Source: Deutsche Nachrichten
Die Abdichtungsbranche zeigt sich im Jahr 2024 widerstandsfähig. Trotz der angespannten Lage im Bausektor erholt sich der Markt für Abdichtungsbahnen und nähert sich wieder dem Niveau von 2022. Die durch den vdd Industrieverband Dach- und Dichtungsbahnen e. V. erhobenen Zahlen weisen einen Anstieg der Absatzmenge im Vergleich zum Vorjahr um 5,6 % auf 139,8 Mio. Quadratmeter aus. Die zuverlässige Versorgung des Handwerks zeugt von funktionierenden Lieferketten und anhaltend stabiler Nachfrage.
Beide Werkstoffgruppen mit positiver Entwicklung
Sowohl Polymerbitumenbahnen als auch Kunststoff- und Elastomerbahnen trugen zum Wachstum bei. Deutlich fiel der Zuwachs bei Kunststoffbahnen aus: Mit einem Plus von 14,5 % erzielten sie 26,3 Mio. Quadratmeter. Auch Polymerbitumenbahnen verzeichneten ein Wachstum von 9,6 % und kamen auf 83,5 Mio. Quadratmeter. Auch wenn das Niveau von 2022 noch nicht ganz erreicht ist, so zeigt sich doch für beide Abdichtungssysteme ein klarer Aufwärtstrend. Die Marktanteile bei neu abgedichteten Dachflächen bleiben konstant: 63 % Bitumen, 37 % Kunststoff/Elastomer. Diese Verteilung belegt die breite Akzeptanz beider Systeme, und das sowohl im Neubau als auch in der Sanierung.
Das neue „abc der Abdichtungsbahnen“ – Technisches Wissen kompakt und praxisnah
Planer, Verarbeiter und alle weiteren Baubeteiligten finden im neuen „abc – Technische Regeln Abdichtungen“ fundiertes Wissen rund um die Planung und Ausführung bahnenförmiger Abdichtungen. Herausgegeben von Der dichte Bau, bündelt das Regelwerk technische Vorgaben für Abdichtungen mit Bitumen-, Kunststoff- und Elastomerbahnen. Das „abc” steht online kostenfrei zur Verfügung und zusätzlich als PDF für alle registrierten Nutzer auf derdichtebau.de.
Zum „abc der Abdichtungsbahnen“
Flachdachflächen und deren Bedeutung nehmen zu
Die Fläche neu abgedichteter Flachdächer stieg 2024 auf 69,4 Mio. Quadratmeter, das bedeutet ein Plus von knapp 10 %. Diese Entwicklung unterstreicht den wachsenden Stellenwert von Flachdächern, der längst über die reine Gebäudeabdichtung hinaus geht. Dafür gibt es gute Gründe: Flachdächer bieten wertvolle Potenziale für Klimaschutz, Regenwassermanagement, Energiegewinnung sowie für urbane Nachverdichtung.
Im Kontext nachhaltiger Stadtentwicklung sind genutzte Flachdächer inzwischen unverzichtbar – sie dienen als funktionale sowie auch als gestalterische Elemente. Entsprechend dieser Schlüsselrolle steigen auch die Anforderungen an fachgerecht ausgeführte Abdichtungen und deren Qualität.
Flachdach-Zertifikat und Wettbewerb
Der dichte Bau, Informationszentrum Flachdach- und Bauwerksabdichtung, fördert mit dem Zertifikat „Flachdach der Zukunft“ und mit dem jährlichen „Flachdach Contest“ die Nutzung flacher Dachflächen. Damit setzt es wichtige Impulse für nachhaltiges Bauen und für eine klimagerechte Stadtentwicklung. Weitere Informationen dazu unter: derdichtebau.de
Baukonjunktur bleibt angespannt, jedoch erste Erholung in Sicht
Trotz der positiven Marktentwicklung schwächelt die Baukonjunktur insgesamt. Inflation, steigende Zinsen und hohe Materialkosten belasten die Umsatzentwicklung – preisbereinigt ging der Bauumsatz 2024 um 1,5 % zurück. Besonders betroffen war der Wohnungsbau mit einem Rückgang von 5 %, während hingegen der Tiefbau um 5 % zulegen konnte.
Als erster Hoffnungsträger zu deuten: Im Dezember 2024 übertrafen die Genehmigungen für Einfamilienhäuser erstmals wieder den Vorjahreswert – eine Trendwende, die sich im Januar 2025 fortsetzte. Die Branche blickt zudem vorsichtig optimistisch auf die angekündigten Investitionsmaßnahmen der kommenden Bundesregierung.
Beschäftigung auf dem Arbeitsmarkt erstmals rückläufig
Die Zahl der Beschäftigten in der Abdichtungsbranche ging 2024 um 1,2 % zurück – der erste Rückgang nach 15 Jahren kontinuierlichen Wachstums. Hiervon besonders betroffen war erneut der Wohnungsbau.
Steigende Zahl von Auszubildenden: Mehr junge Menschen entscheiden sich für das Dachdeckerhandwerk
Erfreuliche Nachrichten kommen aus dem Ausbildungssektor. Die Zahl der Auszubildenden im 1. Lehrjahr stieg um 5,2 %, die Ausbildungsquote insgesamt um 1,2 % und der Anteil weiblicher Auszubildender sogar um 11,4 %. Ursachen für die positive Entwicklung der Auszubildendenzahlen sind unter anderem eine verbesserte Vergütung, moderne Arbeitsmittel und die wachsende Bedeutung von Klimaschutzaspekten in diesem Beruf.
Ausblick 2025: Stabilität und Chancen für die Branche
Die Branche blickt vorsichtig optimistisch ins weitere Jahr 2025. Aus gutem Grund: Stabile Absatzmengen und das wachsende Interesse an nachhaltigen Bauweisen unterstreichen ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Konjunkturschwankungen.
Für die Zukunft entscheidend sind Reformen bei Planung und Genehmigung sowie verlässliche Förderinstrumente. Die Politik erkennt zunehmend das Potenzial genutzter Dachflächen und deren bedeutender Beitrag zur Energiewende. Dies gilt es konsequent auszuschöpfen.
Der dichte Bau
Der dichte Bau ist das Informationszentrum für Flachdach- und Bauwerksabdichtung. Es sammelt, verdichtet Informationen und stellt diese einfach und verständlich für alle am Bau Beteiligten zur Verfügung. Der dichte Bau repräsentiert rund 95 % des deutschen Abdichtungsmarktes.