Source: Deutsche Nachrichten
Wie gelingt eine klimaneutrale Luftfahrt bis 2045? Und welche Rolle spielen CFK-Zulieferer und Anlagenfertiger in diesem Transformationsprozess? Mit diesen Leitfragen trafen sich am 29. und 30. Juli 2025 rund 70 Fachleute im TUM Start-Up-Incubator in Garching bei München zu einem vom Composites United, vom Lehrstuhl für Carbon Composites der TU München (TUM) und vom DLR Projektträger organisierten Workshop.
Ziel der Veranstaltung war es, gemeinsam mit potenziellen und bestehenden Zulieferern sowie Anlagenfertigern aus dem Faserverbundbereich zentrale Fragen zur technologischen Umsetzung der nächsten Generation von Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen zu bearbeiten. Im Fokus standen dabei insbesondere die Entwicklung hochratentauglicher, kosteneffizienter Herstellprozesse für CFK-Strukturen – ein wesentlicher Hebel zur Gewichts- und Emissionsreduktion in der Luftfahrt.
Hochkarätige Fachvorträge von Airbus Aerostructures, TU München, Zentrum für Leichtbauproduktionstechnologie des DLR, Fraunhofer IGCV & IFAM, Mubea und INVENT gaben am ersten Tag Einblicke in aktuelle Entwicklungen. Der zweite Tag stand ganz im Zeichen des Workshops, welcher sich explizit auch an neue Marktakteure und branchenübergreifende Partner richtete, um vorhandene Stärken im deutschen Mittelstand zu mobilisieren.
Die Teilnehmenden arbeiteten gemeinsam zu drei Leitfragen:
- Welche Fähigkeiten können deutsche Zulieferer für die nächste Generation von Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen in CFK-Bauweise einbringen?
- Welche Rahmenbedingungen sind dafür notwendig?
- Wie kann das Luftfahrtforschungsprogramm (LuFo) diese Entwicklungen gezielt unterstützen?
Tjark von Reden, Geschäftsführer des Composites United e. V., zieht ein positives Fazit:
„Um die Struktur eines möglichen Nachfolgers des A320 bei den erwarteten Stückzahlen aus Composites zu fertigen, bedarf es einiger Änderungen in den Fertigungsprozessen – dafür werden agile und innovationsbereite Zulieferer benötigt. Die aktive Mitwirkung unserer Mitglieder und Netzwerkpartner beim Workshop zeigt: Die Zulieferer in Deutschland sind bereit, Verantwortung zu übernehmen – technologisch, wirtschaftlich und strategisch.“
Die anwesenden Vertreter:innen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE) haben die Ergebnisse des Workshops mit großem Interesse für die Gestaltung des neuen Luftfahrtforschungsprogrammes aufgenommen. Alle Teilnehmenden waren sich einig, der Austausch zwischen OEM, Zulieferer, Projektträger und Ministerium muss in dieser Form fortgeführt werden. Der Composites United wird deshalb auch in Zukunft entsprechende Veranstaltungen durchführen.