Source: Deutsche Nachrichten
Ob Kriege, Strafzölle oder Handelskonflikte: Der Bedarf nach Digitaler Souveränität für deutsche bzw. europäische IT-Lösungen wächst. Als Antwort darauf schlägt die iTeam – die IT-Kooperation unter der in Schloß Holte ansässigen IT-Verbundgruppe SYNAXON – die Brücke zwischen Forschung und Mittelstand: Den 380 angeschlossenen IT-Dienstleistern wurde vergangene Woche ein Webinar mit dem Fraunhofer IAIS ermöglicht, um den Teilnehmern ein KI-Sprachmodell made in Germany vorzustellen. Weitere Veranstaltungen dieser Art sollen folgen.
Fach-Webinar: Open-Source-Künstliche-Intelligenz
Der Zeitpunkt ist nicht zufällig: Die Diskussion um digitale Unabhängigkeit gewinnt an Relevanz – durch geopolitische Unsicherheiten, Importabhängigkeit und neue gesetzliche Anforderungen. Laut einer Bitkom-Studie zum Thema Digitale Souveränität rechnet über die Hälfte der Unternehmen mit negativen Auswirkungen internationaler Politik. Besonders bei Software und Cybersecurity dominieren US- und China-Anbieter.
Vor diesem Hintergrund wird der Ruf nach Alternativen lauter. Immer mehr Akteure – darunter auch öffentliche Institutionen – setzen auf Open-Source-Technologien aus Europa, um Abhängigkeiten zu reduzieren. Das KI-Sprachmodell Teuken 7B wurde gemeinsam mit Partnern im Rahmen des Forschungsprojekts OpenGPT-X unter der Leitung von Fraunhofer entwickelt. Das Ziel war es, eine leistungsfähige und vertrauenswürdige KI-Alternative mit europäischem Ursprung anzubieten. Mit dem Webinar der iTeam kommt ein wichtiger Akteur ins Spiel: Unternehmen des deutschen Mittelstands für den Einsatz im Betrieb.
Ein datensicheres KI-Modell – auch für den Mittelstand
Dr. Christoph Schmidt vom Fraunhofer IAIS fasst zusammen: »Teuken 7B ist für die 24 Europäischen Amtssprachen optimiert und bietet dem Mittelstand vollständige Datensouveränität sowie die Einhaltung aller deutschen und europäischen Datenschutzstandards. Teuken 7B wird bereits von Telekom und IONOS für Unternehmen zum Betrieb angeboten. Insbesondere für IT-Dienstleister innerhalb der iTeam-Kooperation bietet das Modell konkrete Einsatzmöglichkeiten im Mittelstand.«
Vor allem die Digitale Souveränität ist, was das Projekt für die SYNAXON sowie die iTeam-Partner so wertvoll macht: »Für IT-Dienstleister wird es immer wichtiger, KI nicht nur theoretisch zu verstehen, sondern praktisch und verantwortungsvoll in Kundenprojekten einsetzen zu können«, kommentiert Nicole Bade, Geschäftsführerin der iTeam Systemhauskooperation. »Durch das Webinar mit Fraunhofer haben unsere Partner Einblicke in eine KI-Lösung bei sich im Unternehmen bekommen, die wirklich made in Germany ist. Die Daten der Systemhäuser und ihrer Kunden bleiben also dort, wo sie hingehören: in ihren Besitz.«
Ideengeber für neue Wege
»Sowohl die iTeam-Kooperation als auch die gesamte SYNAXON wissen um die Wichtigkeit Digitaler Souveränität in Europa. Wir betrachten es als unsere Aufgabe, unsere Verbindung zu mehr als 3.300 IT-Systemhäusern in Deutschland zu nutzen, um sie zukunftsfähig aufzustellen und ihnen konkrete Optionen an die Hand zu geben. Durch diese und viele weitere Maßnahmen kommen wir unserer Aufgabe als größte IT-Verbundgruppe nach: zu inspirieren, Verbindungen herzustellen und Wachstumschancen zu eröffnen, die dem gesamten Wirtschaftsstandort Deutschland zu Gute kommen.« schließt Mark Schröder, Vorstandsvorsitzender der SYNAXON AG.