ibo Software setzt neue Maßstäbe: Effizienter arbeiten mit KI-gestützten Lösungen

Source: Deutsche Nachrichten
Die ibo Software GmbH setzt neue Maßstäbe für Effizienz und Digitalisierung im Projekt-, Prozess- und Revisionsmanagement. Mit dem gezielten Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) in ihren Softwarelösungen unterstützt ibo Unternehmen dabei, ihre Organisation intelligenter und agiler zu gestalten.

KI-gestützte Projektplanung mit ibo netProject
Die Projektmanagement-Software ibo netProject erhält ein leistungsstarkes Upgrade: Durch KI-Unterstützung werden Projektpläne nun automatisiert und individuell zugeschnitten erstellt. Anwender:innen profitieren von smarten Vorschlägen und zeitsparender Planung – für ein zielgerichtetes und effizientes Projektmanagement. Ein passendes Video finden Sie dazu hier.

Intelligente Prozessmodellierung mit ibo Prometheus
Auch im Prozessmanagement bietet ibo neue Möglichkeiten: Lesen Sie im Blogbeitrag wie in ibo Prometheus KI für clevere Prozessvorschläge, Risikoeinschätzungen und automatisch generierte Checklisten sorgt. Das Ergebnis: deutlich reduzierte Modellierungsaufwände und optimierte Prozessqualität.

Revisionsmanagement neu gedacht – mit KI in ibo QSR
Die Revisionssoftware ibo QSR integriert nun ebenfalls Künstliche Intelligenz. Revisionsteams profitieren von intelligenten Funktionen, die die tägliche Arbeit vereinfachen und neue Perspektiven auf Risikobewertung und Prüfplanung eröffnen. Die Zukunft der Internen Revision beginnt jetzt. Erfahren Sie mehr zur KI in der Revision.

Ganzheitliche Unternehmensorganisation mit ibo Software
Eine effiziente Organisation erfordert mehr als Tools – sie braucht durchdachte Lösungen. Ein neues Video zeigt, wie die ibo Software Suite Unternehmen ganzheitlich unterstützt: Von der strategischen Planung bis zur operativen Umsetzung.

Veranstaltungen: ibo live erleben
Ob beim ibo Brunch, dem Sparkassentag für Revisionen oder dem Praxistag Projektmanagement – ibo lädt Kund:innen und Interessierte ein, Software-Lösungen vor Ort kennenzulernen, sich zu vernetzen und von praxisnahen Impulsen zu profitieren.

Weitere Informationen, Termine und kostenfreie Info-Webinare unter: www.ibo.de

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Inventur-Stress vermeiden: So organisieren Sie eine erfolgreiche Apothekeninventur

Source: Deutsche Nachrichten
Die jährliche Inventur gehört in jeder Apotheke zum Pflichtprogramm – doch sie muss nicht zwangsläufig mit Stress, Zeitdruck und Zettelwirtschaft verbunden sein. Im Gegenteil: Wer rechtzeitig plant und moderne Hilfsmittel nutzt, kann die Bestandsaufnahme effizient, genau und sogar mit minimalem Aufwand durchführen. Insbesondere der Einsatz digitaler Lösungen macht einen spürbaren Unterschied.

Ein bewährtes Tool zur Unterstützung ist die Inventursoftware von COSYS, die speziell auf die Anforderungen im Apothekenalltag zugeschnitten ist. Sie ermöglicht nicht nur eine schnelle und fehlerfreie Erfassung der Bestände per mobiler Datenerfassung, sondern reduziert auch den administrativen Aufwand im Nachgang. Dank intuitiver Bedienung, Schnittstellen zu Warenwirtschaftssystemen und flexiblen Einsatzmöglichkeiten bietet COSYS eine zuverlässige Basis für eine stressfreie und erfolgreiche Inventur.

In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie Sie sich optimal auf die Apothekeninventur vorbereiten, welche typischen Fehler Sie vermeiden können – und wie Ihnen COSYS dabei hilft, Zeit zu sparen und die Inventur effizient zu meistern.

Kompakter Guide: Vorbereitung auf die Apothekeninventur

Frühzeitig planen

  • Zeitfenster festlegen: Wählen Sie einen ruhigen Tag oder eine Zeit außerhalb der Öffnungszeiten.
  • Personal einplanen: Stellen Sie sicher, dass ausreichend geschultes Personal verfügbar ist.
  • Zählbereiche definieren: Teilen Sie die Apotheke in übersichtliche Zonen (z. B. Sichtwahl, Rezeptur, Lager) ein.

Technische Hilfsmittel vorbereiten

  • Inventursoftware testen: Stellen Sie sicher, dass die Software (z. B. COSYS Inventursoftware) einwandfrei funktioniert und alle Geräte (MDEs, Scanner oder Smartphones) einsatzbereit sind.
  • Daten abgleichen: Prüfen Sie vorab Artikelstammdaten und Lagerorte im Warenwirtschaftssystem.

Apotheke vorbereiten

  • Ordnung schaffen: Entfernen Sie veraltete, abgelaufene oder beschädigte Ware.
  • Etiketten kontrollieren: Achten Sie auf gut lesbare Barcodes und klare Produktkennzeichnungen.

Mitarbeitende schulen

  • Abläufe erklären: Geben Sie eine kurze Einweisung zur Erfassungsmethode, vor allem bei digitaler Zählung mit COSYS.
  • Rollen vergeben: Wer zählt, wer kontrolliert, wer überträgt – klare Zuständigkeiten reduzieren Fehler.

Typische Fehler vermeiden

  • Zu spät anfangen: Hektik und fehlende Vorbereitung führen zu ungenauen Ergebnissen.
  • Ohne System zählen: Fehlende Struktur bei der Zählung erschwert die Nachbearbeitung.
  • Veraltete Technik nutzen: Manuelle Zählung oder fehleranfällige Excel-Listen verzögern den Prozess.
  • Doppelte Erfassungen: Unklare Zuständigkeiten führen zu doppelten oder vergessenen Beständen.
  • Nicht auf Plausibilität prüfen: Unrealistische Zählwerte sollten sofort hinterfragt werden.

So unterstützt die COSYS Inventursoftware Ihre Apothekeninventur

Mobile Datenerfassung per Scan

Mit COSYS erfassen Ihre Mitarbeitenden die Bestände ganz einfach per Barcode-Scan – über mobile Datenerfassungsgeräte (MDEs), Smartphones mit Scan-App oder Tablets. Jeder Artikel wird eindeutig identifiziert, Mengen werden direkt digital eingetragen und automatisch dem richtigen Lagerort zugewiesen.

Intuitive Bedienung

Die Benutzeroberfläche ist speziell für den Einsatz in Apotheken konzipiert: klar strukturiert, einfach zu bedienen und auch für ungeübte Anwender schnell verständlich. Das reduziert Einarbeitungszeit und minimiert Bedienfehler.

Nahtlose Integration

COSYS bietet Schnittstellen zu gängigen Apotheken-Warenwirtschaftssystemen, wodurch Stammdaten und Zähldaten direkt importiert bzw. exportiert werden können. So sparen Sie sich den mühsamen Abgleich per Hand und stellen sicher, dass Ihre Daten vollständig und korrekt sind.

Echtzeitüberblick & Plausibilitätsprüfung

Während der Zählung behalten Sie über das COSYS Backend den Überblick über den Fortschritt und können bei Bedarf sofort eingreifen. Auffällige Mengen oder Dubletten werden automatisch erkannt und gemeldet – so verhindern Sie frühzeitig Fehler.

Zeiteinsparung und Sicherheit

Die digitale Erfassung verkürzt den Inventuraufwand erheblich und senkt gleichzeitig das Risiko von Erfassungsfehlern. Auch die spätere Dokumentation wird einfacher, da alle Daten digital vorliegen und jederzeit nachvollziehbar sind.

Fazit

Die Inventur muss kein lästiger Pflichttermin voller Stress und Unsicherheit sein. Wer frühzeitig plant, typische Fehler vermeidet und auf digitale Unterstützung setzt, schafft die besten Voraussetzungen für eine schnelle, fehlerfreie und reibungslose Bestandsaufnahme. Die COSYS Inventursoftware erweist sich dabei als zentrales Werkzeug: Sie vereinfacht die Zählung, minimiert manuelle Aufwände und sorgt für ein hohes Maß an Transparenz und Genauigkeit – vom ersten Scan bis zur abschließenden Datenübertragung.

Ob Einzelapotheke oder Filialverbund – mit COSYS gelingt die Inventur effizient, sicher und zuverlässig. So bleibt mehr Zeit fürs Wesentliche: die Versorgung Ihrer Kundinnen und Kunden.

La commission soutient le modèle de juge unique en cas de recours contre un placement à des fins d’assistance ordonné par un médecin

Source: Switzerland – Canton Government of Bern in French

En vue de la session d’été du Grand Conseil, la Commission de justice (CJus) a procédé à l’examen préliminaire de diverses modifications, notamment pour la loi portant introduction du code de procédure civile, du code de procédure pénale et de la loi sur la procédure pénale applicable aux mineurs ainsi que pour la loi sur l’organisation des autorités judiciaires et du Ministère public. Elle soutient le projet dans son ensemble. La commission s’est longuement penchée sur l’ajout d’une disposition concernant la composition du Tribunal de la protection de l’enfant et de l’adulte lorsqu’un recours est formé contre un placement à des fins d’assistance ordonné par un médecin. La nouvelle disposition porte de trois à un le nombre de juges appelés à statuer en pareils cas.

Die spektakulärsten Goldfunde – und ihr erstaunlich geringer Einfluss auf den Preis

Source: Deutsche Nachrichten
Die Gold-Rallye geht weiter – trotz Mega-Fund

Im November 2024 sorgte ein Mega-Goldfund im chinesischen Pingjiang in der Provinz Hunan international für Aufsehen. Stolze 1.000 Tonnen Gold sollen hier unter der Erde schlummern. So viel wie sonst kaum auf der Welt. Während viele Medien von einer „Sensation“ sprachen, waren stellenweise aber bereits mahnende Stimmen zu hören. Könnte ein so großer Goldfund die Preise durcheinanderwirbeln?

Heute, gut fünf Monate später lässt sich sagen: Zumindest kurzfristig zeigt sich der Goldpreis von dem spektakulären Fund gänzlich unbeeindruckt. Stattdessen setzt sich die historische Gold-Rallye fort. Immer wieder kletterte das Edelmetall in den letzten Monaten auf neue Höchststände.

Die Sorgen von so manchem Anleger dürften damit zerstreut worden sein. Aber wie sieht es langfristig aus? Könnte der chinesische Goldschatz in den nächsten Jahren die Preise drücken?

Große Goldfunde beeinflussen den Goldpreis kaum 

Tatsächlich spricht auch langfristig wenig für einen nennenswerten Einfluss auf den Preis. Schon allein, weil die Erschließung und Förderung der Goldlagerstätte viele Jahre dauern wird. Realistischerweise dürfte China der neuen Lagerstätte zudem kaum mehr als 30 Tonnen Gold pro Jahr abtrotzen können.

Allen Anlegern, die dennoch skeptisch sind, sei ein Blick in die Historie nahegelegt. Es zeigt sich immer das gleiche Muster: Alle großen Goldfunde in der Vergangenheit hatten langfristig – im Gegensatz zu makroökonomischen Faktoren wie Inflation, geopolitische Krisen und Zinsentwicklung – nur einen sehr begrenzten Einfluss auf die Preisentwicklung. Die bis heute größte Lagerstätte wurde 1958 in Usbekistan entdeckt.

In der Muruntau-Lagerstätte lagern rund 5.000 Tonnen Gold. Noch heute gilt die gigantische Mine (mit der Förderung wurde 1967 begonnen) als zweitgrößte weltweit. Die Entdeckung der Lagerstätte fiel allerdings in die Zeit des Bretton-Wood-Abkommens. Die Gold-Dollar-Bindung fixierte den offiziellen Goldpreis, sodass der Fund keine Auswirkungen auf den Preis zeigen konnte.

Anders sieht es bei dem erst 1988 (wieder)entdeckten Goldvorkommen in der indonesischen Grasberg-Mine aus. Geschätzte Goldreserven bei der Entdeckung: 1.200 Tonnen. Damit übertraf die Lagerstätte sogar den chinesischen Goldfund von 2024. Auf den Goldpreis hatte der Fund dagegen keine messbaren Auswirkungen. Warum? Aus denselben Gründen, die auch für den Sensationsfund in der chinesischen Provinz Hunan galten. Zwischen Fund und begonnener Förderung lagen Jahre. Und der Abbau selbst zieht sich über Jahrzehnte. Noch heute gehört Grasberg zu den größten Goldminen der Welt.

Ihr Gold-Investment

Dass der Goldpreis durch neue Goldfunde langfristig nennenswert gedrückt wird, ist sehr unwahrscheinlich. Gerade langfristig wirken die Chancen eines Gold-Investments deutlich schwerer. Immerhin gibt es auf lange Sicht kaum einen besseren Inflationsschutz als Gold. Wenn Sie sich für eine Investition in Gold interessieren, empfiehlt sich zunächst die Lektüre des kostenfreien E-Books „Geldwerte, Sachwerte, Reine Werte“. Hier lesen Sie unter anderem,

    warum Gold der optimale Kaufkraftspeicher ist,
    wie es um die Performance von Gold in den letzten Jahrzehnten bestellt war,
    inwiefern Gold zur faszinierenden Gruppe der „

Wahren Werte“ gehört und
welche weiteren Wahren Werte sich für Ihr Investment eignen könnten – von Edelmetallen wie Silber, Platin und Palladium über Technologiemetalle und Seltene Erden bis hin zu Diamanten.

Gut zu wissen: Über das GranValora Sachwertdepot können Sie flexibel in die Rohstoffe Ihrer Wahl investieren. Sei es als Einmalbetrag (ab 500€) oder in Form einer monatlichen Sparrate (ab 25€).

Apotheken-News: Umsatzboom, Strukturverfall, Zukunftsangst

Source: Deutsche Nachrichten
Die wirtschaftliche Realität in deutschen Apotheken ist geprägt von einem paradoxen Befund: Während einzelne Kennzahlen wie Umsatz oder Betriebsgewinn leichte Erholungszeichen zeigen, verschärft sich gleichzeitig die Lage bei Apothekenschließungen und Standortverlusten. Besonders in Bayern eskaliert die Situation – trotz vermeintlich guter Zahlen. Der Bayerische Apothekertag in Regensburg lieferte ein ernüchterndes Bild einer Branche, die zwischen politischen Blockaden, wachsender digitaler Bedrohung und regulatorischer Unsicherheit zunehmend in den Überlebensmodus wechselt. Die dringend erwartete Anhebung des Apothekenfixums auf 9,50 Euro wird durch ministerielle Kompetenzstreitigkeiten blockiert, während neue Risiken wie Cyberangriffe und undurchsichtige Retaxforderungen Apotheken zusätzlich destabilisieren. Auf der kommunalen Ebene suchen Bürgermeister verzweifelt nach Lösungen, wenn die letzte Apotheke im Ort schließt – ohne verlässliche Unterstützung aus Berlin. Gleichzeitig setzen Apotheken auf kreative Strategien zur Stärkung der Selbstmedikation, investieren in KI-gestützte Beratungssysteme und arbeiten an digitalen Schutzkonzepten. Doch nicht nur innerhalb Deutschlands offenbaren sich Strukturprobleme: Mit der Abwanderung des letzten Antibiotikaherstellers nach China scheitert Europas Industriepolitik an ihren eigenen Zielen. In der Forschung hingegen zeigt sich Hoffnung: Neue pharmakogenetische Ansätze könnten Nebenwirkungen verhindern, und in der Migränetherapie eröffnen CGRP-Antagonisten wie Ubrogepant erstmals präventive Möglichkeiten in der Frühphase. Die Frage bleibt: Reagiert das System endlich – oder scheitert es an seiner eigenen Trägheit?

Mit wachsender Sorge blickt die Apothekerschaft auf die Entwicklungen des vergangenen Jahres – ein Jahr, das in der öffentlichen Wahrnehmung von wirtschaftlichen Rekorden, in der Realität aber von struktureller Erosion geprägt war. Auf dem Bayerischen Apothekertag 2025 wurde deutlich, wie dramatisch sich dieser Gegensatz auf die Versorgungslage auswirkt: Während Apothekenbetriebe bei Umsätzen und Betriebsergebnissen leichte Erholungen verzeichnen, liegt die Schließungsrate so hoch wie seit Jahren nicht mehr. Besonders Bayern steht exemplarisch für eine Schieflage, die sich bundesweit abzeichnet. Der Rückgang von 88 Apotheken innerhalb eines Jahres markiert einen neuen Tiefpunkt – auch weil sich die Politik erneut als unzuverlässiger Partner erweist.

Die im Koalitionsvertrag zwischen CDU und SPD vereinbarte Anhebung des Fixhonorars auf 9,50 Euro ist ein zentrales Versprechen der Bundesregierung – doch zwischen Bundesgesundheits- und Bundeswirtschaftsministerium herrscht Stillstand. Unklar bleibt, welches Ressort die Verantwortung für die AMPreisV trägt. Für viele Apotheken bedeutet das: Weiter wirtschaften auf Basis eines veralteten Honorars, das steigenden Betriebskosten nicht mehr gerecht wird. Hinzu kommen neue Belastungen durch Digitalisierungsvorgaben, Retaxrisiken und Cyberbedrohungen, die ohne flankierende Maßnahmen aus Berlin auf die Betriebe abgewälzt werden.

In Regensburg wurde auch sichtbar, wie diese Entwicklungen in den Kommunen ankommen. Bürgermeister kleiner und mittlerer Gemeinden schilderten den Verlust ihrer letzten Apotheke als sozialen und wirtschaftlichen Einschnitt – ohne Unterstützung durch staatliche Strukturen. Der politische Vertrauensverlust ist tief, die Hilflosigkeit groß. Gleichzeitig suchen Apotheker nach Auswegen: In Nordrhein etwa wird die Selbstmedikation gezielt gefördert, mit digitalen Tools, Rabattmodellen und Beratungsoffensiven. Die Hoffnung: Einnahmequellen erschließen, Kundenbindung stärken, therapeutischen Mehrwert sichtbar machen.

Doch während die deutschen Apotheken um lokale Stabilität ringen, entzieht sich Europa seiner industriepolitischen Verantwortung. Mit der Ankündigung von Xellia Pharmaceuticals, die Antibiotikaproduktion aus Kopenhagen nach China zu verlagern, verliert der Kontinent seinen letzten Vollhersteller zentraler antimikrobieller Wirkstoffe – trotz politischer Beteuerungen, die Lieferketten zu stärken. Eine fatale Entwicklung, die zeigt, wie weit Anspruch und Realität auseinanderklaffen.

Anders in der Forschung: Neue pharmakogenetische Erkenntnisse belegen, dass genetisch bedingte Nebenwirkungen vermeidbar wären – sofern entsprechende Tests Teil der Regelversorgung wären. Auch die Migränebehandlung macht Fortschritte: Der CGRP-Antagonist Ubrogepant lindert bereits in der Frühphase Symptome und könnte einen Paradigmenwechsel in der Therapie einleiten.

Was bleibt, ist ein politisches Versprechen, das erneut auf Bewährung steht. Und eine Branche, die längst begonnen hat, sich gegen die eigene Entwertung zu wehren.

Kommentar:

Die Widersprüchlichkeit zwischen den wirtschaftlichen Kennzahlen deutscher Apotheken und ihrer realen Versorgungssituation markiert eine gefährliche Illusion politischer Selbstentlastung. Wer sich auf Umsatzkurven beruft, um den Reformdruck zu relativieren, verkennt die Tiefe der Krise. Der Rückzug aus der Fläche, sichtbar am Beispiel Bayerns, ist kein statistischer Betriebsunfall, sondern Ausdruck einer systemischen Fehlsteuerung. Das Versprechen eines neuen Fixhonorars war ein Schritt zur Anerkennung dieser Realität – dass es nun in Zuständigkeitsdebatten versandet, steht exemplarisch für eine politische Praxis, die das Vertrauen der Betroffenen verspielt.

Hinzu tritt eine zunehmende Belastung durch digitale Pflichten ohne Schutzinfrastruktur. Die Apothekenreform setzt auf Daten und Prozesse, lässt aber bei Haftung, Cyberabwehr und Schulung konsequent jede Unterstützung vermissen. Dass einzelne Apotheken dennoch in kreative Lösungen investieren, wie das Beispiel der nordrheinischen Selbstmedikationskampagne zeigt, belegt die Widerstandskraft einer Branche, die von der Politik im Stich gelassen wurde.

Doch es ist ein Wettlauf gegen die Zeit: Der Verlust der letzten Apotheke vor Ort hat nicht nur therapeutische, sondern auch soziale Folgen. Der Apothekenraum ist Teil kommunaler Infrastruktur – sein Verschwinden ist ein Warnsignal. Gleichzeitig zeigt der internationale Vergleich, wie gefährlich die Entkopplung zwischen politischer Rhetorik und industrieller Realität ist: Der Rückzug von Xellia ist kein Einzelfall, sondern Folge unterlassener Industriepolitik.

Dass es Hoffnung gibt, ist der Forschung zu verdanken – nicht der Politik. Präventive Genanalysen und die Migränetherapie mit Ubrogepant zeigen, was möglich wäre, wenn Erkenntnisse systematisch umgesetzt würden. Doch der Fortschritt bleibt in seiner Wirkung begrenzt, solange das Gesundheitssystem an strukturellen Schwächen leidet. Die Zeit für Symbolpolitik ist vorbei. Jetzt braucht es strukturellen Realismus – und den politischen Mut, Verantwortung nicht nur anzukündigen, sondern auch zu übernehmen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

Neotech Metals kündigt Privatplatzierung im Wert von 1 Millionen $ an

Source: Deutsche Nachrichten
Neotech Metals Corp. (CSE: NTMC | OTC: NTMFF | FWB: V690) („Neotech“ oder das „Unternehmen“) freut sich bekannt zu geben, dass das Unternehmen beabsichtigt, eine nicht vermittelte Privatplatzierung (das „Emissionsangebot“) von bis zu 6.666.666 Einheiten des Unternehmens (die „Einheiten“) zu einem Preis von 0,15 $ pro Einheit in einer oder mehreren Tranchen durchzuführen, um einen Bruttoerlös von bis zu 1.000.000 $ zu erzielen (das „Emissionsangebot“). Das Unternehmen behält sich das Recht vor, vorbehaltlich der Genehmigung durch die Canadian Stock Exchange („CSE“) den Umfang des Emissionsangebots zu erhöhen.

Jede Einheit besteht aus einer Stammaktie und einem Stammaktienkaufwarrant (ein „Warrant“), wobei jeder Warrant den Inhaber innerhalb eines Zeitraums von zwei Jahren zum Erwerb einer Stammaktie (eine „Warrant-Aktie“) zu einem Preis von je 0,25 $ berechtigt. Die Warrants unterliegen einer Klausel hinsichtlich eines vorgezogenen Verfalls, welcher zufolge das Unternehmen in einer Pressemeldung bekannt geben kann, dass das Verfallsdatum der Warrants auf das Datum, das 30 Tage nach der Mitteilung liegt, vorgezogen wird, falls der Schlusskurs der Stammaktien des Unternehmens (die „Aktien“) an 10 aufeinanderfolgenden Handelstagen an der CSE mehr als 0,40 $ pro Aktie beträgt.

Die Einheiten, einschließlich aller ihnen zugrunde liegenden Wertpapiere, sind an eine Haltedauer von vier Monaten und einem Tag ab dem Ausgabedatum gebunden. Im Einklang mit den Richtlinien der CSE müssen möglicherweise Vermittlungsprovisionen an unabhängige Parteien gezahlt werden, die dem Unternehmen Zeichner vermitteln.

Der Abschluss des Emissionsangebots wird am oder um den 26. Juni 2025 erfolgen. Das Emissionsangebot steht unter dem Vorbehalt bestimmter Bedingungen, wie z. B. dem Erhalt aller erforderlichen Genehmigungen, einschließlich der Zustimmung der CSE.

Das Unternehmen muss in Verbindung mit dem Emissionsangebot möglicherweise Vermittlungsprovisionen zahlen.

Das Unternehmen hat die Absicht, den Nettoerlös aus dem Emissionsangebot für die Finanzierung von Explorationsausgaben auf den Projekten des Unternehmens sowie für Unternehmens- und allgemeine Betriebskapitalzwecke zu verwenden.

Der Abschluss des Emissionsangebots unterliegt bestimmten üblichen Bedingungen. Die Wertpapiere, die im Rahmen des Emissionsangebots begeben werden sollen, werden im Wege einer Privatplatzierung in den Provinzen oder Territorien Kanadas sowie anderen vom Unternehmen festgelegten Rechtsgebieten, jeweils gemäß den anwendbaren Ausnahmeregelungen von den Prospektanforderungen nach geltendem Wertpapierrecht, angeboten. Die im Rahmen des Emissionsangebots begebenen Wertpapiere sind an eine gesetzlich vorgeschriebene Haltedauer gebunden, die vier Monate und einen Tag nach dem Abschlussdatum des Emissionsangebots abläuft.

Die Wertpapiere, die Gegenstand des Angebots sind, wurden und werden nicht gemäß dem United States Securities Act von 1933 in der jeweils gültigen Fassung registriert und dürfen weder in den Vereinigten Staaten noch an US-Personen oder für deren Rechnung oder zu deren Gunsten angeboten oder verkauft werden, sofern keine US-Registrierung oder eine anwendbare Ausnahme von den US-Registrierungsanforderungen vorliegt. Diese Pressemeldung stellt weder ein Verkaufsangebot oder eine Aufforderung zur Abgabe eines Kaufangebots dar, noch dürfen die Wertpapiere in den Vereinigten Staaten oder in anderen Gerichtsbarkeiten, in dem ein solches Angebot, eine solche Aufforderung oder ein solcher Verkauf rechtswidrig wäre, verkauft werden.

IM NAMEN DES BOARDS
Reagan Glazier, Chief Executive Officer und Direktor
Neotech Metals Corp.

Über Neotech Metals

Neotech Metals Corp. ist ein Mineralexplorationsunternehmen, das sich der Entdeckung und Erschließung wertvoller mineralischer Rohstoffe in vielversprechenden Rechtsprechungen auf der ganzen Welt widmet. Mit einem starken Engagement für Umweltschutz und nachhaltige Praktiken ist Neotech in der Lage, einen positiven Einfluss auszuüben und gleichzeitig das Potenzial seiner Explorationskonzessionsgebiete zu maximieren.

Das Unternehmen verfügt über ein diversifiziertes Portfolio von Seltene-Erden- und Seltene-Metalle-Projekten, inklusive dem Projekt Hecla-Kilmer, welches sich in 20 km Entfernung des Wasserkraftwerks von Otter Rapids (180 MW) und von der aktiven Eisenbahnlinie Ontario Northway befindet, sowie auch die Projekte TREO und Foothills in British Columbia. Alle drei Projekte befinden sich zu 100 % in Besitz des Unternehmens.

Qualifizierter Sachverständiger

Die technischen Informationen in dieser Pressemitteilung wurden gemäß den kanadischen Regulierungsanforderungen der Vorschrift National Instrument 43-101 erstellt. Jared Galenzoski, VP Exploration, P.Geo., und qualifizierter Sachverständiger, hat alle Daten und Angaben in dieser Pressemitteilung geprüft und genehmigt.

Kontaktinformationen

Reagan Glazier, CEO und Direktor
reagan@neotechmetals.com
+1 403-815-6663

*TREO (Total Rare-Earth Oxides, Gesamt-Seltenerdoxide) wurde verwendet, um die Ergebnisse in der Pressemitteilung auszudrücken. TREO wird durch Umrechnung der elementaren ppm in Seltenerdoxide unter Verwendung eines Umrechnungsfaktors berechnet und ist die Summe von CeO2 + La2O3 + Pr6O11 + Nd2O3 + Sm2O3 + Eu2O3 + Gd2O3 + Tb4O7 + Dy2O3 + Ho2O3 + Er2O3 + Tm2O3 + Yb2O3 + Lu2O3 + Y2O3.

**PMREO (Permanent Magnet Rare-Earth Oxides) wurde verwendet, um die Ergebnisse in der Pressemitteilung auszudrücken. TREO wird durch Umrechnung der elementaren ppm in Seltenerdoxide unter Verwendung eines Umrechnungsfaktors berechnet und ist die Summe von Pr6O11 + Nd2O3 + Tb4O7 + Dy2O3.

Zukunftsgerichtete Aussagen

Bestimmte hierin enthaltene Informationen stellen gemäß der kanadischen Wertpapiergesetzgebung „zukunftsgerichtete Informationen“ dar. Im Allgemeinen sind zukunftsgerichtete Informationen an der Verwendung von zukunftsgerichteten Begriffen wie „wird“, „wird sein“ oder Abwandlungen solcher Wörter und Ausdrücke oder an Aussagen zu erkennen, wonach bestimmte Handlungen, Ereignisse oder Ergebnisse eintreten werden. Zukunftsgerichtete Aussagen beruhen auf den Meinungen und Einschätzungen des Managements zum Zeitpunkt der Abgabe dieser Aussagen und unterliegen bekannten und unbekannten Risiken, Ungewissheiten und anderen Faktoren, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich abweichen, einschließlich des Eingangs aller erforderlichen aufsichtsrechtlichen Genehmigungen. Obwohl das Management des Unternehmens versucht hat, alle wichtigen Faktoren aufzuzeigen, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von jenen in zukunftsgerichteten Aussagen oder zukunftsgerichteten Informationen abweichen, kann es andere Faktoren geben, die dazu führen können, dass die Ergebnisse nicht wie erwartet, geschätzt oder beabsichtigt ausfallen. Es kann nicht garantiert werden, dass sich solche Aussagen als zutreffend erweisen, da die tatsächlichen Ergebnisse und zukünftigen Ereignisse erheblich von den in solchen Aussagen erwarteten abweichen können. Dementsprechend sollten sich die Leser nicht in unangemessener Weise auf zukunftsgerichtete Aussagen und zukunftsgerichtete Informationen verlassen. Das Unternehmen wird keine zukunftsgerichteten Aussagen oder zukunftsgerichteten Informationen aktualisieren, auf die hier Bezug genommen wird, es sei denn, dies ist nach den geltenden Wertpapiergesetzen erforderlich.

Die CSE hat den Inhalt dieser Pressemeldung weder geprüft noch genehmigt oder abgelehnt.

Die Ausgangssprache (in der Regel Englisch), in der der Originaltext veröffentlicht wird, ist die offizielle, autorisierte und rechtsgültige Version. Diese Übersetzung wird zur besseren Verständigung mitgeliefert. Die deutschsprachige Fassung kann gekürzt oder zusammengefasst sein. Es wird keine Verantwortung oder Haftung für den Inhalt, die Richtigkeit, die Angemessenheit oder die Genauigkeit dieser Übersetzung übernommen. Aus Sicht des Übersetzers stellt die Meldung keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar! Bitte beachten Sie die englische Originalmeldung auf www.sedarplus.ca, www.sec.gov,www.asx.com.au/oder auf der Firmenwebsite!

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Apotheken-News: Gesundheitsversorgung zwischen Pflicht und Politik

Source: Deutsche Nachrichten
Ein Apotheker in Dresden arbeitet ohne Gehalt, weil kein Käufer für seine Offizin gefunden wird. Die US-Regierung drängt unterdessen auf internationale Preisbegrenzungen für Medikamente, was deutsche Hersteller und globale Versorgungsketten gleichermaßen bedroht. Gleichzeitig versucht die SPD, mit einer neu aufgestellten Delegation im Gesundheitsausschuss gestalterische Kompetenz zu beweisen, während Krankenkassen mit milliardenschweren Zwangsrabattforderungen an die Politik herantreten. Und im Hintergrund verändert sich auch die Wahrnehmung der Offizin: Apotheken werden zunehmend zu Brennpunkten psychischer Krisen, weil Patientinnen und Patienten mit Panik, Suizidgedanken oder akuten psychotischen Schüben zuerst dort Rat suchen. Die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verschiebungen zeigen sich exemplarisch am Mikrokosmos der Arzneimittelversorgung – und verlangen mehr als operative Flickschusterei. Diese Ausarbeitung verbindet Akteursgeschichten mit Systemanalysen und zeigt, wo das Gesundheitssystem strukturell unter Spannung steht.

Bertram Spiegler steht jeden Morgen in seiner Carus-Apotheke in Dresden, pünktlich, zuverlässig, ohne Gehalt. Er ist 68 Jahre alt, hat sein Leben in den Dienst der Arzneimittelversorgung gestellt und wollte sich nach drei Jahrzehnten in den Ruhestand zurückziehen. Doch es fand sich kein Nachfolger. Gespräche gab es viele, Interesse auch, aber Zusagen blieben aus. Die Offizin liegt direkt neben dem Universitätsklinikum, einem eigentlich attraktiven Standort. Trotzdem: Der Markt spielt nicht mit. Und so arbeitet Spiegler weiter – unbezahlt, aber nicht aus Pflichtgefühl allein. Für seine Angestellten, die er übertariflich bezahlt, für die Patientinnen und Patienten, für den Fortbestand einer Institution, die offenbar nur noch am Idealismus ihres Inhabers hängt. Es ist eine stille, eindrucksvolle Geschichte – und zugleich ein exemplarischer Fall für die Zerreißproben, denen das deutsche Gesundheitswesen heute ausgesetzt ist.

Während einzelne Apotheker um das nackte Überleben ihrer Betriebe kämpfen, rücken globale Dynamiken die Branche zusätzlich unter Druck. Die US-Regierung unter Donald Trump hat angekündigt, verschreibungspflichtige Medikamente künftig einer strikten Preisbindung zu unterwerfen. Die Maßnahme soll sich an den niedrigsten internationalen Referenzpreisen orientieren – ein drastischer Eingriff in bestehende Marktstrukturen. Trump preist das Vorhaben als Revolution zugunsten der amerikanischen Patienten. In Deutschland schrillen die Alarmglocken. Die Pharmabranche warnt vor einer Kettenreaktion: Wenn die USA ihre Marktpreise an Ländern wie Kanada oder Deutschland ausrichten, sinkt der Spielraum für forschungsbasierte Unternehmen. Investitionen drohen zu stocken, Produktionsverlagerungen werden wahrscheinlicher, ganze Lieferketten könnten ins Wanken geraten. Schon heute zeigen sich erste Engpässe bei Wirkstoffen, deren Herstellung längst aus Kostengründen ins außereuropäische Ausland ausgelagert wurde. Die neue US-Politik könnte das Gleichgewicht endgültig zerstören – mit Folgen bis in die Versorgung deutscher Apotheken hinein.

Diese Spannungen treffen auf ein politisches Klima, das vielerorts von hektischer Reparaturarbeit geprägt ist. Im Bundestag hat die SPD-Fraktion ihre personellen Entscheidungen für den Gesundheitsausschuss bekannt gegeben: Sechs ordentliche Mitglieder und fünf stellvertretende Vertreter sollen die gesundheitspolitische Linie der Partei in der neuen Legislaturperiode prägen. Die Auswahl zeigt ein hohes Maß an fachlicher Kompetenz – viele der Genannten verfügen über berufliche Erfahrung im Gesundheitswesen. Es ist ein erkennbarer Versuch, Gestaltungskraft zu beweisen. Doch die Herausforderungen, denen sich die Ausschussmitglieder stellen müssen, sind struktureller Natur. Die Frage, wie eine zukunftssichere Arzneimittelversorgung in einem alternden Land finanziert, organisiert und politisch abgesichert werden kann, bleibt drängend. Dabei wird die parlamentarische Arbeit zunehmend überlagert von kurzfristigen Krisenbewältigungen.

Eine davon betrifft die gesetzliche Krankenversicherung. Die DAK-Gesundheit hat angekündigt, angesichts eines prognostizierten Defizits von fünf Milliarden Euro im Arzneimittelsektor auf Sofortmaßnahmen zu drängen. Vorstandschef Andreas Storm fordert ein Vorschaltgesetz, das die Erhöhung des Zwangsrabatts für Hersteller um fünf Prozentpunkte vorsieht. Das könne kurzfristig 1,3 Milliarden Euro einsparen und den Druck auf die Beitragssätze verringern. Die Forderung ist nicht neu – doch die Dringlichkeit steigt. Krankenkassen stehen unter erheblichem wirtschaftlichem Druck. Gleichzeitig nimmt die Zahl teurer Neuentwicklungen zu. Zwischen Finanzrealität und therapeutischem Fortschritt entsteht eine Schere, die weder durch bloße Rabattierung noch durch politische Rhetorik zu schließen ist. Die Apotheke vor Ort wird dabei zur Schnittstelle zwischen ökonomischer Berechnung und menschlichem Bedarf.

Auch in der freien Wirtschaft stehen Zeichen auf Veränderung. Der Berliner Spezialpharmakonzern Medios meldet den Rückzug zweier zentraler Vorstandsmitglieder: Vorstandsvorsitzender Matthias Gärtner sowie Vorständin Mi-Young Miehler verlassen das Unternehmen. Offiziell erfolgt der Wechsel im besten Einvernehmen, doch der Zeitpunkt irritiert. Gerade jetzt, da Medios seine internationale Expansion vorantreiben und die Profitabilität steigern will, entsteht ein Führungsvakuum. Der Konzern versichert, dies sei Teil einer strategischen Neuausrichtung – doch in einer Branche, in der Vertrauen und Stabilität essenziell sind, wirken solche Umbrüche wie systemische Störsignale.

Parallel verschieben sich die Aufgaben der Apotheken selbst. Immer häufiger geraten sie in das Zentrum psychischer Ausnahmesituationen. Menschen mit Panikattacken, suizidalen Gedanken oder akuten psychotischen Zuständen suchen Hilfe in der Offizin – oft, weil der Weg zum Facharzt zu lang, der Zugang zur Therapie versperrt ist. Die Apotheke wird zum ersten Ansprechpartner in Notlagen, die eigentlich andere Institutionen auffangen müssten. Es fehlt an Struktur, an Schnittstellen, an rechtlichen Klarheiten. Gleichzeitig steigt der Erwartungsdruck auf das pharmazeutische Personal, dem in der Ausbildung kaum psychologische Krisenkompetenz vermittelt wurde. Es ist eine stille Überforderung, die in keiner Verordnung auftaucht, aber im Alltag brennt.

Was sich hier verdichtet, ist keine zufällige Gleichzeitigkeit. Es sind Symptome eines Systems, das seine tragenden Strukturen überdehnt hat. Die Geschichte von Bertram Spiegler steht dafür exemplarisch: Ein Mann, der gegen die Marktlogik anarbeitet, weil er Verantwortung spürt. Die US-Preisoffensive, die Kassenforderungen, das politische Personalrücken, die Führungswechsel bei Konzernen – all das sind Facetten eines Gesundheitswesens im Übergang. Doch die Richtung dieses Übergangs bleibt unklar. Weder die politischen Institutionen noch die wirtschaftlichen Akteure haben bislang einen übergeordneten Plan vorgelegt, wie die Versorgung unter den Bedingungen von Alterung, Globalisierung und psychischer Last aufrechterhalten werden kann.

Ein System, das auf individuellem Engagement basiert, ist nicht krisenfest. Wenn Apotheker ohne Lohn arbeiten, weil kein struktureller Nachfolger in Sicht ist, wenn Hersteller unter Preisdruck Lieferketten kürzen, wenn Apotheken zu Auffangstationen gesellschaftlicher Überforderung werden, dann liegt der Fehler nicht bei Einzelnen – sondern im Design des Ganzen. Es braucht mehr als punktuelle Gesetze, mehr als mediale Symbolpolitik, mehr als kurzfristige Finanztricks. Es braucht ein neues Verständnis von Daseinsvorsorge, das dem Wandel standhält. Sonst wird aus der Summe der Einzelfälle ein Systemkollaps.

Kommentar:

Was wie eine Aneinanderreihung individueller Krisen erscheint, ist in Wahrheit ein tiefgreifendes Strukturversagen des deutschen Gesundheitswesens. Dass ein Apotheker wie Bertram Spiegler ohne Gehalt weitermacht, während er übertarifliche Löhne für seine Angestellten zahlt, ist kein heroischer Einzelfall. Es ist ein Symptom eines Systems, das sich auf persönliches Aufopfern verlässt, weil tragfähige politische, wirtschaftliche und organisatorische Lösungen fehlen. Der Fall Spiegler ist weder kurios noch sentimental. Er ist eine stille, aber messerscharfe Kritik an einer Versorgungsordnung, die keine Perspektiven für die Übergabe, keine Anreize für junge Selbstständige und keine Sicherheit für Betriebsnachfolger bietet. Wo Nachfolge zu einem Risiko statt zu einer Option wird, liegt der Fehler nicht bei den Jungen oder Alten – sondern im Systemdesign.

Während in Deutschland Apotheker aus Verantwortung weitermachen, diktiert jenseits des Atlantiks der politische Wille einer Supermacht die ökonomischen Rahmenbedingungen. Trumps Preisregulierungspläne treffen nicht nur amerikanische Hersteller. Sie drohen, den internationalen Arzneimittelmarkt in ein künstliches Gleichgewicht zu zwingen, das auf Kosten von Innovation, Qualität und Versorgungssicherheit geht. Das Argument sozialer Entlastung in den USA ist berechtigt – aber seine Umsetzung greift tief in internationale Produktions- und Lieferketten ein. Und ausgerechnet jene Länder, die bisher mit Qualitätsstandards, forschungsintensiven Produkten und zuverlässiger Arzneimittelversorgung überzeugt haben, sollen nun als Dumpingreferenz herhalten. Die politische Logik solcher Maßnahmen ignoriert wirtschaftliche Realitäten. Eine nachhaltige Arzneimittelversorgung lässt sich nicht durch symbolische Preisgrenzen sichern, sondern durch integrative, multilaterale Strategien, die Innovation und Zugänglichkeit zugleich ermöglichen.

In dieser Gemengelage versucht die SPD-Fraktion, mit einer professionell aufgestellten Delegation im Gesundheitsausschuss Einfluss zu nehmen. Fachlich versierte Abgeordnete, viele mit Berufserfahrung im Gesundheitswesen, sollen politische Gestaltung glaubhaft verkörpern. Doch der Ausschuss ist kein Exekutivorgan. Er diskutiert, berät, begleitet. Die Entscheidungsmacht liegt bei der Regierung, und dort scheinen kurzfristige Medienwirksamkeit und haushaltspolitische Nothilfen oft wichtiger zu sein als langfristige Strukturpolitik. Selbst wenn die SPD ihre Ausschussarbeit substanziell aufstellt – der entscheidende Hebel bleibt die politische Verantwortung des Gesundheitsministeriums. Dort aber ist man längst damit beschäftigt, das eigene Reformpaket gegen Widerstände aus Ländern, Verbänden und Praxen zu verteidigen. Strategisches Gestalten sieht anders aus.

Noch eindrücklicher ist die Sprachlosigkeit gegenüber den wachsenden psychischen Belastungen in Apotheken. Dass Menschen mit Suizidgedanken, Panikattacken oder psychotischen Episoden ausgerechnet die Apotheke aufsuchen, ist nicht nur eine Überforderung des pharmazeutischen Systems – es ist Ausdruck eines gesellschaftlichen Notstands. Die Offizin als letzte erreichbare Instanz, als realer Ort inmitten virtueller Beratungsangebote und blockierter Facharztpraxen, wird zur Anlaufstelle der Verzweifelten. Dabei fehlt es an rechtlicher Klarheit, an psychosozialer Kompetenzvermittlung, an interdisziplinären Schnittstellen. Und trotzdem begegnet das pharmazeutische Personal diesen Situationen mit Empathie, mit Improvisation, mit Haltung. Doch Empathie ist keine Struktur. Sie darf nicht der Ersatz für fehlende Systeme sein.

Das strukturelle Defizit lässt sich auch am Beispiel Medios beobachten. Ein wachstumsorientierter Konzern, der zugleich Personalveränderungen an der Spitze und eine strategische Neuausrichtung verkündet – das ist kein Zeichen von Stabilität, sondern von Turbulenz. In einer Zeit, in der Vertrauen und Berechenbarkeit die Grundwährungen des Gesundheitsmarkts sind, wirken solche Umbrüche wie Alarmzeichen. Die Branche befindet sich in Bewegung – aber nicht entlang einer klaren Linie. Vieles wirkt getrieben, vieles defensiv, vieles zufällig.

Und über allem schwebt der finanzielle Druck der Krankenkassen. Die Forderung nach höheren Zwangsrabatten mag kurzfristig helfen, die Haushaltslage zu stabilisieren. Doch sie verschiebt das Problem nur. Hersteller werden reagieren – mit Preisanpassungen, mit Rückzug aus unrentablen Märkten, mit Kürzungen in der Forschung. Der politische Impuls, eine fünfprozentige Rabattierung als Zwischenlösung zu deklarieren, zeigt, wie wenig strategischer Atem vorhanden ist. Was fehlt, ist ein Finanzierungsmodell, das dauerhaft tragfähig ist, ohne dabei die Innovationsfähigkeit und Verfügbarkeit zu untergraben.

Der gemeinsame Nenner all dieser Phänomene ist nicht Chaos, sondern Kontrollverlust. Ein System, das weder seine ökonomische Basis noch seine politische Steuerung noch seine sozialen Aufgaben sicher im Griff hat, wird anfällig für Überforderung, Unwucht und Desintegration. Dass sich dieser Kontrollverlust bislang nur in Einzelfällen wie dem von Bertram Spiegler manifestiert, ist kein Trost – es ist ein Warnsignal. Denn mit jedem weiteren Fall, mit jeder weiteren Entscheidung unter Zwang, mit jeder weiteren Improvisation in der Offizin nähert sich das System einem Kipppunkt. Wenn keine Strategie erkennbar ist, wird jedes Engagement zur individuellen Ersatzhandlung. Doch wer dauerhaft auf Selbstaufopferung setzt, betreibt keine Daseinsvorsorge – er betreibt Verschleiß.

Von Engin Günder, Fachjournalist

Apotheken-News: Apothekensterben in Dresden, Trumps Preisdruck, Bayer unter Zugzwang

Source: Deutsche Nachrichten
In Dresden steht ein Apothekeninhaber kurz vor dem Abschied – doch einen Nachfolger gibt es nicht. Nach 30 Jahren im Dienst versucht Bertram Spiegler, die Carus-Apotheke abzugeben, doch der Markt schweigt. Der Standort in Kliniknähe, einst als Vorteil gedacht, reicht längst nicht mehr aus, um die wirtschaftliche Belastung auszugleichen. Ein symbolischer Fall, der die strukturelle Krise vieler Apotheken sichtbar macht. Parallel drängt ein internationaler Akteur die Märkte: Die Vereinigten Staaten setzen auf Medikamentenpreisbindungen, die sich direkt auf europäische Hersteller auswirken sollen. Die Preislogik des US-Marktes wird zum globalen Hebel – mit Folgen für die Versorgung, die wirtschaftliche Steuerung und das Innovationsklima. Unterdessen meldet ein deutscher Pharmakonzern massive Rückgänge im Consumer-Bereich, setzt auf neue Therapien in der Onkologie – und schließt Arbeitsplätze am Standort Frankfurt. Während bei Apotheken das Personal fehlt, wird es in der Industrie gezielt abgebaut. Die Gleichzeitigkeit dieser Entwicklungen zeigt ein Panorama aus Überlastung, Systemverwerfung und politischem Unwillen, Verantwortung ganzheitlich zu denken.

Die Carus-Apotheke in Dresden steht seit Monaten sinnbildlich für das schleichende Verschwinden der wohnortnahen Arzneimittelversorgung in Deutschland. Apotheker Bertram Spiegler, der seit 30 Jahren Inhaber der traditionsreichen Offizin ist, möchte in den Ruhestand treten, doch ein Käufer ist nicht in Sicht. Die Apotheke liegt in unmittelbarer Nähe des Universitätsklinikums Dresden – eigentlich eine Lage, die als strategischer Vorteil gelten könnte. Doch der Schein trügt: Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich in den vergangenen Jahren so dramatisch verschlechtert, dass sich selbst solche Standorte kaum noch attraktiv vermarkten lassen. Spiegler hat auf Einkommen verzichtet, das Personal auf ein Minimum reduziert, die Öffnungszeiten angepasst – doch das wirtschaftliche Gleichgewicht bleibt fragil. Der Versuch, einen geordneten Übergang zu gestalten, droht zu scheitern. Nicht, weil die Idee einer Apotheke in Kliniknähe überholt wäre, sondern weil das System der Vor-Ort-Versorgung zunehmend entkernt wird – von politischen Einsparvorgaben, bürokratischen Fesseln und einem fehlgeleiteten Innovationsverständnis.

Während Apotheken in Deutschland ums Überleben kämpfen, rollen in den Vereinigten Staaten strategische Pläne an, die auch für europäische Hersteller weitreichende Folgen haben. Die Regierung verfolgt das Ziel, die Medikamentenpreise durch internationale Preisvergleiche zu senken. Dafür sollen Arzneimittel künftig nur noch zu dem Preis erstattungsfähig sein, den andere Länder bereits verhandelt haben. Für die USA bedeutet das: Schluss mit überteuerten Listenpreisen. Für Europa hingegen entsteht ein neues Spannungsfeld: Wenn die US-Versorgung auf dem Preisniveau europäischer Staaten fußt, werden Hersteller ihre Margen anders verteilen – und das kann mittelfristig zu Preissteigerungen, Angebotsverknappung oder Innovationszurückhaltung auf dem alten Kontinent führen. Vor allem Deutschland, wo bereits jetzt jede neue Therapie durch das AMNOG einer Nutzenbewertung unterzogen und preislich gedeckelt wird, droht unter zusätzlichen Druck zu geraten.

Während die Märkte global umgesteuert werden, gerät auch ein traditionsreicher deutscher Pharmakonzern in schwieriges Fahrwasser: Bayer. Das Unternehmen musste im ersten Quartal 2025 einen spürbaren Rückgang des operativen Ergebnisses hinnehmen. Zwar konnte die Onkologie mit dem Medikament Nubeqa ein Wachstum verzeichnen, doch die übrigen Geschäftsbereiche – insbesondere Consumer Health und Crop Science – entwickelten sich rückläufig. Die Schwäche im Pflanzenschutz belastet nicht nur das Image des Konzerns, sondern auch die Standortpolitik. In Frankfurt wird ein Abbau von Arbeitsplätzen eingeleitet, was die Beschäftigten ebenso wie die regionale Politik unter Druck setzt. Der Konzern verweist auf die Notwendigkeit, Ressourcen zu konzentrieren und Investitionen in margenstarke Zukunftssegmente zu verlagern – doch die sozialen Folgen sind bereits sichtbar.

Einen seltenen Lichtblick inmitten dieser krisenhaften Lage bietet die Wiederverfügbarkeit des monoklonalen Antikörpers Nirsevimab. Nach Monaten der Knappheit, in denen Apotheken auf fremdsprachige Ausweichpräparate zurückgreifen und mit Eltern komplexe Erklärungen führen mussten, wurde der Versorgungsmangel offiziell aufgehoben. Die zuvor getroffenen Zusatzvereinbarungen zur Abgabe von Teilmengen verlieren damit ihre Gültigkeit. Der RSV-Antikörper steht nun in deutscher Originalverpackung wieder uneingeschränkt zur Verfügung – eine administrative Entlastung für Apotheken, die in der Zwischenzeit einmal mehr die strukturellen Lücken des Versorgungssystems auffangen mussten. Dass es für die Rückführung in reguläre Verfügbarkeiten eine gesonderte Ankündigung im Bundesanzeiger braucht, zeigt jedoch, wie stark der Alltag von Gesundheitsfachkräften inzwischen durch formalistische Strukturen geprägt ist.

Diese vier Ereigniskomplexe – eine Apotheke ohne Nachfolger, ein globaler Preisumbau, ein taumelnder Pharmakonzern und die Rückkehr eines wichtigen Impfstoffs – markieren die Koordinaten einer Branche, die zwischen Rentabilität, Versorgungssicherheit und strategischem Neuanfang zerrieben wird. Ob auf lokaler, nationaler oder internationaler Ebene: Das System Gesundheit steht nicht mehr auf stabilen Säulen. Es schwankt unter der Last ökonomischer Prioritäten, politischer Ignoranz und dem Versagen, strategische Weichenstellungen rechtzeitig und integrativ zu denken.

Kommentar:

Was sich in der Carus-Apotheke in Dresden abspielt, ist keine private Tragödie, sondern ein öffentlicher Befund. Dass ein Inhaber nach drei Jahrzehnten kein Gehalt mehr bezieht, nur um seinen Betrieb über die Zeit zu retten, wäre in anderen Branchen undenkbar. Hier jedoch gilt es als stillschweigend eingeplanter Teil des Berufsbilds. Die Vorstellung, dass sich ein Apotheker aus Verantwortung dem Markt entgegenstellt, ist romantisch – aber gefährlich. Denn sie verdeckt die strukturellen Versäumnisse, die hinter solchen Schicksalen stehen. Wenn selbst Klinikum-nahe Lagen ökonomisch nicht mehr tragfähig sind, dann hat das System seine Grundlagen verloren. Der politische Reflex, mit Reformvokabular und Digitalisierungsversprechen zu antworten, verschärft die Lage nur: Wer heute über Telepharmazie spricht, bevor die flächendeckende Versorgung gesichert ist, betreibt Rückzugsrhetorik.

Gleichzeitig zeigt der amerikanische Preisumbau, wie international verwoben die Spielregeln geworden sind. Was in Washington als soziales Entlastungsprojekt verkauft wird, ist in Wahrheit eine machtökonomische Weichenstellung: Der größte Arzneimittelmarkt der Welt diktiert künftig seine Preise über Referenzmodelle – und verlangt damit von anderen Ländern eine indirekte Subventionierung. Der europäische Markt soll weiterhin Innovation ermöglichen, aber gleichzeitig als Preisschild für den US-Verbraucher dienen. Das ist nicht nur ökonomisch widersprüchlich, sondern auch gefährlich. Wenn europäische Länder gezwungen werden, ihre Erstattungsniveaus zu überdenken, weil sie global zum Preisanker werden, gerät das Solidaritätsprinzip der hiesigen Versorgung aus dem Gleichgewicht.

Dass Bayer unterdessen seine Kräfte bündelt und Stellen streicht, passt ins Bild einer Branche, die sich von flächendeckender Präsenz zu profitablen Segmenten zurückzieht. Das Beispiel Nubeqa mag zeigen, dass Präzisionsmedizin eine ökonomische Zukunft hat – aber sie ersetzt nicht die gesellschaftliche Verantwortung eines Konzerns mit industrieller Prägung. Wenn am Standort Frankfurt hunderte Arbeitsplätze verschwinden, ist das mehr als eine betriebliche Maßnahme. Es ist ein Signal: Die industrielle Gesundheitsversorgung alter Prägung wird ersetzt – durch Pipeline-orientierte Forschung, durch Outsourcing, durch Konzentration.

Und auch der Umgang mit Nirsevimab offenbart ein Grundproblem: Selbst dort, wo Versorgung gelingt, wirkt sie formalistisch, technokratisch, entkoppelt von den Bedürfnissen der Menschen. Dass Apotheken im Ausnahmezustand Monate lang auf fremdsprachige Ware ausweichen mussten, ohne dass strukturelle Konsequenzen gezogen wurden, ist bezeichnend. Dass diese Ausnahmeregelungen nun per Anzeigentext gestrichen werden, wirkt fast ironisch. Es ist der Verwaltungsstaat in Reinform: Er greift erst spät ein und zieht sich dann formvollendet zurück.

Was bleibt, ist eine Gesundheitswirtschaft, die an vier Fronten gleichzeitig unter Druck steht: lokale Versorgungsdefizite, globale Preisverschiebungen, industrielle Umstrukturierungen und administrative Fragmentierung. Wer hier nur an einer Stellschraube dreht, verschiebt das Problem. Es braucht eine politische Rückbesinnung auf den Grundgedanken der Versorgung – und den Mut, diesen gegen ökonomische und ideologische Verengung zu verteidigen. Sonst bleibt von der Gesundheitsstruktur bald nur noch ihre Fassade.

Von Engin Günder, Fachjournalist

Apotheken-News: E-Rezept-Realität, Diphtherie-Fälle, Logistikkollaps

Source: Deutsche Nachrichten
Während Gesundheitsminister Karl Lauterbach das E-Rezept als digitalen Fortschritt verkauft und Versandapotheken mit prominenten Testimonials punkten, antwortet ein Osnabrücker Apotheker mit einem simplen, aber wirksamen Mittel: dem Schaufenster. Karl-Bernd Frerker stellt sich mit Humor und Haltung gegen die Suggestion, nur Online-Plattformen könnten Rezepte effizient bearbeiten – seine Botschaft: Auch Vor-Ort-Apotheken beherrschen Digitalisierung, nur eben ohne die Illusion völliger Mühelosigkeit. Parallel zeigt sich auf dramatische Weise, wie sehr Deutschland im Umgang mit realen Gesundheitsrisiken hinterherhinkt: Der aktuelle Diphtherie-Ausbruch mit dem Sequenztyp ST-574 betrifft vor allem ungeimpfte oder sozial marginalisierte Gruppen, und die Impfquote ist alarmierend niedrig. Noch drastischer erleben Apotheken selbst, wie starre Vorschriften und wirtschaftliche Engpässe zusammenwirken: Kühlpflichtige Arzneien wie Insulin werden bei kleinsten Dokumentationsfehlern nicht mehr zurückgenommen, GDP-Vorgaben ersticken jede Kulanz im Keim. Die Folgen reichen von Bilanzschäden bis zur realen Gefährdung der Versorgungsstruktur. Die Krise zeigt sich in Bildern, Bakterien und Bürokratie – und verlangt mehr als ein digitales Versprechen.

Im Spannungsfeld zwischen politischem Fortschrittsnarrativ, gesellschaftlicher Realität und betrieblichem Überlebenskampf manifestieren sich die gegenwärtigen Krisen der Gesundheitsversorgung auf unterschiedlichen Ebenen – aber stets mit dem gleichen Muster: Die kommunikative Oberfläche verspricht Vereinfachung und Effizienz, während die Realität komplex, widersprüchlich und oft existenzbedrohend ist. Besonders deutlich zeigt sich diese Diskrepanz im aktuellen Konflikt um das E-Rezept, dem epidemiologischen Wiederaufleben der Diphtherie in Deutschland sowie dem wirtschaftlich toxischen Umgang mit Retouren kühlpflichtiger Arzneimittel.

Im Zentrum der Debatte um das E-Rezept steht nicht die Technik an sich, sondern deren Deutungshoheit. Während die Politik das elektronische Rezept als Symbol einer modernen, digitalisierten Gesundheitsversorgung propagiert, beanspruchen Versandapotheken mit Werbekampagnen die Deutung dieses Fortschritts für sich – häufig auf Kosten der Vor-Ort-Apotheken. So auch in der aktuellen Werbeserie der Shop Apotheke, in der Günther Jauch das Einlösen per App als mühelosen Standardfall präsentiert. Diese mediale Inszenierung des Digitalen als Allheilmittel ist für viele Apotheker nicht nur eine Verkennung des tatsächlichen Versorgungsalltags, sondern ein direkter Angriff auf ihre gesellschaftliche Relevanz. Karl-Bernd Frerker, Inhaber der Aporot Asna-Apotheke in Osnabrück, reagiert auf diese Entwicklung mit einem bewussten Bruch in der Symbolik: Seine Antwort ist kein digitaler Konter, sondern ein analoges Statement – humorvoll, pointiert und sichtbar. In seinem Schaufenster platziert er Plakate mit der Botschaft „Was Günther kann, können wir schon lange“ – und setzt damit ein Zeichen für Selbstbewusstsein und reale Versorgungskompetenz. Frerkers Intervention ist kein Werbegag, sondern Ausdruck eines tiefen Systemkonflikts zwischen dem Versorgungsauftrag unabhängiger Apotheken und der zunehmend marketinggetriebenen Plattformisierung des Gesundheitswesens.

Diese Verschiebung von Verantwortlichkeiten ist auch in einem anderen Bereich zu beobachten: der Rückkehr einer bakteriellen Bedrohung, die eigentlich längst überwunden schien. Deutschland erlebt derzeit einen unerwartet dynamischen Diphtherie-Ausbruch. Das Robert Koch-Institut dokumentiert die Verbreitung des Sequenztyps ST-574 von Corynebacterium diphtheriae mit genetischer Nähe über zahlreiche Bundesländer hinweg – ein Hinweis auf innerdeutsche Infektionsketten. Die Analyse der Fälle offenbart ein klares soziales Muster: Betroffen sind vor allem Wohnungslose, Drogenabhängige, Geflüchtete und andere vulnerable Gruppen mit unzureichendem Impfstatus. Die Rückkehr dieser potenziell tödlichen Infektionskrankheit ist keine zufällige Regressionserscheinung, sondern Folge struktureller Impflücken, fehlender Präventionsangebote und mangelnder gesundheitlicher Teilhabe. Während politische Diskussionen sich um E-Patientenakten, KI-gestützte Diagnostik und Plattformstrategien drehen, fehlt es an grundlegendem Impfschutz – und damit an der Basis jeder epidemiologischen Kontrolle. Die Diphtherie wird zum medizinischen Seismographen sozialer Desintegration.

Doch auch jenseits von Versorgung und Infektionsschutz geraten Apotheken unter Druck – insbesondere im Bereich der Rückführung nicht verwendeter Arzneimittel. Die GDP-Richtlinien (Good Distribution Practice) verlangen höchste Standards bei der Lagerung, dem Transport und der Dokumentation von Arzneimitteln – insbesondere bei kühlpflichtigen Präparaten. Was als Qualitätssicherungsmaßnahme gedacht war, entwickelt sich in der Praxis zunehmend zur betriebswirtschaftlichen Falle. Bereits minimale Abweichungen in Temperaturprotokollen, Fristüberschreitungen bei der Retourenmeldung oder nicht sauber dokumentierte Transportwege führen dazu, dass Großhändler die Rücknahme verweigern – selbst bei fabrikneuer, unversehrter Ware. Besonders betroffen sind hochpreisige Präparate wie Insulin, Krebsmedikamente oder biotechnologisch hergestellte Substanzen. Die Apotheken tragen das volle finanzielle Risiko – unabhängig davon, ob der Fehler bei ihnen, im Transport oder im System liegt. Die Bilanzwirkungen sind massiv, insbesondere bei kleineren Betrieben. Von Kulanz kann keine Rede sein – der Ermessensspielraum der Außendienstmitarbeiter ist in der Regel gering oder existiert nur auf dem Papier.

Alle drei Ebenen – mediale Repräsentation, epidemiologische Realität und betriebliche Logistik – offenbaren ein gemeinsames Grundproblem: Die zunehmende Entkopplung von politischer Symbolik und operativer Realität. Das Gesundheitswesen wird nicht durch Werbebilder und Digitalutopien stabilisiert, sondern durch tägliche Arbeit unter schwierigen Bedingungen. Apotheken wie die von Frerker sind dabei nicht die Ausnahme, sondern der Normalfall – sie agieren am Limit, mit hoher Verantwortung und ohne Netz. Dass sie dabei zunehmend zum Objekt fremder Erzählungen werden, verschärft ihre strukturelle Isolation.

Kommentar:

Die Apotheke im Schaufenster ist mehr als eine Reaktion auf ein Werbebild – sie ist ein Spiegel der Wirklichkeit. Karl-Bernd Frerker bringt mit seiner Plakatkampagne exakt das zum Ausdruck, was viele seiner Kolleginnen und Kollegen seit Monaten erleben: eine systematische Umdeutung ihrer Arbeit durch andere – durch Plattformanbieter, durch Politiker, durch Ministerien. Das E-Rezept, das ursprünglich als digitales Werkzeug der Entlastung konzipiert war, wird zunehmend zur Projektionsfläche für ein Gesundheitswesen, das in seiner Darstellung wenig mit den tatsächlichen Herausforderungen vor Ort zu tun hat. In der Welt der App-Kampagnen genügt ein Klick. In der realen Apotheke muss beraten, geprüft, dokumentiert, verantwortet werden – und das unter Bedingungen, die weit mehr Reibung als Effizienz versprechen.

Die Reaktion auf diese Verzerrung ist umso bedeutsamer, als sie nicht aus dem Verbandsapparat kommt, sondern von einem Apotheker selbst. Frerker stellt sich nicht nur quer zur Werbewirkung, sondern zur grundsätzlichen Narrativebene. Er nutzt sein Schaufenster als Medium politischer Intervention – ein analoger Gegenwurf zu digitaler Suggestion. Das ist nicht nostalgisch, sondern hochaktuell. Denn während Plattformunternehmen ihren Service algorithmisch perfektionieren, bleibt die Versorgung an Menschen wie ihm hängen – ohne dass dies in der Öffentlichkeit oder der politischen Arena sichtbar würde. Der öffentliche Diskurs reproduziert ein falsches Bild von Effizienz, das am Ende nur dem dient, der von Volumen und Skaleneffekten lebt – nicht dem, der haftet, wenn etwas schiefläuft.

Diese strukturelle Unsichtbarkeit ist kein Einzelfall. Auch im Umgang mit Infektionskrankheiten wie Diphtherie zeigt sich eine tiefgreifende Schieflage. Dass eine meldepflichtige, durch Impfung vermeidbare bakterielle Erkrankung in einem der reichsten Länder Europas wiederkehrt, ist ein medizinischer und sozialer Offenbarungseid. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache – und die Sprache des Problems ist nicht primär medizinisch, sondern sozial. Wer heute keinen Zugang zu Impfstrukturen hat, bleibt ungeschützt – und zwar nicht, weil er ideologisch verweigert, sondern weil ihn das System nicht erreicht. Das trifft vor allem Menschen, die ohnehin mehrfach vulnerabel sind: Geflüchtete, Wohnungslose, Suchtkranke. Diphtherie wird damit nicht nur zum medizinischen Risiko, sondern zum Indikator gescheiterter sozialer Integration. Das vermeintliche Comeback der Krankheit ist in Wahrheit eine chronische Systemschwäche – und auch hier gilt: App-basierte Gesundheitskommunikation ersetzt keine Präventionskette, die auch den Letzten erreicht.

Am härtesten trifft diese Diskrepanz jedoch jene, die zwischen regulatorischem Anspruch und wirtschaftlicher Verantwortung zerrieben werden: die Apotheken. Die Logik der GDP-Richtlinien – ein engmaschiges Netz aus Temperaturüberwachung, Transportzertifikaten, Rückführungsfristen und Zustandsbewertungen – ist ein System der asymmetrischen Verantwortung. Die pharmazeutischen Betriebe müssen garantieren, dokumentieren und haften – die Distributoren hingegen können bei geringsten Zweifeln jegliche Rücknahme verweigern. Für den Alltag bedeutet das: Ein einzelner falsch bedruckter Lieferschein, ein nicht digital nachvollziehbarer Kühlverlauf oder eine verzögerte Mitteilung kann tausende Euro Verlust bedeuten. Besonders bei kühlpflichtiger Ware ist das Risiko existenzbedrohend. Die Retourenpraxis ist längst kein Kundendienst mehr – sie ist eine betriebswirtschaftliche Zumutung.

All diese Probleme sind keine Folge des E-Rezepts, der Diphtherie oder der GDP-Richtlinien an sich – sie sind das Ergebnis eines Systems, das zunehmend Verantwortung verlagert, während es Effizienz verspricht. Die Versandapotheke wird zum Standardbild, obwohl sie nicht flächendeckend versorgt. Die Impfung wird als gesellschaftliche Pflicht kommuniziert, ohne dass das System auch jene erreicht, die nicht automatisch dazugehören. Die GDP-Richtlinie wird als Qualitätsgarantie verkauft, obwohl sie faktisch zur Haftungsumverteilung genutzt wird.

Die Apotheke im Schaufenster ist ein Symbol für diese Umkehrung der Verhältnisse. Sie steht für Präsenz, für Verantwortung, für Transparenz – und damit für all das, was in der öffentlichen Debatte derzeit marginalisiert wird. Wer das Gesundheitswesen wirklich stärken will, sollte nicht auf Algorithmen und Testimonials setzen, sondern auf die strukturelle Ehrlichkeit derer, die es tragen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

Auszeichnungen unter Dach und Fach

Source: Deutsche Nachrichten
Der Detmolder Technologieexperte Weidmüller wurdeauf der Intersolar-Messe mit dem Smarter E Award in der Kategorie „Photovoltaik“ und dem renommierten German Innovation Award in der Kategorie „Winner“ ausgezeichnet. Die Preise setzen ein starkes Zeichen für Innovation, Nachhaltigkeit und zukunftsweisende Technologien.

Mit PV Inline setzt Weidmüller neue Maßstäbe im Bereich Überspannungsschutz für PV-Anlagen. Das Produkt überzeugt mit einer äußerst kompakten Bauweise, einfacher Installation und maximalem Schutz gegen Blitz- und Überspannungsschäden. Diese innovative Lösung adressiert ein zentrales Problem von PV-Installateuren: begrenzter Platz am Gebäudeeintritt der Stringleitungen.

Maximaler Schutz auf minimalem Raum

Blitz- und Überspannungsschäden stellen eine erhebliche Gefahr für Photovoltaikanlagen dar. Im Jahr 2023 wurden allein in Deutschland rund 220.000 Schadensfälle mit einer Gesamtschadenssumme von 330 Millionen Euro registriert – Tendenz steigend. Besonders gefährlich sind indirekte Blitzeinschläge, die über Entfernungen von bis zu zwei Kilometern zu Schäden an Wechselrichtern und elektrischen Geräten führen können.

Um diesem Risiko zu begegnen, schreibt die Norm DIN EN 51643-32:2020 einen Überspannungsschutz direkt am Gebäudeeintritt der PV-Stringleitungen vor. Doch oft fehlt dort der Platz für herkömmliche Generatoranschlusskästen. Als kompakteste Überspannungsschutzlösung auf dem Markt bietet die normkonforme PV Inline hier die Lösung.

Einfache Installation – Zeitersparnis für Profis

Die Montage von Überspannungsschutzlösungen kann oft zeitaufwendig sein. PV Inline reduziert diesen Aufwand erheblich: Dank der MC4-Steckverbinder kann die Verdrahtung ohne Öffnen des Gehäuses erfolgen – ein klarer Vorteil für Installateure. Die flexible Montagemöglichkeit erlaubt eine direkte Befestigung auf Kabelkanälen, an Wänden oder hinter PV-Modulen.

175 Jahre Pioniergeist – und weiterhin innovativ

Das Jahr 2024 markiert das 175-jährige Jubiläum der Weidmüller Gruppe – ein Meilenstein in der Unternehmensgeschichte. Die Auszeichnung mit dem Smarter E Award und dem German Innovation Award unterstreicht einmal mehr den Pioniergeist, der seit jeher die Entwicklung innovativer Technologien bei Weidmüller prägt.

„Wir freuen uns, mit PV Inline eine wegweisende Lösung für die Photovoltaik-Branche auf den Markt gebracht zu haben“, sagt Marc Landermann, Unternehmenssprecher der Weidmüller Gruppe. „Diese Auszeichnungen zeigen, dass unsere Innovationskraft auch nach 175 Jahren ungebrochen ist.“

Weidmüller – Zukunftssichere Lösungen für die Energiewende

Mit PV Inline erweitert Weidmüller sein Portfolio an Lösungen für die nachhaltige Energiegewinnung. Neben der Photovoltaik bietet das Unternehmen auch Technologien für Windenergieanlagen, grünen Wasserstoff und Energiespeicherlösungen an – ein wichtiger Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung der Energiewende.