Source: Deutsche Nachrichten
Treibhausgasbilanzen gehören heute zum kleinen Einmaleins vieler Betriebe. Doch nach wie vor steht und fällt das Ergebnis mit der Auswahl der zugrundeliegenden Emissionsfaktoren. Denn hier kursieren zahlreiche alternative Werte. Das Umweltbundesamt hat sich auf die Fahne geschrieben, eine lang ersehnte, zentrale Stelle für nachvollziehbar errechnete Emissionsfaktoren zu schaffen. Der Entwurf einer entsprechenden Emissionsfaktoren-Liste wird aktuell von Fachleuten und Expertenorganisationen auf Herz und Nieren geprüft. Die Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung (ASEW) ist Teil dieser Bewertungsgruppe. Im Herbst will das Umweltbundesamt die ausführliche und intensiv geprüfte Liste veröffentlichen. Dafür bewerten ausgewählte Fachleute und Organisationen diese nun auf Verständlichkeit, Praktikabilität und methodische Konsistenz. „Es freut uns sehr, dass unsere Aktivitäten in den zurückliegenden Jahren das Umweltbundesamt davon überzeugt haben, uns in den Kreis der Bewerter aufzunehmen“, freut sich ASEW-Geschäftsführerin Daniela Wallikewitz. „Gerade weil es sich bei der Liste um eine lange vermisste, zentral erfasste und gepflegte Aufstellung handelt, bringt die ASEW gerne die Expertise des Netzwerkes ein.“
Verschiedene Quellen weisen leider mitunter deutlich voneinander abweichende Werte als Emissionsfaktor der eigentlich gleichen Emissionsquelle aus. Sofern sich die abweichende Herleitung nachvollziehen lässt, mag das noch akzeptabel sein, aber oft fehlen Angaben zu Methodik, Passgenauigkeit und Konsistenz. Damit soll die UBA-Liste langfristig aufräumen, um die methodische Basis zu vereinheitlichen und die Qualität von und Vergleichbarkeit zwischen THG-Bilanzen zu verbessen. Ein Ansatz, den auch die ASEW sehr begrüßt, denn in ihrer Arbeit ist das Stadtwerke-Netzwerk immer wieder mit der Problematik fehlender Vorgaben konfrontiert.
Das dürfte mit ein Grund dafür sein, dass die ASEW vom UBA in die Bewertungsgruppe aufgenommen wurde. Das Netzwerk konnte in den zurückliegenden Jahren umfassende Erfahrungen in der Erstellung von THG-Bilanzen sammeln. „In diesem Kontext haben wir in Zusammenarbeit mit diversen Stadtwerken bereits verschiedene Branchenstandards erarbeitet – unter anderem zur Scope 3-Wesentlichkeitsanalyse sowie zur Entwicklung sinnvoller Kennzahlen, die eine bessere Vergleichbarkeit von THG-Bilanzen ermöglichen und in Kürze veröffentlicht werden“, fasst Maria Möhner, Teamleiterin Klimaschutz bei der ASEW, zusammen. „Hierfür arbeiteten sich unsere dafür zuständigen Kolleginnen und Kollegen intensiv in die zur Verfügung stehende Fachliteratur ein und sammelten Erfahrungen in der Bewertung passender Emissionsfaktoren. Das UBA geht mit der Erstellung einer zentralen Faktorenliste einen wichtigen Schritt, von dem betroffene Unternehmen sowie die Ersteller von THG-Bilanzen künftig nur profitieren können.“
Weitere Details zu den Angeboten im Bereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit, die die ASEW der Stadtwerkewelt offeriert, finden Sie unter www.asew.de.