Mit Reklamationen Kunden begeistern

Source: Deutsche Nachrichten
Reklamationen vermeiden – oder als Chance nutzen: Ein neuer Kurs am Kunststoff-Zentrum SKZ zeigt Mitarbeitenden der Kunststoffindustrie, wie sie Reklamationen als positives Qualitätsmerkmal und Instrument zur Kundenbindung einsetzen können.

Reklamationen gehören zum Alltag in der Industrie – auch in der Kunststoffbranche. Doch anstatt sie als lästiges Übel zu betrachten, sollten Unternehmen sie als Chance zur Stärkung der Kundenbeziehung begreifen. Genau hier setzt der neue Kurs „Reklamationsbearbeitung in der Kunststoffindustrie“ des SKZ – Das Kunststoff-Zentrum an.

„Reklamationen sind oft unangenehm, bieten aber die Möglichkeit, Kompetenz, Verlässlichkeit und Kundenorientierung unter Beweis zu stellen“, erklärt Christoph Kreutz, Leiter des Trainingszentrums Qualitätswesen am SKZ und Kursleiter des neuen Formats. „Dabei hilft der sogenannte Recency-Effekt: Der letzte Eindruck zählt. Auch wenn eine Reklamation zunächst negativ erscheint, kann ein professioneller Umgang das Vertrauen der Kunden nicht nur wiederherstellen, sondern sogar stärken. Voraussetzung dafür ist ein souveränes, lösungsorientiertes und empathisches Handeln.“

Der Kurs richtet sich an Mitarbeitende aus Qualitätsmanagement, Qualitätssicherung, Vertrieb, Einkauf, Projektmanagement und Produktion – sowohl an erfahrene Fachkräfte als auch an Quereinsteiger. Ziel ist es, ein systematisches und praxisnahes Vorgehen bei der Reklamationsbearbeitung zu vermitteln, das auf die spezifischen Anforderungen der Kunststoffverarbeitung abgestimmt ist.

Kursinhalte im Überblick:
• Grundlagen und Definitionen der Reklamationsbearbeitung
• Anforderungen nach DIN EN ISO 9001 und IATF 16949
• Fehlerkultur als Chance verstehen
• Werkzeuge zur Fehlererkennung und -vermeidung
• Besonderheiten von Kunststoffen und typische Fehlerbilder
• Kommunikationsstrategien im Reklamationsfall
• Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Problemlösung
• Praxisnahe Gruppenübungen zur Bearbeitung und Kundenkommunikation

Ein besonderer Fokus liegt auf der strukturierten Ursachenanalyse und der nachhaltigen Fehlervermeidung – praxisnah und anwendungsorientiert. Der Kurs fördert eine unternehmensübergreifende Fehlerkultur, die auf Transparenz, Verantwortung und lösungsorientiertem Handeln basiert.

„Viele Unternehmen verfügen über kein etabliertes Reklamationsmanagement oder scheitern an mangelnder Kommunikation – oft mit Schuldzuweisungen als Folge. Unser Ziel ist es, den Teilnehmenden alle Werkzeuge an die Hand zu geben, um professionell mit Reklamationen umzugehen und daraus echte Verbesserungen abzuleiten. Der Umgang mit Reklamationen ist letztlich ein Qualitätsmerkmal“, betont Kreutz.

Regelmäßige Schulungstermine geplant
Das SKZ plant künftig mehrere regelmäßige Schulungstermine, um Unternehmen der Kunststoffindustrie gezielt zu unterstützen und Mitarbeitende im professionellen Umgang mit Reklamationen zu schulen. Das neue Format eignet sich auch für Inhouse-Schulungen direkt in den Firmen.

Weitere Informationen zu Terminen und Inhalten unter:
Reklamationsbearbeitung in der Kunststoffindustrie

Nächster Veranstaltungstermin ist am 30.09. bis 01.10.2025 in Würzburg

Apotheken-News: Absicherung wird dynamisch, Apotheken werden systemrelevant, Policen werden politisch

Source: Deutsche Nachrichten
Wenn klassische Versicherungsmodelle an die Grenze ihrer Wirksamkeit stoßen, braucht es neue Lösungen: In der Apothekenwelt wächst die Bedeutung integrierter Policen wie PharmaRisk® OMNI, die nicht mehr bloß Schäden ersetzen, sondern betriebliche Transformationsprozesse absichern – mit einem dynamischen Schutzkonzept, das rechtliche, wirtschaftliche und digitale Risiken in einem System bündelt und kontinuierlich an die Realität anpasst.

Die Veränderungsprozesse im Apothekenwesen vollziehen sich nicht mehr schrittweise, sondern stoßartig. Immer neue Anforderungen, technische Schnittstellen und juristische Unwägbarkeiten erzeugen eine Dynamik, die klassische Schutzmechanismen zunehmend unter Druck setzt. Inmitten dieser strukturellen Umbrüche gewinnt ein Versicherungsmodell an Aufmerksamkeit, das nicht primär auf Schadensfälle reagiert, sondern auf betriebliche Transformationsprozesse: die Police PharmaRisk® OMNI, die von Aporisk entwickelt wurde. Ihr Konzept ist weniger ein Produkt als eine Reaktion auf ein sich wandelndes Verständnis von Betriebsrisiken, Haftung, Betriebssicherheit und Zukunftsvorsorge in einem hochregulierten Marktsegment.

Die Ausgangslage dafür ist komplex: Apotheken in Deutschland operieren heute unter multiplen Drucklinien. Die rechtlichen Rahmenbedingungen verschieben sich ständig, die betriebswirtschaftlichen Belastungen steigen, zugleich öffnen sich neue Aufgabenfelder in der öffentlichen Gesundheitsversorgung. Impfangebote, digitale Medikationsanalysen oder telepharmazeutische Beratung sind inzwischen keine Sonderformen mehr, sondern gehören zum erweiterten Leistungsspektrum. Damit wächst die Verantwortung – und auch die Exponiertheit gegenüber Fehlern, Forderungen, Unterlassungen oder Systemausfällen. Versicherungen müssen in diesem Umfeld mehr leisten als das Abfedern von Standardschäden.

PharmaRisk® OMNI ist genau in diesem Spannungsfeld positioniert. Die Police deckt laut Anbieter sowohl klassische Risiken – etwa Haftpflicht-, Inhalts- oder Sachschäden – als auch systemisch neue Bedrohungen ab, etwa durch digitale Infrastrukturausfälle, Rezeptabrechnungsstreitigkeiten oder Kühlgutprobleme. Der Schwerpunkt liegt dabei auf einem modularisierten Konzept: Risiken werden nicht als voneinander isolierte Schadensfälle behandelt, sondern als potenziell verkettete Betriebsunterbrechungsrisiken verstanden. Aus dieser Perspektive heraus erklärt sich auch die hohe Deckungssumme der Betriebshaftpflicht, die mit bis zu 30 Millionen Euro angegeben wird – ein Wert, der deutlich über den üblichen Mindeststandards liegt und in Großschadensszenarien von Relevanz ist.

Ein weiterer Baustein ist die Absicherung von Sachwerten – etwa Lagerbeständen, technischer Ausstattung oder der Betriebsstätte selbst. Dieser Bereich umfasst nach Angaben des Versicherers eine Obergrenze von bis zu 5 Millionen Euro. Besonders heikel: Schäden durch Leitungswasser, Stromausfälle oder Einbruchdiebstahl – sie zählen zu den häufigsten Ursachen für kurzfristige Betriebsausfälle in Apotheken. Entscheidend ist hier jedoch nicht allein die Absicherungshöhe, sondern die Frage, ob und wie schnell eine Schadenregulierung Betriebsunterbrechungen kompensieren kann. Der Versicherungsschutz wirkt nicht nur nachträglich, sondern auch präventiv – durch verpflichtende Risikoanalysen und standardisierte Interventionsprotokolle.

Besondere Aufmerksamkeit erhält in diesem Zusammenhang die integrierte Kühlgutabsicherung. Viele Arzneimittel – insbesondere biotechnologische Präparate oder Impfstoffe – unterliegen strengen Temperaturvorgaben. Ein technisches Versagen der Kühlsysteme kann binnen Minuten zu einem wirtschaftlichen Totalverlust führen. Die Police berücksichtigt diesen Risikotyp und verknüpft ihn mit technischen Sicherheitsstandards, etwa einer Anbindung an digitale Monitoring-Systeme. Der finanzielle Ausgleich erfolgt nicht isoliert, sondern im Zusammenhang mit der betrieblichen Wiederherstellungskapazität – ein Unterschied, der besonders bei sensiblen Lieferketten von Bedeutung ist.

Wenig sichtbar, aber strategisch bedeutsam ist zudem die Absicherung gegen sogenannte Retaxationen. Dabei handelt es sich um Rückforderungen von Krankenkassen für bereits abgerechnete Rezepte, die nachträglich als fehlerhaft gewertet werden. Die Ursachen sind vielfältig: fehlerhafte Dosierungsangaben, vergessene Arztstempel, falsch gewählte Rabattverträge. Auch wenn diese Fehler häufig nicht im Einflussbereich der Apotheke liegen, können sie existenzielle Ausmaße annehmen. Die Police beinhaltet deshalb eine Retaxkomponente, die nicht nur den finanziellen Ausgleich umfasst, sondern auch eine rechtliche und fachliche Begleitung des Prüfverfahrens sicherstellt. Insofern dient diese Komponente nicht nur dem Schutz, sondern auch der Verteidigung betrieblicher Legitimität.

Ein zentrales Merkmal, das das Versicherungsmodell von konventionellen Angeboten unterscheidet, ist die sogenannte Bestands- und InnovationsGarantie – kurz BIG. Damit ist die vertragliche Verpflichtung gemeint, bestehende Leistungen der Police bei veränderten rechtlichen, wirtschaftlichen oder technischen Rahmenbedingungen automatisch anzupassen, ohne dass ein neuer Vertrag abgeschlossen werden muss. Für Apotheken bedeutet dies: Wenn sich das gesetzliche Aufgabenspektrum ändert – etwa durch neue pharmazeutische Dienstleistungen oder digitale Gesundheitsanwendungen – wird der Versicherungsschutz entsprechend mitentwickelt. Diese Regelung zielt auf Rechtssicherheit und entlastet Apotheken von der Pflicht, regelmäßig eigenständig Anpassungen vornehmen zu müssen.

Aus Sicht der Versicherungswirtschaft stellt dieses Konzept eine Abkehr vom klassischen Policenverständnis dar. Es geht nicht mehr um den Abschluss eines Vertrags mit fixierten Leistungsbestandteilen, sondern um ein dynamisches Sicherungssystem, das sich der realen Betriebslage kontinuierlich anpasst. Für Apotheken, die sich zunehmend als interdisziplinäre Gesundheitspartner verstehen müssen, ist dieser Ansatz nachvollziehbar – allerdings auch voraussetzungsvoll. Der Versicherungsschutz setzt ein Mindestmaß an interner Organisationsfähigkeit, technischer Infrastruktur und Kommunikationsbereitschaft voraus. Nur wenn Apotheken diese Voraussetzungen erfüllen, kann der Schutz seine Wirkung voll entfalten.

Vor diesem Hintergrund ist PharmaRisk® OMNI kein Versprechen auf Sicherheit, sondern ein strukturierter Rahmen, der Risiken identifiziert, klassifiziert und – im besten Fall – neutralisiert. In einem Umfeld, in dem Haftungsfragen zunehmen, Informationssicherheit an Bedeutung gewinnt und regulatorische Anforderungen rasch anwachsen, entsteht dadurch ein neuer Typ von Versicherungsleistung: nicht passiv, sondern partizipativ. Es handelt sich nicht um eine Reaktion auf Vorfälle, sondern um ein Tool zur Risikokultivierung im Alltag.

Wie sich dieser Ansatz langfristig bewährt, wird von der Fähigkeit abhängen, ihn konsequent zu pflegen, zu überprüfen und weiterzuentwickeln. Versicherungen werden sich künftig daran messen lassen müssen, ob sie nicht nur regulieren, sondern auch vordenken können. Für Apotheken kann dies bedeuten, dass sich Versicherung nicht mehr in der Rolle des Problemlösers erschöpft, sondern zur infrastrukturellen Bedingung für eine zukunftsfähige Daseinsvorsorge wird.

Von Engin Günder, Fachjournalist

IMAP berät die Gesellschafter der Cpro GRUPPE beim Einstieg von Egeria

Source: Deutsche Nachrichten
IMAP hat die Gesellschafter der Cpro Gruppe („Cpro“), eine führende SAP-Beratung für den deutschen Mittelstand, bei der Aufnahme von Egeria als neuem Investor beraten.

Cpro, gegründet 2003 in Hamburg, ist ein Anbieter ganzheitlicher SAP-Beratungsdienstleistungen mit Fokus auf SAP S/4HANA, SAP CX sowie Application Management Services. Mit rund 500 Mitarbeitern an 13 Standorten bedient die Gruppe vorwiegend größere Mittelstandskunden in Deutschland aus diversen Endmärkten mit sektoralen Schwerpunkten in den Bereichen industrielle Produktion, Konsumgüter, Logistik, Gesundheitswesen, Lebensmittel sowie Infrastruktur/ Versorgung.

Egeria ist eine unabhängige paneuropäische Investmentgesellschaft, die 1997 gegründet wurde und sich auf Investitionen in mittelständische Unternehmen fokussiert. Egeria investiert in gesunde Unternehmen mit einem Unternehmenswert von bis zu 500 Millionen Euro. Das Private-Equity-Portfolio von Egeria umfasst Beteiligungen an mehr als 20 Unternehmen mit einem Gesamtumsatz von rund 2,5 Milliarden Euro und über 14.000 Mitarbeitenden.

„Mit Egeria haben wir einen Investor gefunden, der unsere unternehmerische Ausrichtung und unsere langfristigen Ziele versteht und teilt. Diese Zusammenarbeit gibt uns die Möglichkeit, unsere Position als führendes SAP Cloud-Beratungshaus am Markt weiter zu stärken, unsere Branchenschwerpunkte gezielt auszubauen und neue Potenziale – national und international – zu erschließen. Wir bedanken uns besonders auch bei IMAP, die uns engagiert und kompetent durch den gesamten Prozess begleitet haben und deren fachliche und persönliche Unterstützung rund um die Uhr erstklassig war“, erläutern Hartwig Röhling und Claudius Seja, Geschäftsführer bei der Cpro INDUSTRY.

Das IMAP-Team mit Dr. Carsten Lehmann, Lennart Hunold, Fabio Baumann und Sebastian Achleitner hat die Gesellschafter von Cpro exklusiv im Rahmen eines strukturierten M&A-Prozesses über alle Phasen bis zum erfolgreichen Abschluss beraten.

Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die Kartellbehörden.

Frühzeitige Korrosionserkennung mit KI

Source: Deutsche Nachrichten
Im EU-geförderten Forschungsprojekt EarlyCorr arbeitet senswork gemeinsam mit internationalen Partnern an einer zukunftsweisenden Technologie zur Früherkennung von Korrosion. Im Zentrum steht die Entwicklung smarter Klimakammern, die mit intelligenten Sensoren und KI-gestützter Datenanalyse Korrosionsprozesse in Echtzeit sichtbar und messbar machen.

Das Projekt EarlyCorr verfolgt das Ziel, eine kosteneffiziente und innovative Klimakammer zu entwickeln, die mit akustischen Emissionssensoren sowie einem hochintegrierten optischen Sensorsystem Korrosionsprozesse visualisiert und quantifiziert. Die dabei erfassten Daten werden mit einer KI-basierten Datenanalysesoftware bewertet. Diese Kombination soll es ermöglichen, Eigenschaften von Korrosionsprozessen in Echtzeit und mit bisher nicht erreichter Präzision zu überwachen.

Ziel ist es, neue Erkenntnisse über Korrosionsmechanismen zu gewinnen und damit gesicherte Vorhersagen über die Dauerhaftigkeit von Werkstoffen in der praktischen Anwendung treffen zu können, wie etwa im Brückenbau.

senswork bringt KI-Kompetenz ein

EarlyCorr gibt uns die Möglichkeit, unsere Expertise in Machine Vision und KI in einer hochinnovativen Anwendung der Werkstoffwissenschaften einzubringen“, erklärt Markus Schatzl, Leiter des senswork Innovation Labs in München. „Das breite Spektrum an Herausforderungen verlangt unsere kompletten vertikalen Kompetenzen – von der Entwicklung bis zur Integration hochkomplexer Mess- und Prüftechnik.“

Die von senswork entwickelten smarten KI-Sensorsysteme werden es ermöglichen, Korrosionsvorgänge präzise zu messen und in Echtzeit zu analysieren – ein wichtiger Schritt hin zu effektiven Frühwarnsystemen.

Starke Partner aus Wissenschaft und Industrie

Das Projekt wird durch das Helmholtz-Zentrum Hereon unterstützt, einem international führenden Institut in der Materialforschung, das die Entwicklung von Machine Learning zur Vorhersage der Korrosionskinetik auf den Zielsubstraten intensiv erforscht. Gemeinsam mit anderen Partnern wird eine enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie sichergestellt, um die Forschungsergebnisse schnell und effektiv in die Praxis umzusetzen.

EarlyCorr wird durch EUROSTARS, einer Partnerschaft der Europäischen Union für innovative kleine und mittlere Unternehmen (KMU), finanziert und stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Korrosionsforschung und -überwachung dar. Das Projekt gilt als Meilenstein in der Korrosionsdiagnostik und soll neue Standards für Qualitätssicherung und Langlebigkeit von Infrastrukturen setzen.

Apotheken-News: Apotheken verlieren Geld durch unsystematische Versicherungen

Source: Deutsche Nachrichten
Veraltete Versicherungsverträge und fehlende Risikoanalysen belasten viele Apotheken unnötig. Wer seine Policen nicht regelmäßig auf Relevanz, Kostenstruktur und Risikopositionen prüft, bleibt trotz hoher Beiträge lückenhaft geschützt. Eine kluge Neuordnung mit Fokus auf branchenspezifische Gefahren, wie sie Apothekenversicherung, Cyberpolicen, Vertrauensschaden- und Rechtsschutzlösungen bieten, verbessert nicht nur die Sicherheit, sondern senkt auch spürbar die Betriebskosten.

In vielen Apotheken herrscht Unsicherheit über die tatsächliche Wirksamkeit des bestehenden Versicherungsschutzes. Über Jahre gewachsene Vertragswerke wurden nie auf ihre Aktualität oder ihren Nutzen hin überprüft. Inzwischen zahlen zahlreiche Betriebe regelmäßig hohe Prämien für Leistungen, die entweder doppelt abgesichert oder am tatsächlichen Risiko vorbeiversichert sind. Gleichzeitig fehlen wichtige Elemente im Schutzsystem, die in der heutigen Betriebsrealität von zentraler Bedeutung wären.

Eine Neuausrichtung der Versicherungsstrategie beginnt mit der branchenspezifischen Risikoanalyse. Dabei zeigt sich regelmäßig, dass Apothekenversicherung, Cyberpolicen, Vertrauensschadenabsicherung und Rechtsschutzlösungen zu den tragenden Säulen einer effektiven Absicherung zählen. Die Apothekenversicherung schützt gezielt vor Schäden, die aus Stromausfällen, Retaxationen oder technischen Ausfällen resultieren. Standardprodukte leisten in diesen Fällen häufig nicht genug.

Der digitale Wandel zwingt Apotheken zur Auseinandersetzung mit Cyberrisiken. Die Angriffsflächen steigen, während die Prävention oft nicht mithalten kann. Eine Cyberversicherung, die Apothekensysteme, Rezeptdaten und Kommunikationsschnittstellen schützt, gehört deshalb heute zu jeder betriebswirtschaftlich verantwortlichen Absicherungsstruktur. Der Ausfall digitaler Systeme kann den Betrieb lahmlegen und empfindliche Sanktionen nach sich ziehen.

Vertrauensschäden entstehen häufig durch langjährig beschäftigte Teammitglieder. Manipulationen an Rezeptabrechnungen oder Zugriffe auf Kassensysteme verursachen in vielen Apotheken Schäden, die erst spät entdeckt werden. Die Vertrauensschadenversicherung sichert diese internen Risiken gezielt ab und ist oft der letzte Rettungsanker, wenn betriebliche Kontrollmechanismen versagen.

Auch die zunehmende Konfrontation mit rechtlichen Fragen verlangt nach Absicherung. Arbeitsrechtliche Konflikte, Unstimmigkeiten mit Aufsichtsbehörden oder juristische Auseinandersetzungen mit Geschäftspartnern stellen nicht nur eine zeitliche, sondern auch eine wirtschaftliche Belastung dar. Eine leistungsstarke Rechtsschutzversicherung hält die Apotheke in solchen Fällen handlungsfähig.

Es genügt nicht, solche Versicherungen abgeschlossen zu haben. Entscheidend ist deren Gewichtung und die regelmäßige Bewertung ihrer Zweckmäßigkeit. Apotheken, die diesen Schritt gehen, berichten von erheblichen Einsparungen und zugleich von gestärkter Sicherheit. Es zeigt sich, dass strategisch überarbeitete Policen kein Luxus, sondern Teil einer nachhaltigen Betriebsführung sind.

Kommentar:

Versicherungen in Apotheken werden noch zu oft als formale Notwendigkeit begriffen. Diese Sichtweise ignoriert sowohl das wirtschaftliche Potenzial effizienter Strukturen als auch die Realität heutiger Gefährdungslagen. Wer Betriebskosten senken will, muss verstehen, dass Versicherungen kein Verwaltungsakt, sondern ein Instrument unternehmerischer Steuerung sind.

In Zeiten von Digitalisierung, Personalmangel und juristischer Komplexität verändern sich die Risikolagen rasant. Wer darauf mit statischen Policen aus den Vorjahren reagiert, sichert sich nicht, sondern öffnet ungewollt neue Lücken. Weder Kammern noch Versicherer bieten hierfür bislang zufriedenstellende Antworten. Ein Umdenken ist überfällig.

Apotheken brauchen klare, realistische Versicherungskonzepte. Es genügt nicht, auf Standardlösungen zu vertrauen oder den Schutz einmalig zu organisieren. Wer seine Risiken kennt, regelmäßig bewertet und Absicherung gezielt steuert, stärkt nicht nur die Liquidität, sondern auch die Widerstandskraft seiner Apotheke. In diesem Sinn ist Versicherungspolitik keine Aufgabe der Verwaltung, sondern des Managements.

Von Engin Günder, Fachjournalist

HanseWerk-Tochter SH Netz begeht Gasleitung im Wattenmeer: Ungewöhnlicher Arbeitstag mit Tiefenmesser und Boje

Source: Deutsche Nachrichten
Sie ist in der Regel nicht zu sehen, aber immens wichtig für die sichere Energieversorgung: Die vier Kilometer lange Gasleitung zwischen Amrum und Föhr. Jetzt waren zwei Experten von Schleswig-Holstein Netz (SH Netz), einem Unternehmen der HanseWerk-Gruppe, im Einsatz für die Versorgungssicherheit: Zu Fuß durchquerten sie die Strecke im Wattenmeer, um zu prüfen, dass die unterirdische Gasleitung durch die Gezeiten oder Stürme nicht freigespült wurde.

Den Hintergrund dieser ungewöhnlichen Sicherheitsüberprüfung, die jährlich stattfindet, erklärt Sönke Nissen, Leiter des Technikstandortes Niebüll von Schleswig-Holstein Netz, einem HanseWerk-Unternehmen: „Unsere Leitung liegt in der Regel mindestens 1,20 Meter unter dem Wattenmeer. Liegt sie jedoch frei, kann sie beispielsweise durch Boote beschädigt werden.“

So funktionierte die Überprüfung: Direkt neben der Gasleitung liegt ein Begleitkabel, auf das Kollegen von Föhr aus vor Start der Arbeiten ein Signal aufgaben – auf diese Weise konnten die Fachleute die Lage der Leitung orten. „Einer unserer Fachmänner trug ein Kabelsuchgerät mit Tiefenmesser bei sich, mit dem er das Signal empfangen und die Tiefe der Leitung direkt ablesen konnte“, erklärt der zuständige Koordinator Ralf Binge des HanseWerk-Unternehmens SH Netz.

Wenn die Anzeige eine zu geringe Tiefe erfasst hat, notierte der zweite Experte von SH Netz die Stelle auf dem mitgeführten GPS-Gerät. Zur Sicherheit hatten die beiden Fachleute eine Boje dabei, um eine eventuell freigelegte Stelle der Gasleitung zu markieren – diese musste aber nicht zum Einsatz kommen.

Da die Prüfung der Gasleitung stark tiden- und wetterabhängig ist, endete der Einsatz auf Föhr rechtzeitig vor Erreichen der Flut. Streckenweise kamen sogar kleine Motorboote zum Einsatz, um Priele zu überwinden. „Hätten wir freigelegte Stellen entdeckt, wäre die Gasleitung zu einem späteren Zeitpunkt wieder eingespült worden,“ erklärt Ralf Binge. Diese Schritte können wegen der Gezeiten nicht am selben Tag erledigt werden. „Wenn die Leitung in der erforderlichen Tiefe liegt, stellt sie keine Gefahr für Umwelt, Schifffahrt oder Wattwanderer dar.“

Die Angst vor dem schwächsten Glied in der Lieferkette

Source: Deutsche Nachrichten
Die Gefahr durch Cyberbedrohungen hängt nicht allein von der unternehmenseigenen Sicherheitsstrategie ab, sondern zu einem erheblichen Teil auch von der der Geschäftspartner. Dies bestätigt eine neue Umfrage von Sophos, bei der leitende Mitarbeitende primär aus dem Einkauf, aber auch aus Geschäftsführung und IT befragt wurden. 30,7 Prozent der Befragten bestätigten, dass mindestens eine Order aufgrund von Cybersicherheitsvorfällen bei Lieferanten annulliert werden musste. In 12,4 Prozent der Fälle wurde der Vorfall als derart schwer eingestuft, dass die Kooperation mit dem Lieferanten aufgrund der Cybersicherheitsvorfälle beendet wurde.

Telekommunikation besonders hart von Cybervorfällen bei Lieferanten betroffen

Während die meisten Branchen die Partnerschaft mit ihren Lieferanten aufgrund von Cybersicherheitsvorfällen nicht beendeten, scheint die Telekommunikationsbranche entweder besonders sensibel auf Cybersicherheitsvorfälle ihrer Lieferanten zu reagieren oder besonders schwer getroffen worden zu sein. Während im Durchschnitt nur 12,4 Prozent aller befragten Unternehmen einen Grund für eine Trennung von ihren Lieferanten sahen, waren es in der Telekommunikation 46,2 Prozent.

Große Bedenken im Management bei der Sicherheit der Lieferkette

Dass die Cybergefahr in einer über den gesamten Globus vernetzten Geschäftswelt nicht nur auf direktem Weg ein Unternehmen bedroht, sondern auch durch die Hintertür über Lieferanten lauert, hat die Mehrheit der Befragten verinnerlicht. In der Umfrage konnten die Teilnehmer zwischen „großen Bedenken“, „eher große Bedenken“, „weniger Bedenken“ und „keine Bedenken“ wählen. Addiert haben 69,8 Prozent allen befragten Manager:innen entweder große oder eher große Bedenken, wenn es darum geht, dass die Unternehmensintegrität durch Cybersicherheitsvorfälle in der Lieferkette beeinträchtigt werden kann.

Bei dieser Frage besonders ausgeprägt ist die Höchststufe der „großen Bedenken“ bei Unternehmen mit 250 bis 999 Mitarbeitenden. Hier haben 36,2 Prozent der Befragten das Höchstmaß an Besorgnis gewählt, während in kleineren Unternehmen mit 100 bis 240 Mitarbeiter:innen 20,8 Prozent und in großen Unternehmen mit 1000 und mehr Mitarbeiter:innen 15,8 Prozent diesen sehr hohen Befürchtungen zustimmen.

Bei den „eher großen Bedenken“, also der zweithöchsten Bedenkenstufe, lieferten die Unternehmen mit 1.000 und mehr Mitarbeitern mit 52,6 Prozent den Höchstwert. – im Gegensatz zu 39,2 Prozent bei den Unternehmen mit 250 bis 999 Mitarbeiter:innen und 35,8 Prozent bei den Unternehmen mit 100 bis 249 Mitarbeiter:innen.

Betrachtet man die Abfragewerte hinsichtlich der Bedenken von Cybergefahren durch die Lieferkette nach Branchen, stechen insbesondere der Handel und die Telekommunikation heraus. Während im Durchschnitt 30,2 Prozent aller befragten Unternehmen die höchste Einstufung hinsichtlich Ihrer Bedenken angaben, waren es im Handel (bei dem man eine besondere Sensibilität für die Lieferkette vermuten könnte) nur zu 4,3 Prozent – ganz im Gegensatz zur Telekommunikation mit 64,1 Prozent.

„Die Umfrage zeigt erfreulicherweise, dass ein großer Teil der verantwortlichen Einkäufer:innen, Manager:innen und IT-Leitende die Brisanz von Cybersicherheitsvorfällen in der Lieferkette adäquat einstuft. Wenn man allerdings bedenkt, dass mit 28,2 Prozent über ein Viertel der Befragten eher weniger Bedenken bezüglich der Beeinträchtigung der Unternehmensintegrität durch Cybersicherheitsvorfälle in der Lieferkette haben, besteht hier ein erhebliches Risiko, da diese Unternehmen potenziell nicht nur eine Gefahr für sich selbst, sondern für die gesamte Lieferkette darstellen. Mit fortschreitender Präsenz des Themas Cybersicherheit im Unternehmensalltag müssen diese Organisationen damit rechnen, immer häufiger von ihren Geschäftspartnern aus der Lieferkette ausgeschlossen zu werden – es sei denn, sie kümmern sich intensiv und mit geeigneten Maßnahmen um ihren Cyberschutz. Damit wird einmal mehr klar, dass Cybersecurity in der heutigen Geschäftswelt ein entscheidender Erfolgsfaktor ist“, sagt Michael Veit, Cybersecurity-Experte bei Sophos.

Über die Umfrage:

Die Erhebung wurde 2025 von Techconsult im Auftrag von Sophos durchgeführt. Befragt wurden 201 Verantwortliche in der Geschäftsführung, dem Einkauf und der IT aus Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größen – darunter Industrie, Telekommunikation, Finanzwesen, öffentliche Verwaltung und Non-Profit-Organisationen.

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Wir haben speziell für Sie als Journalist*in unsere Social-Media-Kanäle angepasst und aufgebaut. Hier tauschen wir uns gerne mit Ihnen aus. Wir bieten Ihnen Statements, Beiträge und Meinungen zu aktuellen Themen und natürlich den direkten Kontakt zu den Sophos Security-Spezialisten.

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30 Jahre pharmazeutische Kompetenz in Oldenburg – Tentamus Pharma & Med Deutschland feiert Jubiläum

Source: Deutsche Nachrichten
Der Standort Oldenburg der Tentamus Pharma & Med Deutschland GmbH feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen. Seit der Gründung im August 1995 als Dr. Kolkmann & Partner GmbH hat sich das Unternehmen zu einer etablierten Größe im Bereich pharmazeutischer Analytik und Arzneimittelforschung entwickelt.

Im Laufe der drei Jahrzehnte durchlief der Standort eine beeindruckende Entwicklung. 2008 firmierte das Unternehmen als Diapharm Analytics GmbH, bevor es im November 2018 in die international tätige Tentamus Group integriert wurde – ein bedeutender Schritt in Richtung globaler Vernetzung und interdisziplinärer Zusammenarbeit.

Seit der Eingliederung in die Tentamus Group trägt der Standort den Namen Tentamus Pharma & Med Deutschland GmbH und ist heute ein fester Bestandteil des internationalen Netzwerks von über 90 Labor- und Serviceeinrichtungen weltweit. Der Standort steht für langjährige Erfahrung, höchste analytische Standards und kundenorientierte Lösungen im pharmazeutischen Bereich für Rohstoffe, Fertigarzneimittel in allen Darreichungsformen mit besonderer Expertise in der Analytik von pflanzlichen Arzneimitteln. 

Das Labor in Oldenburg bietet ein breites Spektrum an modernen Analyseverfahren, darunter:

  • Identitätsprüfungen, Dünnschichtchromatographie (TLC), Osmolalität und Karl-Fischer-Titration
  • Methodenentwicklung, Validierung und Methodentransfer
  • Gehaltsuniformität und Freisetzungsprüfungen (Dissolution)
  • HPLC-Analytik mit FLD, DAD, ELSD und UV/Vis
  • GC-Analytik inkl. Bestimmung von Verunreinigungen und Restlösungsmitteln mit FID, Headspace- und Direktinjektion
  • Ionenchromatographie
  • Stabilitätsuntersuchungen unter ICH-konformen Klimabedingungen inkl. in-use-Stabilitätsstudien
  • Chargenfreigabeanalytik (Certified Q-Release) auf Anfrage

Jubiläumsaktion: 30 Jahre Oldenburg – 30 % Rabatt

Als Dank für das Vertrauen unserer Kunden gewähren wir im Rahmen des Jubiläums 30 % Rabatt auf alle Methodentransfers – gültig für alle Proben, die im Aktionszeitraum bis zum 31. Oktober 2025 beauftragt werden.

„30 Jahre pharmazeutische Expertise in Oldenburg sind ein Grund zur Freude und zum Dank – vor allem an unser engagiertes Team, unsere Kunden und unsere Partner“, so die Geschäftsführung. „Wir blicken mit Stolz auf unsere Geschichte zurück und mit Neugier in die Zukunft.“

ELVIS Marktreport: Saisonale Transportbelebung trifft auf anhaltende Kapazitätsengpässe

Source: Deutsche Nachrichten
Die Europäische Ladungs-Verbund Internationaler Spediteure (ELVIS) AG zieht in ihrem aktuellen Marktreport zum ersten Quartal 2025 ein gemischtes Fazit: Die deutsche Wirtschaft hat sich nach wie vor nicht erholt. Während der Onlinehandel weiter wächst und das Baugewerbe leicht vom milden Frühjahr profitiert, sorgen die Immobilienflaute und schwache Industriezahlen für andauernde Zurückhaltung. Der Transportmarkt verzeichnet zwar eine saisonale Belebung, stößt jedoch – wie im Vorquartal prognostiziert – rasch an seine Kapazitätsgrenzen. Trotz ausbleibender Investitionsimpulse steigen zudem die Preise für Lkw und Sattelzüge, was vor allem auf die zunehmende Verbreitung teurer Elektro-Modelle zurückzuführen ist. Angesichts geringer Marktpuffer rät der Verbund zu einer frühzeitigen Abstimmung zwischen Spedition und Verlader. Dabei sind Laderaum-Garantien mit zusätzlichen Kosten verbunden, die auch in Zeiten schwächerer Nachfrage berücksichtigt werden müssen.

„Die anhaltende Stagnation der deutschen Wirtschaft im ersten Quartal verlangt von den Unternehmen Flexibilität und vorausschauende Planung, um auch in schwierigen Zeiten handlungsfähig zu bleiben“, sagt Nikolja Grabowski, Vorstand der ELVIS AG, mit Blick auf die aktuelle Marktlage. Der ELVIS-Marktreport zeigt, dass die deutsche Wirtschaft auch im ersten Quartal des Jahres keine Trendwende einleiten konnte. Mit einem BIP-Anstieg von lediglich 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal liegt die wirtschaftliche Entwicklung weiter geringfügig unter dem Vorjahresniveau (-0,2 Prozent). Während das Baugewerbe im Vergleich zum Vormonat leicht vom milden Frühjahr und angekündigten staatlichen Investitionen in die Infrastruktur profitiert (+2,1 Prozent), belasten die anhaltende Immobilienflaute sowie schwache Zahlen aus der Automobil- und Chemiebranche das gesamtwirtschaftliche Bild. So sank die Produktion chemischer Erzeugnisse im März 2025 gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,5 Prozent, während die Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen lediglich um 1,5 Prozent zunahm. Einzig der Konsumsektor zeigt sich, insbesondere im Internet- und Versandhandel, mit einem Umsatzanstieg von 9,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestärkt. Dementsprechend zurückhaltend fällt auch die Einschätzung der Unternehmen zur aktuellen Marktsituation aus: Laut ifo-Index verschlechterte sich im April 2025 das Geschäftsklima um 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. „Dieser Rückgang signalisiert deutlich, dass die deutsche Wirtschaft weiterhin von großer Unsicherheit geprägt ist“, erklärt Grabowski.

Auch im Transportmarkt zeigt sich ein gemischtes Bild. Einerseits stieg die Gesamtfahrleistung im März 2025 durch die saisonale Belebung deutlich im Vergleich zum Vormonat um 9,4 Prozent. Gleichzeitig nahm das Verhältnis von Fracht zu verfügbarem Laderaum im innerdeutschen Spotmarkt laut ELVIS-Transportbarometer im April 2025 im Vergleich zum Vormonat schlagartig um 22,1 Prozent zu. „Diese aktuellen Daten aus den Osterwochen verdeutlichen, wie schnell verfügbare Kapazitäten ausgelastet sein können und der Markt an seine Grenzen stößt“, fasst Grabowski zusammen. Damit einher gehen die getrübten ifo-Konjunkturperspektiven für den Bereich „Güterbeförderung im Straßenverkehr“. Insbesondere die Geschäftserwartungen verschlechterten sich im April 2025 deutlich – sie sanken im Vergleich zum Vormonat um 30,1 Prozent. In einer nicht-repräsentativen Umfrage der ELVIS AG zeigen sich die befragten Speditionen etwas optimistischer: Rund 66,7 Prozent von ihnen gaben an, dass ihre Geschäftserwartung für die nächsten vier Wochen unverändert bleibt.

Obwohl die Investitionsbereitschaft der Fuhrparkbetreiber weiterhin verhalten ist, stiegen die Preise für Fahrzeuge weiter: bei Lkw um 2,5 Prozent, bei Sattelzügen sogar um 9,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Das liege jedoch nicht etwa an steigenden Preisen für klassische Diesel-Lkw: „Angesichts der um bis zu 30 Prozent rückläufigen Zulassungszahlen gehen wir davon aus, dass die gestiegenen Preisindizes vor allem auf die hohen Anschaffungskosten von Elektro-Lkw zurückzuführen sind, die den durchschnittlichen Fahrzeugpreis nach oben treiben“, erklärt Grabowski. Während die Preise klassischer Diesel-Modelle stabil bleiben, bewegen sich auch die Dieselkraftstoffpreise weiter auf einem niedrigen Niveau: Sie sind im März 2025 sowohl im Vergleich zum Vormonat (-5,3 Prozent) als auch zum Vorjahresmonat (-8,1 Prozent) gesunken.

„Die Entwicklungen des ersten Quartals bestätigen unsere Prognosen aus vorherigen Marktreports: Trotz moderatem Mengenwachstum waren die verfügbaren Transportkapazitäten nahezu sofort ausgelastet. Insolvenzen, verkleinerte Fuhrparks und andere Herausforderungen sorgen zusätzlich für geringe Marktpuffer und erschweren die Bewältigung von Nachfragespitzen“, resümiert Grabowski. Ein signifikanter Ausbau der Fuhrparks sei angesichts der wirtschaftlichen Gesamtlage derzeit jedoch nicht zu erwarten. „Umso wichtiger ist eine frühzeitige und präzise Abstimmung zwischen Verladern und Speditionen – insbesondere mit Blick auf saisonale Schwankungen und Feiertagswochen“, sagt Grabowski und attestiert abschließend: „Möchte der Kunde Laderaum-Garantien, muss er auch bereit sein, dafür zu zahlen.“

Weitere Informationen über die ELVIS AG gibt es unter:
www.elvis-ag.com

Den gesamten Marktreport zum Download gibt es unter:
https://www.elvis-ag.com/elvis-marktreport-20250526

Apotheken-News: Apotheken gefährden ihre Existenz durch lückenhaften Versicherungsschutz

Source: Deutsche Nachrichten
Viele Apotheken gehen davon aus, ausreichend versichert zu sein – doch im Schadensfall zeigt sich häufig das Gegenteil. Weder Cyberangriffe noch Rückforderungen durch Krankenkassen oder interne Delikte sind durch Standardpolicen zuverlässig abgedeckt. Hinzu kommen klassische Schäden wie Feuer oder Wasser, bei denen veraltete Verträge oder unzureichende Summen zu massiven Lücken führen. In einer zunehmend digitalisierten und regulierten Branche kann bereits ein einziger Vorfall ausreichen, um den wirtschaftlichen Bestand dauerhaft zu gefährden.

In Deutschlands Apotheken nimmt das Risiko wirtschaftlicher Schäden durch unzureichende Versicherungen spürbar zu. Während gesetzliche Anforderungen, digitale Prozesse und Versorgungsrisiken stetig wachsen, bleibt der betriebliche Versicherungsschutz in vielen Fällen unzureichend oder falsch ausgerichtet. Recherchen und Fallanalysen zeigen, dass vor allem Cyberangriffe, Retaxationen durch gesetzliche Krankenkassen und wirtschaftskriminelle Handlungen im Betrieb oft nicht oder nur teilweise abgesichert sind. Die Folgen reichen von massiven finanziellen Verlusten bis hin zur dauerhaften Betriebsschließung.

Ein zentrales Problem stellt die Diskrepanz zwischen den tatsächlichen Risiken im Apothekenbetrieb und dem Leistungsumfang vieler bestehender Policen dar. Häufig orientiert sich der Versicherungsschutz an klassischen Gewerbemodellen, die die Besonderheiten der Apothekenpraxis nicht abbilden. Dabei sind die Anforderungen an Apothekenbetriebe in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen – sowohl im Hinblick auf die Dokumentationspflichten und regulatorischen Rahmenbedingungen als auch im Bereich der IT-Sicherheit und der Versorgung mit hochpreisigen Medikamenten.

Besonders deutlich wird die Absicherungslücke bei Cyberangriffen. Apotheken betreiben komplexe IT-Systeme, die Warenwirtschaft, Rezeptverarbeitung und Patienteninformationen miteinander verknüpfen. Angriffe durch Schadsoftware, Verschlüsselungstrojaner oder gezielte Hackerangriffe haben in den letzten Jahren spürbar zugenommen. Dennoch verfügen viele Apotheken nur über rudimentären oder nicht speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Cyberversicherungsschutz. Die Folge: Im Schadensfall bleiben Kosten für IT-Forensik, Datenwiederherstellung, Systemneustart und externe Krisenkommunikation häufig unversichert. Auch Bußgelder nach Datenschutzverletzungen – etwa durch die Offenlegung sensibler Patientendaten – sind oft nicht eingeschlossen.

Neben der digitalen Bedrohung ist auch die rechtliche Risikolage erheblich. Besonders gravierend wirken sich Retaxationen durch gesetzliche Krankenkassen aus. Dabei handelt es sich um Rückforderungen bereits abgerechneter Leistungen, die meist auf formale Fehler zurückgehen. Diese reichen von einem fehlenden Arztstempel bis hin zu nicht dokumentierten pharmazeutischen Hinweisen. Obwohl das abgegebene Arzneimittel korrekt und wirksam war, entziehen die Kassen in solchen Fällen vollständig die Vergütung – mitunter in fünfstelliger Höhe. Rechtsschutzversicherungen greifen hier in der Regel nicht, da es sich um sozialrechtliche Streitigkeiten handelt, die vom Deckungsumfang klassischer Policen ausgeschlossen sind. Spezialisierte Lösungen existieren zwar, sind jedoch wenig verbreitet.

Ein weiteres, häufig tabuisiertes Risiko ergibt sich durch wirtschaftskriminelle Handlungen aus dem eigenen Team. Apotheken mit mehreren Filialen oder hohem Personalwechsel sind besonders gefährdet. Delikte wie die Fälschung von Rezepten, unberechtigte Arzneimittelabgabe, Kassenmanipulation oder gezielter Lagerdiebstahl verursachen erhebliche wirtschaftliche Schäden – häufig über längere Zeiträume hinweg. Die klassische Betriebshaftpflicht greift hier nicht, ebenso wenig die meisten Inhaltsversicherungen. Nur spezielle Vertrauensschadenversicherungen bieten Absicherung gegen solche Szenarien. Dennoch fehlen sie im Großteil der Apotheken vollständig.

Selbst bei klassischen Schadensereignissen wie Feuer, Leitungswasserschäden oder Sturmeinwirkungen zeigen sich im Schadenfall regelmäßig Lücken. So sind bestimmte Risiken in älteren Policen oft ausgeschlossen oder nicht mehr aktuell bewertet. Die Versicherungssummen entsprechen nicht mehr dem tatsächlichen Betriebswert, was zu Unterdeckung führt. Wird keine Allgefahren-Deckung („Allrisk“) vereinbart, lehnen Versicherer im Einzelfall die Leistung ganz oder teilweise ab. Damit wird aus einem technischen Defekt schnell ein betriebswirtschaftliches Desaster.

Fachleute und Branchenkenner fordern daher seit Längerem eine systematische Risikoanalyse und eine regelmäßige Anpassung der Versicherungslösungen. Denn die Rahmenbedingungen für Apotheken haben sich stark verändert: neue pharmazeutische Dienstleistungen, verschärfte Haftungspflichten, steigende Lagerwerte, zunehmende IT-Abhängigkeit und eine wachsende rechtliche Komplexität. All das erfordert einen Versicherungsschutz, der weit über Standardlösungen hinausgeht. Inhaber, die darauf verzichten oder die Verantwortung vollständig an fachfremde Vermittler abgeben, gehen ein kalkulierbares, aber oft ignoriertes Risiko ein.

Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit, geprägt von Lieferproblemen, Fachkräftemangel und politischem Reformdruck, ist ein stabiler Versicherungsschutz ein zentraler Pfeiler unternehmerischer Verantwortung. Die Bereitschaft zur Investition in passende Policen bleibt jedoch vielerorts gering – oft aus Kostengründen, gelegentlich aus Unkenntnis. Im Ernstfall kann sich diese Zurückhaltung als existenzbedrohend erweisen.

Kommentar:

Strukturelle Unterdeckung – warum Apotheken ihren Versicherungsschutz neu denken müssen

Der Apothekenbetrieb zählt zu den am stärksten regulierten Bereichen des deutschen Gesundheitswesens. Wer eine Apotheke führt, trägt Verantwortung für die sichere Abgabe hochwirksamer Arzneimittel, für den Schutz sensibler Patientendaten und für die Einhaltung komplexer rechtlicher Vorgaben. Gleichzeitig ist der wirtschaftliche Druck enorm. Dass unter diesen Bedingungen der Versicherungsschutz häufig vernachlässigt oder falsch eingeschätzt wird, ist ein eklatanter Widerspruch – mit potenziell fatalen Folgen.

Die Vorstellung, dass eine klassische Betriebshaftpflicht in Kombination mit einer Inhaltsversicherung ausreiche, um eine moderne Apotheke abzusichern, ist längst überholt. Der Apothekenalltag ist heute geprägt von digitalisierten Prozessen, Arzneimitteln mit teils sechsstelligen Lagerwerten, neuen pharmazeutischen Dienstleistungen und zunehmenden juristischen Auseinandersetzungen mit Krankenkassen. Wer darauf mit Standardpolicen reagiert, ignoriert die Realität des eigenen Betriebs.

Besonders deutlich wird das Defizit bei Cyberrisiken. Die Vorstellung, dass Antivirenprogramme und Backups ausreichen, ist trügerisch. Cyberangriffe sind heute hochentwickelte, organisierte Angriffe auf kritische Infrastrukturen – und Apotheken gehören zunehmend dazu. Der Schaden ist nicht allein technischer Natur, sondern reicht bis in die Haftung für Datenschutzverstöße und Versorgungsunterbrechungen. Viele Policen schließen genau die Leistungen aus, auf die es im Ernstfall ankommt. Eine Police, die keine IT-Wiederanlaufkosten, keine DSGVO-Bußgelder und keine externe Krisenkommunikation abdeckt, schützt nicht – sie existiert nur.

Auch Retaxationen sind längst kein Randthema mehr. Sie zeigen, wie formale Fehler zu massiven wirtschaftlichen Schäden führen können – völlig unabhängig von der Qualität der Versorgung. Dass gerade diese Art von Streitigkeit regelmäßig vom Versicherungsschutz ausgenommen ist, legt ein grundlegendes Strukturproblem offen. Ohne spezialisierten Schutz bleibt der Apotheke nur der Weg durch aufwändige, kostenintensive juristische Verfahren – oder der Verzicht auf den Betrag. Beides ist wirtschaftlich kaum tragbar.

Wirtschaftskriminalität im Betrieb wird oft aus falscher Loyalität oder Scham verschwiegen. Doch sie existiert – und sie kostet. Die Erfahrung zeigt: Je größer die Organisation, desto höher das Risiko. Dass gerade hier die meisten Apotheken ohne jeden Schutz durch Vertrauensschadenversicherungen agieren, ist ein eklatantes Versäumnis.

Die Konsequenz ist eindeutig: Apotheken müssen ihren Versicherungsschutz nicht als lästige Pflicht, sondern als integralen Bestandteil der Betriebsführung begreifen. Es geht nicht um übertriebene Absicherung, sondern um die realistische Einschätzung von Risiken, die in einer hochkomplexen, regulierten Branche zum Alltag gehören. Versicherungen sind kein Verwaltungsakt – sie sind ein funktionaler Bestandteil wirtschaftlicher Stabilität.

Solange dieser Perspektivwechsel nicht vollzogen wird, bleibt die Branche anfällig. Und solange die Lücke zwischen Risikorealität und Absicherung bestehen bleibt, gefährdet jeder Schadensfall mehr als nur eine Bilanz – er gefährdet Versorgungssicherheit, Arbeitsplätze und unternehmerische Existenzen. Es ist höchste Zeit, Verantwortung konsequent zu Ende zu denken.

Von Engin Günder, Fachjournalist