Energiewende-Kooperationen: Forschungsprojekt E-Ska setzt Akzente

Source: Deutsche Nachrichten
Erfolgreiche Energiewende-Kooperationen horizontal skalieren oder kurz E-Ska: Das im Oktober 2024 gestartete Forschungsprojekt, an dem sich unter anderem die Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung (ASEW) beteiligt, fand im Rahmen des ASEW-Netzwerkeevents „ASEW im Dialog“ eine Plattform, um Stadtwerke für das Thema zu gewinnen. Ein Workshop erarbeitete einen kleinen Lösungsansatz für die Etablierung von Kooperationen im Stadtwerkeumfeld.

Es war eine interessierte und voller Expertise steckende Runde, die sich für eine Beteiligung am ASEW-Workshop Energiewendekooperationen im Rahmen von ASEW im Dialog 2025 entschieden hatte. Einen Nachmittag lang widmeten sich die Stadtwerkerinnen und Stadtwerker der Frage, wie sich Kooperationen anschieben, ausgestalten und zum Gewinn aller Beteiligten fortentwickeln lassen. „Das ist durchaus eine ernstzunehmende Fragestellung, die keinesfalls simplifiziert werden sollte“, gibt Stefan Schulze-Sturm, Leiter Forschungsprojekte bei der ASEW, zu bedenken. „Die Energiewende ist an einem bemerkenswerten Markstein angekommen: Viele einfach zu hebende Potenziale sind gehoben, die Menge des grün erzeugten Stroms ist beachtlich und lässt die Netze zeitweise am Rande ihrer Kapazitäten arbeiten, zugleich sind viele Akteure noch nicht entschlossen oder zurückhaltend hinsichtlich eines Engagements. Es gilt nun mehr denn je, Berührungsängste abzubauen, Zögernde zu überzeugen, möglichst viele Akteure mit in das Energiewende-Boot zu holen und, um ein einprägsames Bild zu bemühen, die gewaltige Größe des zur Verteilung noch anstehenden Kuchens und damit der möglichen Gewinnmargen zu veranschaulichen.“

Die Herausforderungen, die sich aus dem umfassenden Transformationsprozess ergeben, nehmen zu. Die Unsicherheit vieler Akteure ist auch deshalb groß. Das haben unter anderem die Stadtwerke Bonn erkannt. Die Energie- und Wärmewende ist ein Kraftakt und erfordert daher gemeinsames Handeln und vertiefende Kooperationen. Die Bonner Lösung: ein Energiegipfel, der im April 2025 bereits die zweite Auflage erlebte. Hier tauschten sich rund 250 Akteure der regionalen Energiewende, unter anderem Handwerker, Innungen, Fachbetriebe, Unternehmen sowie Stadt und benachbarter Rhein-Sieg-Kreis zu den anstehenden Zukunftsthemen aus. „Wir haben Antworten auf die großen Fragen unserer Branche gesucht: Wie meistern wir gemeinsam die Energie- und Wärmewende in Bonn und der Region, wie ist dem Fachkräftemangel zu begegnen und welche Lösungen gibt es für den Abbau von bürokratischen Hürden?“, so Philipp Hawlitzky, der sich bei SWB Energie und Wasser um Energielösungen kümmert. „Den Rahmen für unseren kooperativen Weg und den Schulterschluss der Akteure setzte eine ‚Gemeinsame Erklärung‘, die beim zweiten Energiegipfel offiziell unterzeichnet wurde. In diese Leitplanken floss auch ein, was bereits hinter den Kulissen seit dem ersten SWB-Energiegipfel gemeinsam erarbeitet wurde, um die Energie- und Wärmewende voranzutreiben.“

Die Bundesstadt Bonn will bis 2035 klimaneutral werden. Das kann nur gelingen, wenn alle Akteure an diesem Ziel mitarbeiten. Der Energiegipfel ist deshalb nicht nur Plattform für Information und Austausch. Es geht darum, Wege zu finden, wie sich das Ziel voranbringen lässt. Deshalb kommen die Arbeitsgruppen auch zwischen den Energiegipfeln zusammen, um Antworten und Lösungen für die identifizierten Herausforderungen zu finden. Die Ergebnisse und Erkenntnisse werden dann wiederum auf dem Energiegipfel mit allen Akteuren geteilt. Bonn besitzt wie viele Regionen in Deutschland die Voraussetzungen, die Energie- und Wärmewende regional erfolgreich zu meistern. Klar ist jedoch, dass dies nur gemeinsam gelingen kann. Mit Hilfe strategischer Kooperationen mit Hochschulen und umsetzungsorientierter Partnerschaften mit dem Handwerk.

Der Forschungsansatz, den E-Ska verfolgt, zielt darauf ab, Strategien für erfolgreiche Kooperationen im Bereich Ausbau Erneuerbarer Energien zu identifizieren. Neben der ASEW sind adelphi research, das Deutsche Institut für Urbanistik sowie die Ressource Economic Group der Humboldt-Universität zu Berlin Projektpartner. Das Forschungsvorhaben E-Ska ist auf eine Projektdauer von drei Jahren aus-gelegt und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.

Weitere Details zum Forschungsvorhaben E-Ska und der Aufgabe der ASEW im Projektkonsortium gibt es auf der ASEW-Webseite.