US: Grünes Licht dämpft sich: Der US-„One Big Beautiful Bill Act“ und die Wende im Clean Energy-Bereich

Source: Deutsche Nachrichten
Am 1. Juli 2025 hat der US-Senat den umstrittenen Haushaltstitel „One Big Beautiful Bill Act“ (H.R. 1) – kurz OBBBA – mit einem hauchdünnen 51 : 50-Votum verabschiedet, wobei Vizepräsident J.D. Vance das Zünglein an der Waage war.

Kern: Rückbau der Inflation Reduction Act-Infrastruktur

Die im Rahmen der Inflation Reduction Act (IRA) von 2022 eingeführten Steuervergünstigungen für Wind, Solar, Batteriespeicher und E‑Mobilität sollen gestaffelt auslaufen:

  • Wind‑ und Solarprojekte müssen spätestens Ende 2027 betriebsbereit sein, um die vollen Produktionssteuervergütungen zu erhalten, oder innerhalb eines Jahres nach Inkrafttreten beginnen.
  • Der ursprünglich vorgesehene Aufschlag auf Projekte mit chinesischen Komponenten wurde im Senat gestrichen – ein Teilerfolg, nachdem das Thema für erhebliche Kritik von Seiten US‑amerikanischer Hersteller gesorgt hatte.
  • Für E‑Fahrzeuge und private Solaranlagen endeten wichtige Steuergutschriften bereits 2025 oder wurden stark gekürzt – mit unmittelbar negativen Auswirkungen auf die Branche.

Dynamik: Mäßigung mit deutlichen Konsequenzen

Ein letzter Kompromiss, geführt u. a. von Senatorin Lisa Murkowski (AK), milderte die härteren Haus-Vorschläge ab:

  • Einjährige „Grace Period“ erlaubt Projekte mit Baubeginn innerhalb von 12 Monaten, um die IRA-Gutschriften zu sichern.
  • Dennoch: Ab 2026 erfolgt ein sukzessiver Rückgang der Förderbeträge – d. h. 40 % weniger 2026, 80 % weniger 2027, vollständiger Wegfall danach.

Während sich einige Großentwickler durch geplante Übergangsregelungen stabilisierten, droht kleineren Projekten oft das Aus durch die verkürzten Fristen.

Auswirkungen auf börsennotierte Clean-Tech-Unternehmen – Risiken und neue Chancen

Die aktuelle Gesetzeslage stellt börsennotierte Unternehmen aus dem Bereich Solar, Wind und Clean Tech vor kurzfristige Herausforderungen. Aktien wie Sunrun, Enphase Energy, SolarEdge Technologies oder First Solar reagierten zunächst mit hoher Volatilität. Analysten sprechen von einem „Regulierungsschock“, der jedoch nicht das strukturelle Wachstumspotenzial der Branche infrage stellt. Denn die weltweite Nachfrage nach sauberer Energie bleibt hoch – insbesondere in Asien, Europa und zunehmend auch in Südamerika.

Zudem bieten Übergangsregelungen und die weiterhin bestehenden IRA‑Incentives bis 2027 ausreichend Raum, um laufende Projekte zu sichern und neue Geschäftsmodelle anzupassen. Für strategisch gut positionierte Unternehmen mit globaler Präsenz und soliden Bilanzen könnten sich mittelfristig sogar Marktchancen ergeben, da kleinere Wettbewerber unter Druck geraten. Investoren mit langfristigem Horizont sehen hierin eine Konsolidierungsphase mit Potenzial – zumal Technologie, Innovation und Kostendegression weiterhin für Clean-Tech sprechen.

Kritik: Politik gegen ökonomisches Interesse

Industrieverbände, Gewerkschaften und betroffene Unternehmen reagieren mit Alarm:

  • Über 400 Projekte mit einem Investitionsvolumen von 132 Milliarden USD und 120.000 Jobs sind in Gefahr – gerade in traditionell klimafreundlichen Bundesstaaten.
  • Arbeitsverbände warnen vor massiven Arbeitsplatzverlusten und steigenden Stromkosten im Haushaltsbereich.
  • Die Kritik reicht bis zum Tesla-CEO Elon Musk und der US-Handelskammer, die fehlende Weitsicht bemängeln.

Folgen & Perspektive

  • Zahlreiche laufende Projekte – darunter Solarparks, Windfarmen und Produktionsstätten – sehen sich einem abrupten Investitionsstopp ausgesetzt.
  • Die US‑Clean‑Tech‑Industrie riskiert Marktanteile im globalen Wettbewerb, insbesondere gegenüber China, das zunehmend dominiert.
  • Gleichzeitig steigt der Stromverbrauch – nicht zuletzt durch AI‑Rechenzentren – und droht ohne Neubaukapazitäten zu Versorgungsengpässen zu führen.

Fazit

Der US-Republican-Haushaltsentwurf markiert eine klare Kurskorrektur: Was einst als Weltleitprojekt der sauberen Energiewirtschaft galt, wandelt sich zu einem politischen Rollback. Schrittweise Abschaffung wichtiger IRA-Instrumente droht eine Stagnation des Technologiesektors, Arbeitsplatzverlusten und Versorgungsdruck auszulösen – besonders in Staaten, die bislang stark von grünen Investitionen profitierten.

Firmengrößen mit Kapitalstärke könnten die Übergangsfristen nutzen. Doch klare Perspektiven für mittelständische Entwickler und Verbraucher sind mangels stabiler Förderpolitik kaum vorhanden. Jedoch werden sich der marktfähige und kostengünstige Strom aus erneuerbaren Energiequellen langfristig durchsetzen können.

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