Use Case: Migration einer Backup-Lösung mit zwei Rechenzentren von IBM auf Veeam Backup & Replication

Source: Deutsche Nachrichten
Unterbrechungsfreier Wechsel der Backup-Lösung auf vorhandener Hardware – im laufenden Betrieb

Die REIFF-Gruppe bezieht bereits seit einigen Jahren den Empalis Managed Service „Empalis Service Plus – ESPlus“ für IBM Storage Protect Plus. Als sich 2023 abzeichnete, dass die  IBM das Produkt nicht weiter wie bisher supporten würde, kam die Frage auf: REIFF sichert seit einiger Zeit das Backup für Microsoft 365 mit Veeam über Empalis – wäre es nicht eine Option, die gesamte Backup-Umgebung auf Veeam umzustellen?

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“Unsere bisherige Backup-Lösung stieß einfach an ihre Grenzen, vor allem, was die Zuverlässigkeit anging – damit waren wir nicht mehr zufrieden. Deshalb war klar: Wir brauchen etwas Neues, etwas am Markt Etabliertes, auf das wir uns verlassen können.“

Tobias Kliem‑Kuster, Teamleiter Server und RZ , Technischer Verantwortlicher Server und Storage IT‑Infrastruktur der REIFF-Gruppe

Tobias Kliem-Kuster, der bei der REIFF-Gruppe das Team Service und Rechenzentrum leitet und als Technischer Verantwortlicher für Server und Storage sowie IT-Infrastruktur zuständig ist, betont die wichtigste Besonderheit für die Umsetzung des Projekts mit der Empalis. „Ganz wichtig war uns dabei,“, so Tobias Kliem-Kuster, „die noch recht neue Hardware weiter zu nutzen, ohne gleich wieder alles auszutauschen. Die Möglichkeit, das neue System parallel zum alten aufzusetzen und zu testen, gab uns die nötige Sicherheit für den Übergang.“ 

Die Challenge: Migration von Daten auf neue Systeme – bei bestehender Hardware

In der Regel wird eine neue Software auf der dazu gehörigen Hardware aufgesetzt, so dass die neue Architektur naht- und reibungslos anlaufen kann. Eine Neuanschaffung von Hardware stand für die REIFF-Gruppe aufgrund der erst 2022 entschiedenen Anschaffung der Hardware für fünf Jahre mit der IBM Storage Protect Plus-Lösung jedoch außer Frage. Auch das Empalis-Team verstand dieses Anliegen im Sinne der Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit.

Ziel des Projekts war damit die Herausforderung, den Wechsel auf eine neue Backup-Lösung auf eine bereits bestehende Hardware im laufenden Betrieb schrittweise, möglichst unterbrechungsfrei zu gestalten. 

Empalis, die die IBM-Welt noch gut kennt, sah Wege und war bereit, die Migration im laufenden Betrieb auf einer dort bereits bestehenden Hardware umzusetzen. Um die bestehende IBM Storage Protect-Landschaft Schritt für Schritt in Veeam zu überführen, lieferte Empalis ein individuelles Konzept.

Nicht nur die technische Versiertheit, die Frage zu lösen, brachte Empalis den Zuschlag. Auch die verlässliche, gute Zusammenarbeit über viele Jahre spielte hinein: „Die Entscheidung für Empalis war eigentlich eine ganz logische Konsequenz und fiel uns leicht. Sie ist seit vielen Jahren unser fester Ansprechpartner, wenn es um Datensicherung geht, quasi unser Haus- und Hofexperte auf dem Gebiet. Wir waren bisher immer top zufrieden mit der Zusammenarbeit und wussten, dass wir uns auf sie verlassen können – außerdem macht die Arbeit mit dem Team einfach Spaß.“, führt Tobias Kliem-Kuster aus.

Parallel zum IBM Storage Protect Plus-Betrieb setzte Empalis im Spätsommer 2024 die neue Backup-Umgebung mit Veeam bei REIFF auf. Auch die Veeam-Lizenzen lieferte Empalis als Veeam Cloud & Service Provider Gold (VCSP-) Partner hinzu. „Die Voraussetzung war, auf der vorhandenen Hardware eine Migration zu machen, so dass die Software durchroutiert und wir möglichst keine Backup-Ausfälle haben. So nahmen wir schrittweise eine Redundanz weg, bauten neu auf, übertrugen Loads, bauten das bisherige ab, schafften wieder Redundanz, … und zogen die Daten auf diese Weise nach und nach um“, erzählt Matthias Mrugalla, der für das Projekt bei der Empalis verantwortlich war und die Architektur aufgesetzt hat.

Die bisherige IBM Storage Protect-Architektur wurde von Veeam abgelöst.Best Practise: Wie eine „OP am offenen Herzen“ – risikofreie Migration im laufenden Betrieb. „Das Besondere am Projekt war die Änderung der Sicherungssoftware, ohne dass man Daten verliert, also die Übertragung der Daten im laufenden Betrieb. Aufgrund dieses Vorgehens hatte sich die REIFF-Gruppe für Empalis entschieden, da kein anderer Anbieter diese Art der Migration so abbilden konnte.“

Matthias Mrugalla erläutert die Anforderungen, die eine definierte Übergangsphase notwendig machten, da zeitweise nur die Hälfte der Hardware bereitgestellt werden konnte. Bedarfsweise konnte die Hardware mit weiteren Adaptern ergänzt bzw. weitere Hardware-Systeme nur bei Bedarf und in begrenztem Umfang angeschafft werden. Für die Umsetzung des Hardening sollte nach dem Veeam Backup & Replication Best Practice Guide vorgegangen werden. Zur Abnahme wurde ein nachweisbarer DR-Restore Test vorausgesetzt.

Die Beratung durch Empalis war insofern flankiert von Tests und POCs in mehreren Schritten: Zu Anfang stand die IBM Storage Protect Plus-Migration, also die VMware-Sicherung der virtuellen Systeme, sowie der IBM Storage Protect-Server, die es im Hause gab. Dies erfolgte, indem die Redundanz von IBM Spectrum Protect Plus aufgebrochen wurde, der Server dann als Veeam Server installiert und dabei die Sicherungs-Workloads komplett übernommen und getestet wurden, so dass es wirklich funktioniert. „Als wir dann die Freigabe hatten, haben wir die zweite Seite von IBM Storage Protect auch komplett aufgelöst und Redundanz in Veeam hergestellt. Das waren die ersten zwei Schritte, so dass die komplette VMware-Sicherung mit zwei Kopien bei Veeam lag”, so Matthias Mrugalla über die Detailschritte.

Im zweiten Schritt baute das Empalis-Team die Hardware-Server auf Veeam um, ebenfalls in zwei Schritten: Zunächst wurde die Agent-Sicherung (Windows, Linux, SAP) umgestellt und getestet. Als alles funktionierte, wurden die kompletten Workloads auf Veeam umgestellt und getestet, auch mit Restores. Als alles reibungslos lief, wurde IBM Storage Protect komplett abgebaut und für Veeam die Redundanz, also die Agent-Sicherung und HW-Sicherung, aufgebaut, so dass eine Kopie gemacht werden konnte.  

Für die Umgebung sollen die aktuellen Best Practices von Veeam umgesetzt werden

Das schließt ein:

  • ReFS / XFS Repositories
  • Immutable Technologie
  • FastClone Technologie
  • 3-2-1-1-0 Konzept von Veeam (3 Kopien, 2 Medien, 1 Offsite, 1 Offline, 0 Restore Fehler)

Umstellung vorhandener Hardware mit einem neuen Tape Server

In diesem Konzept wird ein neues Windows-System für die Anbindung der Tape Library benutzt. Die vorhandenen IBM Storage Protect Plus und IBM Storage Protect-Server werden als Immutable Repository für Backup und Backup Copy benutzt.

Das Backup selbst erfolgt über Kreuz. Dies ermöglicht bei Ausfall eines Rechenzentrums einen schnellen Restore über die SSD-Repositories. Die erste und zweite Backup Copy wird jeweils im anderen Rechenzentrum gehalten. Dies ermöglicht bei einem Komplett-Ausfall einen schnellen Restore der Daten. Alle möglichen Ausfallszenarien wurden vorgedacht und abgebildet, sowie DR-Storage, Sizing inklusive Storage Sizing für fünf Jahre und die Beschreibung der Komponenten.

Die Administration des Veeam Backup & Replication erfolgt über eine „Remote Console“ die Autorisierung erfolgt über Lokale User ohne Admin rechte, zusätzlich wird MFA (Multifaktor-Authentifizierung) für den Zugang genutzt.

Mit Veeam Backup & Replication effizienter mit dem Empalis Managed Service „ESPlus“

Da die alte Umgebung mit IBM Storage Protect Plus nicht richtig funktionierte, nachdem IBM das Produkt abgekündigt hatte, war die Zukunft mit dem Hersteller aufgrund der täglichen Probleme damit nicht gegeben. Der vorrangige Grund für den Wechsel war daher die Sicherheit der Systeme und reibungslose Abläufe. Da Empalis den Kunden bereits zuvor mit dem IBM-Produkt begleitet hatte, war die Schieflage, die durch die Abkündigung des IBM Storage Protect Plus entstanden war, auf beiden Seiten spürbar unangenehm geworden.

Am 16.04.2024 startete das Projekt mit 01.07.2024 als Stichtag für den Go-Live für Veeam Backup & Replication bei der REIFF-Gruppe. Der Tag, an dem die IBM-Lizenzen ausliefen. Die letzten Arbeiten wurden Anfang November mit finalen Abnahmetests am 31.10.2024 verrichtet. Mit Veeam reduzierte sich die Arbeitslast für das Team bei REIFF sofort spürbar, da die alte Lösung ständig überprüft werden musste. Dies hat sich mit Veeam vollends gegeben.

Der Empalis Service Plus-Vertrag, zuvor für IBM Storage Protect Plus, wird seitdem mit Verlängerung weitergeführt – nun mit Veeam. Dies stellte sich zudem als ein guter Deal für die REIFF-Gruppe heraus: Der bisherige Vertrag „ESPlus Bronze“ enthält ESA-Lizenzen, ein Paket, das IBM Storage Protect Plus (ISPP)-Lizenzen kostenlos enthielt. Der Wechsel auf einen höheren Tarif war ursprünglich angestrebt, aber mit Veeam stellte sich das „ESPlus-Bronze“-Paket als ausreichend heraus. Da die REIFF-Gruppe die dazugehörigen Veeam-Lizenzen aus der Empalis-Veeam Partnerschaft VCSP erhielt, kam dies insgesamt kostengünstiger als das IBM-Paket zuvor. Dieses Jahr kam die Sicherung von Salesforce mit Veeam für die REIFF-Gruppe bei der Empalis hinzu. Damit sichert die REIFF-Gruppe ihre Daten über Empalis mit

  • Veeam for M365
  • Veeam Backup & Replication
  • Veeam for Salesforce.

Eine „erfreuliche Zusammenarbeit“

„Echte “Pain Points”? Da muss ich passen. Natürlich taucht mal eine Kleinigkeit auf oder eine Frage kommt hoch, das ist ja normal bei solchen technischen Umstellungen. Das Schöne war: Bei Empalis stand jederzeit ein kompetenter Ansprechpartner bereit, der sich der Sache sofort angenommen und ruckzuck für eine Lösung gesorgt hat“, meldet Tobias Kliem-Kuster auf unsere Anfrage zurück. Die Beteiligten bei der REIFF-Gruppe und das Team seitens Empalis konnten den Projektfortschritt und -erfolg dank wöchentlicher Jour Fixes schnell und reibungslos von beide Seiten planen und umsetzen. Einzelschritte, welche die REIFF-Gruppe selbst übernahm und die eine gute Zusammenarbeit erforderten, konnten leicht übergeben werden.

“Was mir aber besonders gefallen hat, ist die unkomplizierte und angenehme Art der Zusammenarbeit – es hat wirklich Spaß gemacht, das Projekt gemeinsam zu stemmen. Der Service war durchweg top.“

Tobias Kliem‑Kuster, Teamleiter Server und RZ , Technischer Verantwortlicher Server und Storage
IT‑Infrastruktur der REIFF-Gruppe

Wir bei der Empalis freuen uns sehr über die Verbesserungen, die das Projekt für den Kunden gebracht hat und natürlich auch über das viele Lob des Verantwortlichen bei der REIFF-Gruppe, Tobias Kliem-Kuster: „Die Kolleginnen und Kollegen sind fachlich einfach super kompetent und haben von der Planung bis zur Umsetzung einen erstklassigen Job abgeliefert.“

Wir danken der REIFF-Gruppe und insbesondere Herrn Kliem-Kuster für die freundliche Unterstützung bei der Erstellung dieser Story.