabei ist der Mechanismus eindeutig: Neben der direkten Reizung durch die Pollen führt die vermehrte Mundatmung infolge einer verstopften Nase zur Austrocknung der Rachenschleimhaut. Das verstärkt das Reizgefühl und begünstigt Entzündungen. Das Zusammenspiel aus lokalem Allergenreiz und trockener Luft sorgt für eine deutlich erhöhte Empfindlichkeit der Schleimhaut.

In der Selbstmedikation stehen für allergisch bedingte Augenbeschwerden verschiedene antiallergische Augentropfen zur Verfügung. Diese enthalten vorwiegend Antihistaminika wie Azelastin, Levocabastin oder Ketotifen sowie Mastzellstabilisatoren wie Cromoglicinsäure. Für Kinder werden konservierungsmittelfreie Einzel- oder Mehrdosisbehälter empfohlen. Ein zusätzlich eingesetzter Wirkstoff ist Tetryzolin, der abschwellend und gefäßverengend wirkt. Für die korrekte Auswahl eines Präparats ist es entscheidend, infektiöse Ursachen auszuschließen, da auch bakterielle oder virale Infektionen die Augen röten und reizen können.

Bei allergisch bedingten Halsbeschwerden kommen befeuchtende Lutschpräparate zum Einsatz. Diese lindern den Reiz, schützen die Schleimhaut und fördern ihre Regeneration. Besonders bewährt haben sich Kombinationen aus Schleimdrogen wie Isländisch Moos oder Eibischwurzel mit ätherischen Ölen wie Thymian oder Salbei. Ergänzt werden diese durch moderne Wirkstoffe wie Hyaluronsäure, die zusammen mit Quellstoffen stabile Hydrogel-Filme bildet, welche die Schleimhaut langanhaltend befeuchten. Bei stärkerer Ausprägung der Allergiesymptomatik sind orale Antihistaminika eine zusätzliche Behandlungsoption.

Da Halskratzen, trockener Reizhusten und Augenbeschwerden häufig gleichzeitig auftreten, ist eine ganzheitliche Beratung in der Apotheke erforderlich. Diese sollte neben der Symptomlinderung auch eine Empfehlung zur ärztlichen Abklärung umfassen, wenn die Beschwerden untypisch verlaufen oder erstmals auftreten. Die Unterscheidung zwischen allergischer und infektiöser Ursache ist essenziell, um eine sachgerechte Therapie sicherzustellen.

Die Ausbreitung allergischer Symptome über verschiedene Organsysteme hinweg zeigt, wie komplex die Auswirkungen des Pollenflugs mittlerweile sind. Dass Allergien nicht nur schnupfenähnliche Symptome hervorrufen, sondern auch massive Beschwerden an Augen und im Halsbereich auslösen können, wird in der öffentlichen Wahrnehmung noch immer unterschätzt. Gerade Halskratzen und Räusperzwang werden oft bagatellisiert oder fehlinterpretiert. Hier zeigt sich ein grundlegendes Informationsdefizit in der Bevölkerung, aber auch in Teilen der medizinischen Versorgung.

Es reicht nicht, die Allergie lediglich über das Symptom der laufenden Nase zu definieren. Die Reizung der Rachenschleimhaut durch Pollen ist nicht nur eine Folge lokaler Immunreaktion, sondern auch Ausdruck struktureller Schwächen im Umgang mit chronischen Allergien. Das beginnt bei der unzureichenden Aufklärung, setzt sich über die unklare Abgrenzung zu Infekten fort und endet bei einer oft zu kurz gedachten Selbstmedikation ohne ärztliche Abklärung.

Verantwortungsträger im Gesundheitssystem müssten viel stärker darauf hinwirken, die multiplen Erscheinungsformen von Pollenallergien in den Fokus zu rücken. Dazu gehört eine konsequente Schulung von Apothekenpersonal, eine gezielte Sensibilisierung in der Hausarztpraxis und nicht zuletzt eine öffentliche Aufklärungskampagne, die die Zusammenhänge zwischen Luftbelastung, Schleimhautsymptomen und Allergiedynamik verständlich macht.

Auch die Politik ist gefordert. Die Zunahme von Allergien ist nicht nur eine Frage individueller Prädisposition, sondern auch ein Ausdruck wachsender Umweltbelastung, fehlender städtischer Begrünungskonzepte und unzureichender präventiver Gesundheitsangebote. Gerade im urbanen Raum potenzieren sich die Auslöser. Der Mangel an Feinstaubregulierung, gepaart mit einer immer längeren Pollenflugzeit, verschärft das Problem systemisch.

Der Umgang mit allergischen Beschwerden muss neu gedacht werden. Eine rein symptomorientierte Strategie greift zu kurz. Gefragt sind strukturierte Versorgungspfade, abgestimmte Präventionsmaßnahmen und ein interdisziplinärer Ansatz, der Umweltmedizin, Pharmakologie und Versorgungsforschung gleichermaßen einbezieht. Erst wenn Halskratzen, juckende Augen und allergischer Schnupfen nicht länger isoliert, sondern als Ausdruck eines gemeinsamen Krankheitskomplexes verstanden werden, ist eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität betroffener Menschen möglich.

Von Engin Günder, Fachjournalist

La direction du FMI approuve la première revue du programme de référence en faveur d’Haïti

Source: IMF in French

le 1 mai 2025

Les programmes de référence sont des accords informels conclus par les services du FMI avec les autorités nationales aux fins d’assurer le suivi de leur politique économique. Ils ne requièrent pas l’approbation du conseil d’administration du FMI. Les rapports des services du FMI au titre des programmes de référence sont transmis au conseil d’administration pour information.

  • La direction du Fonds monétaire international (FMI) a approuvé la première revue du Programme de référence en faveur d’Haïti.
  • Le programme de référence (SMP) prend en compte la fragilité et les contraintes de capacité d’Haïti, liées à la situation sécuritaire. Il vise à soutenir les objectifs de politique économique des autorités et à établir un historique en matière de mise en œuvre des réformes.
  • La direction du FMI se félicite pour la publication par les autorités du rapport de diagnostic de la gouvernance

Washington, DC : La direction du Fonds monétaire international (FMI) a approuvé le 15 avril 2025 la première revue du Programme de référence d’Haïti (PRM). Les PRM sont des accords entre les autorités du pays et le FMI visant la mise en œuvre du programme économique des autorités et à établir un historique   en matière de politiques et de réformes pouvant faciliter l’accès à une assistance financière du Fonds au titre de la Tranche supérieure de crédit.

Haïti est confronté à une crise multidimensionnelle dont les perspectives sont difficiles et très incertaines. Le pays subit l’impact de chocs externes et internes, lesquels ont aggravé sa fragilité depuis la négociation du SMP. Les risques pesant sur les perspectives sont orientés à la baisse et incluent une détérioration de la situation sécuritaire susceptible d’entraver la relance économique et de compromettre la capacité à mettre en œuvre des réformes et à attirer l’aide et les investissements directs étrangers. Le choc d’offre causé par la crise sécuritaire continuera de freiner la croissance et d’alimenter l’inflation, sauf si les conditions sécuritaires s’améliorent. Le rétablissement de la sécurité demeure, à ce titre, une priorité.

Malgré la transition politique et l’insécurité, le Ministère de l’Économie et des Finances et la Banque de la République d’Haïti (Banque Centrale) sont restés continuellement engagés auprès du FMI. Ils ont constamment œuvré à l’adoption des mesures réalisables pour limiter les déséquilibres macroéconomiques et ont pu démontrer leur pleine appropriation et leur soutien au programme de référence à travers le Comité du Suivi de haut niveau qui rencontre régulièrement les services du FMI.

La mise en œuvre du SMP a été globalement satisfaisante et ses objectifs restent réalisables. Tous les objectifs quantitatifs ont été atteints, avec une marge confortable. Sur les sept repères structurels évalués dans le cadre de cette revue, six ont été mis en œuvre et un devrait l’être d’ici juin (en raison des contraintes liées à l’insécurité).

Le SMP constitue un point d’ancrage important pour témoigner de la détermination des autorités à poursuivre leurs progrès vers la stabilisation macroéconomique et le renforcement de la gouvernance, et à pérenniser les gains macroéconomiques accumulés ces dernières années, malgré les nombreux obstacles.

Une priorité urgente du gouvernement est de relancer la mobilisation des recettes afin de répondre aux besoins considérables de développement du pays et de stimuler des dépenses bien ciblées. Les mesures prévues dans le programme SMP devraient contribuer à atteindre ces objectifs. Le renforcement continu du système de protection sociale est essentiel pour amortir l’impact des chocs sur la population et réduire la pauvreté généralisée. Les dépenses réalisées à partir des ressources du guichet de choc alimentaire devraient être auditées conformément aux engagements pris dans le cadre du programme de référence.

L’engagement des autorités budgétaires et monétaires à maintenir le financement monétaire du déficit à zéro est louable et doit se poursuivre. L’audit financier de la BRH pour l’exercice 2023 est urgent et sa publication éventuelle d’ici août 2025 serait importante pour démontrer la transparence.

Outre la lutte contre l’insécurité, il est primordial de promouvoir les réformes de gouvernance pour aider Haïti à sortir de la fragilité, à assurer la stabilité macroéconomique et à instaurer la confiance avec le secteur privé ainsi qu’avec les partenaires de développement. Dans ce contexte, la publication par les autorités du Rapport diagnostique sur la gouvernance, accompagnée de son plan d’action, est à saluer. Ce rapport devrait servir de feuille de route pour les réformes visant à améliorer la gouvernance et nécessitera un appui en termes de renforcement des capacités, non seulement de la part du Fonds, mais aussi des partenaires de développement.

Une stratégie gouvernementale visant à renforcer la résilience de l’économie face aux chocs multiples nécessite le soutien financier de la communauté internationale. Cette aide est indispensable pour permettre des dépenses de qualité, à court, moyen et long terme. Sans cela, Haïti continuera de subir une forte compression des importations. L’aide extérieure devrait prendre la forme de dons. Les autorités devraient éviter de contracter des prêts non concessionnels, afin de garantir la cohérence avec les engagements du programme de référence. Les prêts non concessionnels seraient non seulement contraires aux engagements du programme de référence, mais compromettraient également la viabilité de la dette.

Conformément à la Stratégie du FMI pour les États fragiles et touchés par un conflit, les services du FMI continueront également à coordonner étroitement avec les principaux partenaires au développement d’Haïti, notamment en matière de gouvernance et de l’assistance technique.

Département de la communication du FMI
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