Menschliche Risiken in der Schweiz: Industrie und Finanzsektor unterschätzen das Sicherheitsrisiko Mitarbeitende

Source: Deutsche Nachrichten
 

Einleitung 

Die Schweiz steht weltweit für Qualität, Diskretion und Verlässlichkeit – insbesondere in der Industrie und im Finanzwesen. Doch genau hier wird der menschliche Risikofaktor häufig unterschätzt. Interne Schwachstellen oder unerkannte Vorbelastungen von Mitarbeitenden können zu gravierenden Schäden führen. Unternehmen, die auf strukturierte Background Checks setzen, minimieren diese Risiken gezielt – und handeln im Sinne einer verantwortungsvollen Unternehmensführung. 

Industrie: Wenn Qualität von Integrität abhängt 

Die Schweizer Industrie, insbesondere in den Sektoren Chemie, Pharma, Mikrotechnik und Maschinenbau, lebt vom Ruf höchster Präzision und Zuverlässigkeit. Gleichzeitig sind diese Branchen besonders anfällig für menschliche Risiken, etwa durch: 

  • Diebstahl von Geschäftsgeheimnissen, z. B. durch verdeckte Loyalitäten zu Mitbewerbern 
  • Gefälschte Qualifikationen, die sicherheitsrelevante Abläufe gefährden 
  • Verstöße gegen Exportbestimmungen, im Rahmen von SECO-, ITAR- oder EAR-Vorgaben 

Praxisbeispiel: Ein Westschweizer Robotikunternehmen musste kürzlich eine Exportlieferung stoppen, nachdem ein Logistikmanager seine Verurteilung wegen Handels mit sanktionierten Bauteilen verschwiegen hatte. 

Finanzplatz Schweiz: Vertrauen ist kein Selbstläufer 

Auch der Finanzsektor ist gefährdet – trotz (oder gerade wegen) hoher regulatorischer Anforderungen wie FINMA, FIDLEG oder Geldwäschereigesetz (GwG). Typische Risikofaktoren: 

  • Geldwäscherei, durch fahrlässiges oder bewusstes Fehlverhalten
  • Datenlecks durch illoyale Mitarbeitende oder Cyber-Angriffe
  • Vertrauensbrüche, wie nicht gemeldete Vorstrafen oder private Fehltritte mit geschäftlichem Einfluss 

Praxisbeispiel: Im Mai 2025 wurde ein Zürcher Bankmitarbeiter fristlos entlassen, nachdem er seine Geschäftskreditkarte für private Zwecke – konkret: Dating-Dienste – missbraucht hatte. 

Warum Background Checks? 

Ein Background Check ist mehr als ein Blick auf den Lebenslauf. Er ist Teil der proaktiven Risikosteuerung und sollte verhältnismäßig, datenschutzkonform (revDSG) und professionell durchgeführt werden. 

Konkret profitieren Schweizer Unternehmen von: 

  • Weniger Compliance-Risiken, etwa bei Schlüsselpositionen
  • Besseren Einstellungsentscheidungen, durch früh erkannte Widersprüche
  • Stärkeren Integritätskulturen, durch gezielte Prüfungen im Bestand 

In der Schweiz gilt: Diskrete Überprüfung ist kein Misstrauen – sondern Ausdruck von Professionalität. 

Fazit: Menschliches Risiko gezielt steuern 

In einer Welt voller regulatorischer Auflagen, Cybergefahren und globalem Wettbewerbsdruck entscheidet nicht nur Technik oder Kapital, sondern der Mensch. Unternehmen, die gezielt auf strukturierte Background Checks setzen, schützen nicht nur ihre Assets, sondern stärken auch ihre Wettbewerbsfähigkeit und Glaubwürdigkeit – ganz im Sinne solider Schweizer Unternehmenspraxis.