Source: Deutsche Nachrichten
Trotz steigender digitaler und regulatorischer Komplexität verlassen sich viele Apotheken weiterhin auf veraltete oder pauschalisierte Versicherungslösungen – mit gefährlichen Folgen, denn während Cyberangriffe, juristische Haftungsfälle und Betriebsunterbrechungen zunehmen, fehlen in vielen Policen die notwendigen Deckungen, um reale Schadensszenarien abzusichern, weshalb Expert:innen inzwischen von einer systemischen Fehlanpassung im Apothekenschutz sprechen, die nur durch branchenspezifische Risikoanalysen, aktualisierte Policen und professionelles Führungsverhalten kompensiert werden kann, wenn der wirtschaftliche Totalschaden im Ernstfall vermieden werden soll.
Apotheken geraten durch veraltete Schutzstrukturen zunehmend unter existenziellen Druck – neue Gefahrenlagen fordern professionelles Risikomanagement. Die fortschreitende Digitalisierung im Gesundheitswesen hat Apotheken nicht nur vernetzt, sondern in vielerlei Hinsicht auch angreifbar gemacht. Doch während technische Infrastruktur, regulatorische Auflagen und betriebliche Abhängigkeiten komplexer geworden sind, setzen viele Apotheken weiterhin auf Versicherungslösungen, die heutigen Bedrohungen nicht standhalten. Branchenanalysen zeigen, dass klassische Policen strukturelle Lücken aufweisen, sobald es um Cyberattacken, Datenschutzverletzungen, juristische Haftungsrisiken oder systemische Betriebsausfälle geht.
„Die Vorstellung, eine normale Haftpflicht reiche im digitalen Betrieb aus, ist längst überholt. Apotheken brauchen Schutz vor gezieltem Betrug, Systemblockade und Reputationsverlust – sonst droht im Ernstfall das wirtschaftliche Aus,“ erklärt Seyfettin Günder, Bereichsleiter Gründungs- und Risikoberatung bei Aporisk.
Laut aktuellen Einschätzungen werden Schadensfälle durch IT-Ausfälle, fehlerhafte Abgaben oder unzureichende Dokumentationen nicht nur häufiger, sondern auch teurer. Haftungsfragen bei pharmazeutischen Dienstleistungen, der fehlerfreie Umgang mit Betäubungsmitteln oder Verstöße gegen Datenschutzrichtlinien können schnell zum juristischen Problem für Apothekeninhaber:innen werden – mit erheblichen wirtschaftlichen und imageschädigenden Folgen. In vielen Betrieben mangelt es jedoch noch an strukturierter Prävention.
Besonders alarmierend ist die Lücke zwischen tatsächlichem Betriebsrisiko und versichertem Leistungsumfang: Apotheken mit telepharmazeutischer Versorgung, Rezepturherstellung oder BtM-Abgabe stehen vor Szenarien, die in vielen Standardpolicen schlicht nicht vorgesehen sind. Branchenkenner fordern daher eine Abkehr von pauschalen Versicherungslösungen und die Einführung apothekenspezifischer Risikoanalysen als Führungsaufgabe.
„Versicherungsschutz ist kein Formular, sondern eine strategische Entscheidung. Wer sein Risikoprofil nicht kennt, schützt am Ende das Falsche – und steht im Ernstfall ohne Rückendeckung da“, warnt Günder.
Zunehmend geraten auch klassische Gefahren wie Brand-, Wasser- oder Lieferschäden in eine neue Risikokategorie: Nicht nur die Schadenhöhe ist relevant, sondern die mögliche Kettenreaktion im Betriebsablauf – bis hin zum vollständigen Funktionsausfall. In einer Branche, in der jede Minute Versorgungssicherheit zählt, ist das kein theoretisches Szenario mehr.
Die Lösung liegt nach Ansicht vieler Experten in einer klaren Neuausrichtung: Apotheken müssen betriebliche Risiken nicht nur erkennen, sondern präventiv kontrollieren und gezielt absichern. Der Schlüssel liegt in der Kombination aus branchenspezifischer Risikoerfassung, maßgeschneiderten Versicherungskonzepten und einem klaren Verantwortungsbewusstsein in der Führung.
Redaktionelle Einordnung
Diese Pressemitteilung richtet sich an Apothekenleitungen, Versicherungsmakler:innen im Gesundheitswesen, IT-Sicherheitsverantwortliche sowie an alle Akteure, die sich mit der strukturellen Zukunftssicherheit pharmazeutischer Betriebe befassen. Ziel ist die Sensibilisierung für bislang unterschätzte Gefährdungslagen und die Dringlichkeit eines professionellen, branchenspezifischen Schutzkonzepts. Die Aporisk-Gründungs- und Risikoberatung steht Apotheken beratend und operativ zur Seite.
Von Matthias Engler, Fachjournalist